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,,Negative Energien, ihr müsst jetzt verschwinden. Böse Präsenzen, verlasst diesen Ort. Hier sind nur Licht und heilende Energien erlaubt"
Während wir uns alle an die Hände nahmen, den Spruch sagten, der einen Schutz um die Akademie legen sollte, spürte ich, wie unsere Kräfte geschwächt wurden, wie etwas, oder besser gesagt jemand, durch unseren Schutz trat. Ich spürte seine Aura ganz deutlich.
Plötzlich schreckten wir auf, ließen die Hände der anderen Schülerinnen los, als sich die Haustür mit einem lauten Knall öffnete.
Ich zog scharf die Luft ein, als Michael eintrat, den alten Parkettboden unter sich knarzen ließ. Auf seinen Lippen lag ein Lächeln, als sein Blick langsam jeder der Hexen musterte, bis er letztendlich in meine Augen sah.
Auch wenn ich am anderen Ende der Tafel stand, erkannte ich den Hass in seinen Augen. Die Abneigung, diesem Zirkel gegenüber. Es gab kein Zurück mehr. Er würde es tun. Er würde sie alle töten. Und ich würde ihm dabei helfen.
,,Ach kommt schon, überrascht es euch so sehr mich zu sehen?", sprach er selbstsicher zu uns. Ich versuchte mich unauffällig zu verhalten, genauso schockiert wie die anderen darüber zu wirken, dass er hier war.
Letztendlich war ich das vielleicht sogar auch. Denn im Gegensatz zu den anderen wusste ich genau, was sein Plan war.
,,Verdammt nein, du wurdest uns vorhergesagt", sagte plötzlich eine ältere Hexe, die ich vorher noch nie hier gesehen hatte. Im Gegensatz zu den anderen, schien sie keine Angst vor Michael zu haben. Oder sie ließ es sich zumindest nicht anmerken.
,,Ich sagte Cordelia schon, was ich mit euch allen vorhabe. Ich habe nämlich Tote zur rächen", sprach er und während er zu uns sah, bemerkte ich, dass eine der Schülerinnen mit ihrer Telekinese ein Messer vom Tisch hob, es auf Michael zielte, doch bevor sie es werfen konnte, stieß ich sie durch meine Kraft weg, ließ sie unsanft gegen die Wand fliegen.
Von mir selbst überrascht blickte ich schockiert zu der verletzen Hexe, die kaum realisieren könnte was passiert war, bemerkte auch die Blicke der anderen, die sich sofort auf mich legten.
Hatte ich das gerade wirklich getan?! Hatte eine meiner Schwestern angegriffen? Ich wollte doch unentdeckt bleiben, bevor der Plan doch nicht funktionieren würde.
Ich blickte schockiert zu Michael, der jedoch nur zufrieden schmunzelte, bevor sich mein Blick auf Zoe legte.
Ich bemerkte, dass etwas in ihrem Gehirn arbeitete, wie sie versuchte Eins und Eins zusammenzuzählen. Bis sich ihr Blick festigte.
Sie wusste es. Sie wusste, dass Michael und ich zusammen arbeiteten. Das ich von dem Plan gewusst hätte.
Ohne zu zögern, streckte sie ihren Arm aus, ließ mich gegen die Wand hinter mir drücken, so, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Normalerweise hätte ich mich irgendwie aus den Fesseln befreien können, doch ich war noch immer von meinem eigenen Handeln schockiert. War wie erstarrt.
Ich beobachtete, wie sie mit ihrer noch freien Hand die Nägel, die zum Schutz auf dem Tisch lagen, aufhob und sie direkt auf Michael schoss. Für ein paar Sekunden schloss ich die Augen, konnte es mir nicht mitansehen, doch als ich sie wieder öffnete sah ich, dass er sie in letzter Sekunde gestoppt hatte, nun selbst in der Macht über sie war.
Ohne zu zögern, schoss er die Nägel auf die Hexen zurück, traf einige von ihnen, ließ sie zusammenbrechen.
Der Bann um mich löste sich, ließ mich zu Boden fallen.
Ab da an ging alles ganz schnell. Kaum eine der Hexen hatte eine Chance gegen Michaels Macht. Nach und Nach ließ er ihr mit einem Fingerschnipsen das Genick brechen, ihren Kopf platzen, Messer auf sie fliegen lassen, die sie töteten.
Völlig in Schock saß ich dort auf dem Parkett, sah dabei zu, wie sie auf solch barbarischer Art starben. In Michaels Blick erkannte ich keine Veränderung, mit einem Schmunzeln löschte er all ihr Leben aus.
Plötzlich kam mir meine eigene Hölle wieder in den Sinn. Das, was ich gesehen hatte, als ich eines der Sieben Wunder testete.
Dies war sie. Dies war die Prophezeiung gewesen.
Mir wurde gezeigt was passieren würde, aber ich hatte es ignoriert. Ich hatte das alles zugelassen. Ich war genauso sehr schuld an all dem. Warum wurde mir das erst jetzt bewusst? Wie konnte es nur soweit kommen, dass ich für so etwas in der Lage war?
Ja, mein Zirkel hatte Unvorstellbares getan und ich verstand seine Rachegedanken nur zu gut, aber nun so viele unschuldige Hexen dafür sterben zu lassen war nicht richtig.
Als es still wurde, die Schreie der Hexen verstummten, sah ich wieder zu Michael, der noch immer im Türrahmen stand, keine einzige Verletzung davon getragen hatte, sie alle ohne große Anstrengung getötet hatte.
Er war stark, stärker als ich es je gedacht hätte. Stärker als all dieser Hexen zusammen, vielleicht sogar stärker als unsere Oberste.
Alles in mir leuchtete rot auf, gab mir das Signal, mich von ihm fernzuhalten. Er schien nicht einmal ein Gewisses zu haben. Während ich wie ein Häufchen Elend auf dem Boden saß, kaum um mich sehen wollte, da um mich herum nur Leichen lagen, hatte er noch immer ein Lächeln auf den Lippen. Als hätte es ihm gefallen.
Als er langsamen Schrittes zu mir kam, rutschte ich an der Wand entlang, spürte wie das Blut einer Hexe um meine Finger lief.
Verwirrt blickte er zu mir herunter, hielt mir seine Hand hin um mir hochzuhelfen, doch ich schüttelte nur panisch mit dem Kopf, rutschte noch ein Stück weiter nach hinten.
Ich dachte ich wäre bereit dafür. Ich dachte, ich könnte ihm bei seiner Rache helfen, doch das konnte ich nicht. Es war einfach zu viel. Ich konnte ihm nicht dabei helfen, noch den Rest meiner Schwestern zu töten.
Es war vorbei. Ich musste das jetzt beenden hier und jetzt. Auch wenn das meinen eigenen Tod bedeuten würde.
Sein Blick verdunkelte sich, als er scheinbar bemerkte, dass ich seine Hand nicht nehmen wollte, dass ich ihn nicht mehr begleiten würde.
Für einen Moment blickte er mir noch tief in die Augen, es war beinahe so, als würde ich Sehnsucht in ihnen erkennen, doch bevor ich etwas sagen konnte, drehte er sich um, ging langsamen Schrittes von mir weg, bis er die Akademie ganz verlassen hatte.
Als es nun ganz Still war, schluchzte ich auf, schrie, so laut ich nur konnte all den Schmerz heraus.
Was zur Hölle hatte ich getan?! Wie konnte ich das alles nur zulassen? Wie konnte ich mich in Michael nur so täuschen?
Immer mehr bestätigte sich meine Angst. Ein Hexer mit solch einer Macht war nicht nur nicht üblich, sondern unmöglich. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm.
Michael war nicht nur ein Hexer. Er war mehr als das. Wenn nicht sogar der Antichrist.
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Hey, ich hoffe wie immer euch hat das Kapitel gefallen! Über euer Feedback würde ich mich auch sehr freuen. :)
Schaut doch gern bei meiner Loki FF "goddess of misfortune" vorbei, falls es euch interessiert. :)
lea <3
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「 ✓ 」𝐓𝐇𝐄 𝐃𝐄𝐕𝐈𝐋'𝐒 𝐖𝐈𝐓𝐂𝐇 | 𝐦𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐝𝐨𝐧「 𝐝𝐞 」
Fanfiction❝ 𝐓𝐡𝐞𝐫𝐞 𝐢𝐬 𝐬𝐨𝐦𝐞𝐭𝐡𝐢𝐧𝐠 𝐰𝐫𝐨𝐧𝐠 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐌𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥. 𝐈 𝐬𝐚𝐰 𝐭𝐡𝐞 𝐰𝐡𝐢𝐭𝐞 𝐟𝐚𝐜𝐞 𝐝𝐞𝐦𝐨𝐧.❞ Wie schlimm wäre es, wenn sich eine Hexe in den Antichristen verlieben würde? Und wie schlimm wäre es, wenn sie sogar ihren ei...