𝟐𝟕 | 𝐜𝐨𝐫𝐭𝐞𝐳

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Alle Hexer und Hexen standen um uns herum, warteten darauf, dass wir mithilfe der Transmutation zum Hotel Cortez gelangen würden.

Doch bevor wir die Worte aussprechen würden, nahm Michael meine Hand sanft in seine. Zuerst sah ich in seine Augen, als sich mein Blick zu Myrtle wandte, dabei erkannte, dass sie uns am Liebsten sofort wieder getrennt hätte, doch ich versuchte das gerade einfach zu ignorieren.

Als sich unsere Haut berührte, fühlte ich eine unglaubliches Gefühl von Macht, die meinen Körper durchströmte. So, als hätte mir Michael ein Teil seiner Kraft geschenkt um weiter machen zu können.

Ich schloss meine Augen, bevor wir gemeinsam die Worte sprachen und wir uns zusammen zu dem Ziel, dem Ort, an dem Queenie gefangen war, teleportierten.

Als ich meine Augen nach wenigen Sekunden wieder öffneten, standen wir tatsächlich vor dem Eingang des Hotels, in Mitten von Los Angeles. Noch immer hielt ich seine Hand fest in meiner. 

Ich hatte schon einiges von Cordelia über dieses Hotel gehört und eigentlich hatte ich mir deshalb immer geschworen, diesem auch fern zu bleiben. Die Geschichten die sich rund um das Gebäude drehten, waren unheimlich. Vor allem das was der Erbauer, James Patrick March, getan hatte.

An diesem Ort waren mehr Leichen, als auf einem verdammten Friedhof. Doch das Gerücht, dass alle Verstorbenen in dem Hotel gefangen blieben, verunsicherte mich noch mehr. Denn scheinbar konnte es kein Gerücht sein, wenn genau das mit Queenie geschehen war.

Ich atmete tief ein, wollte durch die Türen des Gebäudes gehen, doch Michael, der noch immer meine Hand hielt, zog mich zurück, so, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte.

Mein Herz schlug schneller. Das letzte Mal waren wir und so nah gewesen, als Myrtle uns gestört hatte, mich ihm entriss. Ob das noch immer zwischen uns stand? Das, was vielleicht passiert wäre, wenn ich nicht von ihm getrennt worden wäre?

Ich wusste nicht, was er jetzt vorhatte. Ich sah jedoch in seinen Augen, dass er über etwas nachdachte. Etwa über das Gleiche wie ich? Es waren nur noch wenige Zentimeter die mich von ihm trennten.

Doch bevor ich etwas gegen die Distanz tun konnte, bemerkte ich, wie seine Augen dieses Funkeln plötzlich wieder verloren, spürte, dass er mich langsam wieder los ließ, sich von mir trennte.

Ich wollte ihn wirklich fragen was er vorgehabt hatte, doch bevor ich das konnte, wandte er sich von mir ab, ging zum Eingang des Hotels, hielt die Tür für mich auf. Okay.. das sollte dann wohl bedeuten, dass wir jetzt Queenie aufsuchen würden. Das er sich nicht traute, es zu tun. Aber so ging es mir wohl auch. Ich seufzte, bevor ich ihm hinein folgte.

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Obwohl ich mir sicher war, dass Michael noch nie hier gewesen war, schien er sich sicher zu sein, wo er die Hexe finden würde. Ohne auf die Rezeptionistin zu achten, führte er mich durch die große, offene Eingangshalle, hoch in das erste Stockwerk.

Zielstrebig ging er schnellen Schrittes durch die Gänge, dicht gefolgt von mir, die ihm die ganze Zeit hinterher lief. Spätestens jetzt überkam mich ein unwohles Gefühl. Ich konnte die gefangenen Seelen förmlich spüren, in den Fluren, in den verschlossenen Räumen.. einfach überall. Sie wollten alle von diesem Ort befreit werden, doch für sie waren wir nicht hier.

Plötzlich stoppten Michael vor einem Zimmer, ließ mich dadurch fast in ihn hineinlaufen. Kurz sah dieser zu mir. ,,Es ist hier", sprach er monoton, bevor er seinen Blick wieder von mir löste und die Tür öffnete.

Zögernd folgte ich ihm in den Raum, von dem aus eine eises Kälte herausstömte. Ich erschrak, als ich zwei Personen an einem Tisch Karten spielen sah.

Die Frau musste Queenie sein, der Mann neben ihr schien aufgrund seines Aussehens schon einige Jahrzehnte hier gefangen zu sein. Ob er es war? Dieser March? Die Fotos die ich von ihm gesehen hatte waren alt und meist verschwommen, doch es würde passen. Aber ehrlich gesagt wollte ich mir darüber keine weiteren Gedanken machen.

Auch sie schienen etwas verwundert von unserem Besuch zu sein. Ich wollte mich vorstellen, doch Michael hielt der Hexe schon seine Hand entgegen.

,,Hallo Queenie, ich bin Michael.. das ist Luna.. und wir sind hier um dich aus dem Hotel zu befreien", sagte er freundlich, doch noch immer recht monoton, zu ihr. Er schien, anders als ich, ziemlich selbstsicher. Als wüsste er schon, dass es kein Problem war sie hier rauszuholen.

Doch die Hexe lachte nur auf, genauso wie es auch Madison getan hatte. ,,Jaja, versteh schon. Nicht einmal Cordelia hat das geschafft. Haut lieber ab, bevor ihr hier auch noch gefangen bleibt", antwortete sie amüsiert, sah wieder zu der Person ihr gegenüber und nahm eine neue Karte auf.

Doch dieser schien nicht so amüsiert wie die Hexe zu sein. Mein Blick wandte sich zu dem Mann, der beinahe angsterfüllt Michael anstarrte. Was war sein Problem? Was sah er, was wir nicht sehen konnten?

Er räusperte sich, lag die Karten in seiner Hand auf den Tisch. ,,Ich denke, du hast keine andere Wahl. Nimm seine Hand und geh mit ihnen", forderte der Mann sie auf. Er schien wirklich eingeschüchtert zu sein. Wegen Michael?

Auch Queenie schien sein Verhalten etwas zu überraschen. Sie seufzte, legte auch ihre Karten auf den Tisch und stand von ihrem Stuhl auf. ,,Okay.. also.. dann bis gleich", sagte sie, als war sie sich sicher, das Hotel nicht verlassen zu können.

Als sie auf uns zu ging, sagte ich nichts, blickte sie nur an. Ich war mir doch selbst nicht sicher, ob sie nicht in dem Moment, in dem wir durch die Türen gehen würden, nicht direkt wieder hier in dem Raum bei diesem Typen landete.

Widerwillig folgte sie uns aus dem Zimmer und zusammen gingen wir durch die Gänge des Hotels, auf den Weg zum Ausgang. Hoffentlich würde es funktionieren, denn dieses Gefühl, der verlorenen Seelen, die immer wieder nach Hilfe riefen, machte mich immer unruhiger.

Auch wenn ich mir noch immer unsicher war, ob wir die Hexe wirklich befreien konnten.

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!

Über Feedback von euch würde ich mich sehr freuen :)

lea <3

「 ✓ 」𝐓𝐇𝐄 𝐃𝐄𝐕𝐈𝐋'𝐒 𝐖𝐈𝐓𝐂𝐇 | 𝐦𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐝𝐨𝐧「 𝐝𝐞 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt