「 ✓ 」𝐓𝐇𝐄 𝐃𝐄𝐕𝐈𝐋'𝐒 𝐖𝐈𝐓𝐂𝐇 | 𝐦𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐝𝐨𝐧「 𝐝𝐞 」

𝟎𝟗 | 𝐬𝐭𝐫𝐚𝐧𝐠𝐞𝐫

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Cordelia, Myrtle, Zoe und ich waren etwa eine Stunde lang mit dem Auto unterwegs gewesen, bis dieses Mitten im Nirgendwo, recht weit entfernt von der Innenstadt New Orleans, zum stehen blieb.

Ich war erstaunt, als ich aus der Fensterscheibe sah und dieses recht merkwürdige Gebäude erblickte, welches so aussah, wie eine Art Bunker. Im Gegensatz zu unserer Akademie, wirkte das hier ziemlich trostlos.. und auch irgendwie ein wenig gruselig.

Auf der Fahrt über erzählte mir Zoe etwas mehr über diesen Hexenzirkel. Er hielt sich im Untergrund auf, anders als bei uns, wusste fast niemand, dass sie existierten. Sie erzählte mir auch etwas über ihre Geschichte, von der ich ja tatsächlich schon etwas wusste. Es gab bisher noch nie einen Obersten, da Männer nicht ansatzweise die gleichen Kräfte wie die der Frauen entwickeln konnten, geschweige denn das Ritual der sieben Wunder meisterten. Ich wusste nicht genau an was es lag, aber wahrscheinlich war es ihr Testosteron oder so.

Desto besonderer war es auch, dass es jetzt anscheinend einen jungen Mann geben sollte, der genau diese Anforderungen erfüllte. Auch wenn ich mich eigentlich so weit es ging von all dem heraushalten wollte, war ich trotzdem interessiert daran, wer dieser Hexer war.. oder ob es ihn überhaupt gab.

Wir stiegen gemeinsam aus dem Wagen aus, gingen über den vertrockeneten Grasboden direkt zu dem Eingang des Gebäudes. Als wir über den Fahrstuhl in die Eingangshalle des Bunkers gelangten, fühlte ich eine unheimliche Präsenz. Vielleicht war es auch einfach nur die Aufregung, ich konnte es kaum unterscheiden. Zuvor hatte ich nie so etwas gespürt, versuchte es jedoch einfach zu unterdrücken.

Trotzdessen war mir diese ganze Einrichtung unheimlich. Immerhin war es ein Bunker, mehrere Meter unter der Erde. Kein Sonnenlicht, keine frische Luft, nur einen Ein und Ausgang. Überall brannten Kerzen, die mit ein paar Öllampen die einzige Lichtquellen waren.

Unsicher ging ich hinter den anderen Hexen, schaute mich weiter um, bis wir vor einer Tür standen, an der wir stoppten.

,,Bitte warte hier draußen kurz Luna, wir holen dich dann gleich hinzu", sagte Cordelia zu mir. Ich hatte gar keine Zeit darauf zu antworten, da sie direkt die Tür aufschoben und dahinter verschwanden.
Na toll, jetzt war ich auch noch allein hier und das Gefühl, dass sich eine unglaublich negative Präsens in diesem Gemäuer befand, wurde immer schlimmer. So als würde sich diese mir immer weiter nähern.

Etwas verängstigt ging ein wenig durch den Raum. Es war ruhig, nur das knistern des Kaminfeuers war zu hören. Deshalb erschrak ich umso mehr, als mir plötzlich jemand von hinten gegen die Schulter tippte.

Als ich mich umdrehte sah ich in die blauen Augen eines jungen Mannes. Er war etwa einen Kopf größer als ich, hatte blondes, fast schulterlanges Haar. Sein Blick war beinahe Emotionslos, ich konnte ihn nicht recht deuten.

,,Was machst du hier?", fragte er mich misstrauisch. Etwas perplex sah ihn zuerst an. Aber irgendwie konnte ich ihn auch verstehen, denn normalerweise waren hier wohl keine Frauen anzutreffen. Schüchtern antwortete ich ihm.

,,I-ich ehm.. ich bin eine Hexe.. aus Miss Robichaux's Akademie für außergewöhnliche junge Damen.. ich bin mit der Obersten hier, sie führt dort in diesem Büro gerade ein Gespräch mit den Hexern aus deinem Zirkels", stotterte ich. Sein Blick wurde langsam etwas klarer, doch ohne etwas darauf zu antworten, nahm er plötzlich meine Hand, zog mich aus der Eingangshalle in einen Raum. Ich war so verwundert, dass ich mich nicht gegen ihn wehrte. Als er die Tür hinter sich schloss, ließ er mich endlich wieder los.

Entgeistert blickte ich ihn an. Auch wenn er nicht sonderlich gefährlich aussah, wusste ich nicht, was er jetzt mit mir vorhatte. Immerhin war unser Zirkel nicht sonderlich gut auf seinen zu sprechen, deshalb nahm ich an, dass es bei ihnen nicht anders war.

,,Zeig mir deine Kräfte", sagte er begeistert, so, als würde er nicht auch hexen können. Ich schüttelte sofort mit dem Kopf. ,,N-nein.. das kann ich nicht", wimmelte ich ihn ab, wollte mich an ihm vorbei drücken, doch er hielt mich zurück. Fest packte er mein Handgelenk.

,,Warum nicht?", fragte er ruhig, so, als würde er mich gar nicht verurteilen. Als würde er wirklich wissen wollen, warum ich es nicht konnte. Fand er meine Aussage nicht etwas merkwürdig? Eine Hexe, die nicht hexen wollte?

,,Ich bin noch sehr unerfahren und habe Kräfte in mir, die ich nicht kontrollieren kann.. ich weiß.. es klingt so dumm..", sprach ich brüchig, versuchte nicht in Tränen auszubrechen. Verdammt, mittlerweile war ich so instabil, dass ich fast vor einem Fremden anfangen würde zu heulen.

,,Gefühle die du nicht unterdrücken kannst? Kräfte, die passieren, ohne, dass du sie steuern kannst?", sagte er plötzlich. Ich wurde hellhörig, blickte fragend zu ihm. Meinte er das gerade ernst? Denn genauso fühlte ich, wie konnte er das nur wissen?

,,Ich kenne das, wenn du willst, kann ich dir zeigen, wie du sie kontrollieren und einsetzen kannst", versprach er mir selbstsicher, lächelte sanft zu mir herunter.
Zuerst musste ich mir ein Lachen verkneifen, so absurd hörte es sich für mich an. Immerhin war er nur irgendein Hexer. Wahrscheinlich um einiges schwächer als ich.

Aber er sah mich so ernst an, dass es mir eine Gänsehaut verpasste. Er wollte mir also wirklich helfen, das konnte ich spüren. Aber wie sollte er das bitte schaffen, wenn nicht mal meine Oberste mir helfen konnte?

Ich wollte ihm antworten, doch hörte plötzlich wie Zoe meinen Namen mehrmals durch die Flure rief. ,,Luna? Hey Luna, wo bist du?", vernahm ich hinter der Tür. Ich sollte wohl besser zu ihr, bevor die Frauen noch erfuhren, dass ich mit einem der Hexer alleine war.

Er schien zu bemerken, dass ich nun doch gehen musste, ließ endlich mein Handgelenk los, woraufhin ich an ihm vorbei lief, die Tür öffnete. Doch eine Sache interessierte mich noch, bevor wir uns wahrscheinlich nie wieder sehen würden.

,,Wie heißt du eigentlich?", fragte ich, der junge Hexer sah lächelnd zu mir. ,,Mein Name ist Michael Langdon", stellte er sich freundlich vor, bevor ich die Tür hinter mir schloss.

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!

Über Feedback von euch würde ich mich wie immer sehr freuen. :)

lea <3