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,,I-ihr seid alle Geister?", fragte ich sie, zitterte dabei am ganzen Körper, hatte die Befürchtung gleich Ohnmächtig zu werden.
Nicht, dass ich Angst vor ihr hatte, aber der Gedanke daran, ließ mich eine Gänsehaut bekommen. Sie wirkte so echt.. so lebendig. So wie sie mir gegenüber stand, hätte ich niemals ahnen können, dass sie tot war.
Bevor Constance mir antwortete, zeigte sie auf den Stuhl vor mir, damit ich mich setzten sollte. Sie nahm auf der Sitzbank mir gegenüber Platz, stellte ihr Whiskeyglas vor sich ab.
,,Dieses Haus ist nicht normal, das war es noch nie. Jeder, der auf diesem Grundstück stirbt, bleibt auch hier. Die Seelen gefangen unter diesen Mauern", ihr Blick blieb ernst, ich traute mich kaum nachzufragen.
Ich hatte wirklich das Gefühl als wolle sie mich verarschen. Sie war tot? Das Haus verflucht und ließ jeden der hier drin starb in sich gefangen?
Es klang so absurd, doch trotzdessen glaubte ich ihr. Irgendwie.
Wie sollte ich sonst dieses Gefühl erklären, dass ich in den Räumen spüren konnte? Ein Gefühl als würden Hände an meiner Haut kratzen, mich anflehen, sie endlich zu befreien.
Plötzlich fing die Frau mir gegenüber an mit dem Kopf zu schütteln, so, als würde sie einen Gedanken verwerfen, der ihr gerade einfiel.
Mein Blick konzentrierte sich wieder auf Constance. Sie nahm noch einen kräftigen Schluck von dem Alkohol, bis sie das Glas ganz leerte. Konnten Geister überhaupt die Wirkung von Alkohol spüren?
,,Tut mir Leid, du bist wegen Michael hier. Nicht wegen diesen anderen gefangenen Seelen", zuerst wirkte sie gefasst, fast schon emotionslos als sie mit mir sprach, doch als sich unser Gespräch um Michael handelte, spürte ich auch ihre Anspannung.
Sie war fast schon ängstlich. Vor Michael? Ihrem eigenen Enkel? Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus. Eine Vorahnung von der ich hoffte, dass sie sich nicht bewahrheitete.
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Constance erzählte mir Alles über ihn. Alles, was ich schon so lang über ihn wissen wollte. Seine Kindheit, seine Jugend, sein Charakter, sein Wesen.
Doch je mehr sie in die Details ging, wie umfangreicher sie sein Leben wieder gab, desto unwohler fühlte ich mich. Desto mehr fing ich an diesen Besuch zu bereuen.
Michaels Großmutter erzählte mir nicht nur davon, was für ein goldiger, liebevoller kleiner Junge er gewesen war, sondern auch von den toten Tieren, der erstochenen Babysitterin, dem Priester, dem die Kehle durchschnitten wurde. Sogar von den Rosenbüschen, die sie im Garten für jedes von ihm getötete Lebewesen pflanzte um so etwas wie Buße zu tun.
Sogar er soll sie angegriffen und versucht haben zu töten und das mehrmals, bevor Constance selbst ihr Leben beendete. Hier in diesem Haus, um bei ihren verstorbenen Kindern zu sein.
Es war so, als würde sie über einen Psychopathen oder einen Serienkiller erzählen, aber nicht über Michael.
Ich wusste, dass etwas nicht mit ihm stimmen konnte, aber das? Das war er nicht. Zumindest war er es nicht mehr. Diese Geschichten stimmten nicht über den Michael Langdon ein, den ich kennengelernt hatte.
,,Liebes, ich weiß nicht in was für einer Beziehung ihr Beiden steht, aber er scheint dir wirklich wichtig zu sein. Auch er war mir unglaublich wichtig, er war mein wunderschöner kleiner Junge, den ich über alles geliebt habe.
Aber er hat mich zerstört. Egal was ich versucht hatte um ihm zu helfen, er hat mich am Hals gepackt und mir die letzte Kraft aus dem Körper gesaugt. Irgendwann wird er das Gleiche auch mit dir tun", sprach sie, mittlerweile den Tränen nahe. Die Frau, die eher kühl und einschüchternt wirkte und das auch ohne den Fakt, dass sie ein Geist war, war nun beinahe dabei aufzuschluchzen.
Auch ich versuchte nicht zu weinen, stark zu bleiben um noch mehr über ihn erfahren zu können. Ich war hier, es gab kein Zurück mehr. Ich konnte nicht gehen, bevor ich nicht genau wusste wer er wirklich war.
Für wenige Momente beobachtete ich die Frau, wie sie eine Zigarette aus der Schachtel vor sich nahm, sie anzündete und daran zog, bevor sie weiter sprach.
,,Es ist dieses Haus", sie sah mir dabei direkt in die Augen. Ihre gerade noch glasigen Augen schien sie weggeblinzelt zu haben.
,,Dieses Haus ist der Grund, warum Michael der ist, der er nun ist. Das Böse hat ihn gezeugt und auf diese Welt losgelassen", ich war sprachlos über das was die Frau mir dort berichtete.
Das Böse? Was meinte sie damit genau? Den Teufel?
Ich schüttelte mit dem Kopf. Nein, nein.. nein. Michael hätte in seiner Kindheit vielleicht lieber psychologische Hilfe bekommen sollen, als einen Exorzismus. Er war das Böse? Das konnte ich nicht glauben.
Jemand der wirklich so böse war, würde mir nicht helfen. Würde mir nicht das Gefühl geben, geliebt zu werden.. etwas Wert zu sein.
Das beklemmende Gefühl war nun nicht mehr auszuhalten. Die Seelen die sich in diesem Haus befanden schienen wütender zu werden, wie ein Unwetter wanderten sie durch die Räume, dass konnte ich immer deutlicher spüren.
Ich hielt es hier drin nicht weiter aus.
Plötzlich sprang ich von dem Stuhl, sah in das erschrockene Gesicht von Constance, die gerade ihre Zigarette im Aschenbecher vor sich ausgedrückt hatte.
Als ich aus der Küche den Flur entlang lief, verabschiede ich mich, rief ihr noch ein Dankeschön zu, bevor ich das Haus verließ ganz verließ, mich nicht einmal mehr traute zurückzusehen.
Als ich wieder auf der Straße stand, sich die klare Abendluft um mich hüllte, mit eine Gänsehaut gab, hatte ich das Gefühl nach Stunden endlich wieder atmen zu können. Das beklemmende Gefühl war endlich verschwunden.
Doch die Sorge und Unsicherheit die ich nach dem Gespräch mit Constance hatte, umgab mich noch immer. Mehr, als die Ahnungslosigkeit.
Ich wollte einfach nicht realisieren, was ich gerade über Michael erfahren hatte. Das konnte nicht wahr sein.
Das Alles, was ich in diesem Haus erlebt hatte, fühlte sich nicht real an. Wie ein nicht endender Albtraum.
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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!
Tut mir Leid, dass die Woche nichts kam, ich hatte leider ziemlich viel Stress die letzten Tage. :/
Trotzdem würde ich mich über Feedback von euch sehr freuen!
lea <3
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「 ✓ 」𝐓𝐇𝐄 𝐃𝐄𝐕𝐈𝐋'𝐒 𝐖𝐈𝐓𝐂𝐇 | 𝐦𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐝𝐨𝐧「 𝐝𝐞 」
Fanfic❝ 𝐓𝐡𝐞𝐫𝐞 𝐢𝐬 𝐬𝐨𝐦𝐞𝐭𝐡𝐢𝐧𝐠 𝐰𝐫𝐨𝐧𝐠 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐌𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥. 𝐈 𝐬𝐚𝐰 𝐭𝐡𝐞 𝐰𝐡𝐢𝐭𝐞 𝐟𝐚𝐜𝐞 𝐝𝐞𝐦𝐨𝐧.❞ Wie schlimm wäre es, wenn sich eine Hexe in den Antichristen verlieben würde? Und wie schlimm wäre es, wenn sie sogar ihren ei...