𝟏𝟐 | 𝐟𝐨𝐥𝐥𝐨𝐰

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Das ganze Wochendende über hatten Cordelia, Myrtle und ich zusammen versucht zu üben, um meine Fähigkeiten zu verbessern. Ich musste seit dem wir wieder zurück in der Akademie war, beinahe jede freie Minute damit verbringen zu hexen.

Doch bevor wir überhaupt anfangen konnten alle sieben Wunder zu testen, mussten wir es zuerst schaffen meine Kräfte zu kontrollieren. Aber das war schwerer, als es sich die Frauen vorgestellt hatten. Denn wie ich es schon mehrmals versucht hatte ihnen zu erklären, war es kaum möglich meine Macht zu bändigen.

Egal wie sehr ich versuchte mich zu konzentrieren, ich verlor jedes mal den Kampf, brachte dabei nicht nur mich sondern auch die anderen Hexen in Gefahr. Mittlerweile übten wir nur noch im Garten der Akademie, weil ich sonst entweder Gläser, Vasen, Geschirr zum zerbrechen brachte.

Es war einfach hoffnungslos. Das Alles hier führte doch zu Nichts. Wir hatten jetzt nur noch 17 Tage Zeit und waren nicht einen Schritt weiter gekommen.

Auch wenn ich mit diesem Ergebnis gerechnet hatte, war enttäuscht von mir und das waren die Hexen ebenfalls, auch wenn sie es mir nicht sagen würden. Doch ich konnte es mir denken, denn ihre wohl einzige Chance auf den Machterhalt des Zirkels verbesserte ihre Hexerei rein gar nicht.

Mein Körper war am Ende, ich fühlte mich schwach, konnte die letzten Tage kaum noch etwas essen. Und natürlich merkte auch Cordelia, dass ich schon nach so wenigen Tagen kaum noch die Kraft dazu hatte weiterzumachen. Wie sollte das nur werden, wenn es Vollmond wurde?

Die Oberste schlug mir deshalb vor mich diesen Tag etwas auszuruhen, auch wenn ich wusste, dass es an der Situation nichts ändern würde. Aber mein Körper würde es mir zumindest danken. Ich versuchte den freien Tag deshalb zu nutzen, mich für heute von der Akademie fernzuhalten und dafür etwas meine Umgebung zu erkunden.

Als ich mich von Mallory verabschiedet hatte, verließ ich das Haus und spazierte durch die Straßen von New Orleans, versuche meinen Kopf etwas frei zu bekommen. Die Sorgen, die ich mir um die Prüfung machte, beeinflussten mich nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.

Ich lief gerade durch die Stadt, doch schon nach einigen Minuten wurde es mir zu viel. Die ganzen Menschen, die vorbeifahrenden Autos, alles überforderte mich. Die Geräusche schienen immer lauter, immer unerträglicher zu werden. Bevor ich noch Mitten auf der Straße einen Nervenzusammenbruch bekommen würde,
verließ ich die Innenstadt lieber, ging so lang, bis ich an den Rand eines Waldstücks gelangt war. Ich fand ein ruhiges Plätzchen auf einer Parkbank, auf die ich mich erschöpft setzte, nur dem Gezwitscher der Vögel lauschen konnte.

Endlich kam ich etwas runter, konnte mich entspannen, endlich mal an Nichts denken. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Kopf die letzten Tage ohne Pause rattern. Selbst wenn ich schlief, träumte ich von der Prüfung. Ich hatte meine Augen geschlossen, atmete die kühle Luft ein.

Doch ich schreckte auf, als mir jemand plötzlich von hinten gegen die Schulter tippte. Als ich mich umdrehte, konnte ich meinen Augen kaum trauen, als ich Michael sah, der grinsend hinter mir stand. Ich war total perplex, als er sich in Bewegung setzte und sich zu mir setzte. ,,Woher weißt du, dass ich hier bin?", fragte ich, mein dunkelbraunes Haar wehte mir durch den Wind etwas ins Gesicht. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass er mich hier zufällig gesehen hatte, denn der Bunker war mehrere Meilen von der Stadt entfernt.

,,Ich habe dich gesehen, vor der Akademie", antwortete er knapp, so als wäre sein Verhalten völlig verständlich. Ich hingegen musste nochmal nachfragen, ob ich ihn auch richtig verstanden hatte. ,,Also bist du mir von da an bis hier her gefolgt?", fragte ich, musste mir dabei etwas das Lachen verkneifen, so absurd fand' ich den Gedanken.

Doch er nickte knapp, lächelte mir zu. M-Moment, er meinte das wirklich ernst? Aber warum sollte er das tun? War er jetzt mein Stalker oder was? Doch bevor ich ihn weiter fragen konnte, redete er.

,,Ich will dir helfen deine Kräfte besser einsetzen zu können, das hatte ich dir doch versprochen, schon vergessen?", sagte er, hob dabei eine Augenbraue nach oben. Stimmt, das hatte er wirklich bei unserem ersten Treffen getan. Aber warum wollte er das so unbedingt? Immerhin traten wir gegeneinander bei den sieben Wunder an. Wir waren Rivalen und keine Freunde.

Wir waren von anderen Zirkeln, er war bei Ariel, ich bei Cordelia. Niemand unter den Hexen hasste sich wohl so sehr wie diese Beiden. Das machte für mich alles nicht so recht Sinn. Hatte er denn kein Problem damit, wenn ich gewinnen würde? War ihm der Titel des Obersten denn nicht so wichtig wie den anderen Männern?

Aber auch wenn ich ihn mir helfen ließ, würde es doch sowieso nichts an meiner Situation ändern. Cordelia und Myrtle, zwei unglaublich starke Hexen, versuchten seit Tagen mir zu helfen und wenn nicht einmal sie es schafften, warum dann genau er?

,,Michael.. warum genau willst du mir helfen?", fragte ich deshalb nach, beobachtete, wie er sich etwas aufrechter hinsetzte, sich zu mir drehte und meine Hände in seine nahm. Von der plötzlichen Berührung fing mein Herz an zu rasen.

,,Luna.. ich spüre deine Kraft. Sie ist nicht die Gleiche wie die der anderen Hexen. Deine ist besonders. Es wäre eine Schande wenn du sie nicht einsetzen könntest.
Ich konnte meine Macht auch irgendwann kontrollieren, deshalb werde ich dir helfen das ebenfalls zu schaffen. Du bist viel mächtiger als du es dir je vorstellen könntest", sagte er, starrte mir dabei so ernst in die Augen, dass ich eine Gänsehaut spürte.

Das was er erzählte konnte ich nicht glauben. Es war fast das Gleiche, was auch die Frauen zu mir gesagt hatten. Aber wie konnte er das spüren, ohne mich vorher hexen gesehen zu haben?

Ich war stark, ja, dass wusste ich mittlerweile auch, aber ich war doch nichts Besonderes. Niemand, der je etwas erreichen könnte. Auch nicht durch seine Hilfe.

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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Über euer Feedback in Form von Likes oder Kommentaren würde ich mich sehr freuen. :)

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lea <3

「 ✓ 」𝐓𝐇𝐄 𝐃𝐄𝐕𝐈𝐋'𝐒 𝐖𝐈𝐓𝐂𝐇 | 𝐦𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐝𝐨𝐧「 𝐝𝐞 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt