𝕄𝕠𝕠𝕟𝕝𝕚𝕘𝕙𝕥 ℂ𝕙𝕚𝕝𝕕 /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/

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"Ich habe übrigens 14 Punkte in Koreanisch." - fröhlich grinste Zeyu in die Gesichter unserer Eltern.

"War jemand besser als du?" 

Und da war sie wieder. Die permanente Frage von unserem Vater. 

"Nein." - man konnte dem Jüngsten den Stolz ansehen, welcher sich nun auch auf dem Gesicht unseres Vaters widerspiegelte.

"Jungkook so wünsche ich mir das." 

Wütend stach der angesprochene seine Stäbchen in das Sushi vor ihm und unterdrückte den Kommentar, dass Zeyu noch in einer niedrigen Stufe als er war, es somit eigentlich auch nicht vergleichbar war. 

Immer war Zeyu besser. Ihm wurde alles verziehen, ist halt auch der zweit geborene und somit das Nesthäkchen. - "Du warst doch auch nicht besser Appa." 

"Deswegen sollt ihr es ja sein." 

Aber klar doch und wieder wurde die 'wir wollen doch nur das beste für eure Zukunft' - Karte ausgespielt. 

"Jungkook, dein Opa hatte mich gebeten mal mit dir über dein Verhalten zu reden." - die einzige Frau am Tisch legte ihre Stäbchen an den Tellerrand und verschränkte die Finger miteinander. - "Er meinte du seist heute respektlos einfach in die Wohnung stolziert ohne dich seinem Besuch vorgestellt zu haben."

Angestrengt versuchte der Rothaarige sich an das Ereignis zu erinnern und es dauerte eine weile bis er sich an die Unbekannte Frau erinnerte. - "Warum sollte ich eine Fremde wie ein Familienmitglied begrüßen, wo sie doch nichtmal hier lebt?" 

"So haben wir dich nicht erzogen! Sei gefälligst höflich." - Man konnte die Strenge ohne Probleme aus der Stimme seines Vaters heraushören. 

"Ja Appa." - Jungkook senkte den Blick auf seinen Teller und ließ seine Arme kraftlos neben sich hängen. - "Darf ich nach oben? Ich muss noch für die Bioklausur lernen." 

Möglichst ernst blickte er in die Gesichter seiner Eltern. 

"Nein." 

Überrascht blinzelte er ein wenig. - "N-nein? Warum nicht?" 

"Ganz einfach, weil du am Familienessen teilnehmen musst und du dich nicht einfach mit der Entschuldigung der Schule verpissen darfst."

"Aber ich lüge doch gar nicht." 

"Das ist mir egal. Nein, bleibt nein!" 

"Ja, Appa." - Jungkook spürte bereits das verräterische Brennen in seinen Augen. Er hielt diese Kälte nicht aus, doch in die Arme wollte er auch nicht genommen werden. Er wollte eigentlich nur noch weg. 

"Jetzt fang nicht wieder an zu heulen." 

Dieser Satz war wie ein Stich in seine Brust. Weinen war in dieser Familie praktisch verboten. Weinen war ein Symbol der Schwäche und das wollte der Mann im Hause nicht sehen. Erstrecht nicht von Jungkook. 

"Ich habe heute übrigens ein Mädchen kennengelernt." - Zeyu lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf sich, doch um seinem Älteren Bruder aus dieser misslichen Situation zu helfen war es nicht gedacht. Er wollte einfach nur wieder der perfekte Sohn sein. 

Schon nicht mehr zuhörend fixierte Jungkook den Salzstreuer vor sich, ließ sich von seinen Gedanken einfach in seine eigene Welt ziehen, wo er geliebt wurde. Sein fester Freund hatte dort noch keine Gestallt bekommen. Doch anstatt das der Rothaarige in seiner Fantasiewelt in Ruhe gelassen wurde, mussten seine Gedanken ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Er erinnerte sich an das Gespräch mit seiner Mutter. Es war ein oder zwei Tage her, so genau wusste er es nun auch nicht mehr. Da er in zwei Welten lebte, hatte sich sein Zeitgefühl auch total verschoben. 

Jedenfalls hatte ihm seine Mutter genau das vorgeworfen. Er würde zu viel träumen.

Schwer seufzte er auf, was von seinen Eltern natürlich wieder falsch verstanden wurde. 

"Du brauchst nicht so zu seufzen, würdest du in der Realität leben hättest du bestimmt auch schon eine wunderschöne Freundin." 

"Ja, Eomma." - Prüfend ob er sich nun endlich nach oben in sein Zimmer begeben könnte, blickte er jeden der Teller an. Der seiner Eltern war bereits geleert, genau so wie sein eigener nur Zeyu hatte noch gefühlt nichts gegessen. - "Zeyu kannst du nicht mal schneller essen? Ich habe besseres zu tun als auf dich zu warten."

"Nein, jetzt werde ich extra langsam essen!" - demonstrativ und genau wissend, dass niemand den Tisch verlassen durfte, solange man essen würde, schob sich der Jüngste einen Maki in den Mund und kaute ungefähr in der Geschwindigkeit einer Schnecke.

Entnervt ließ der 18 jährige seinen Kopf auf den Tisch fallen. Immerhin waren seine Eltern in ihre jeweiligen Tablets vertieft, sodass sie nicht wieder irgendwelche Fragen fragen würden. 

"Ich muss auf Klo." - entschuldigend erhob er sich vom Stuhl und begab sich ins Badezimmer. Mit halben Ohr hörte er noch wie sein Vater zu seiner Mutter sagte, dass er sich wahrscheinlich wieder übergeben würde. 

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