𝟓𝟗 | 𝐦𝐚𝐥𝐥𝐨𝐫𝐲

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Noch etwas müde ging ich durch die dunklen Gänge des Bunkers. Es war für mich so ungewohnt wieder hier zu sein. An dem Ort, in dem ich Michael zum ersten Mal getroffen hatte. An dem Alles begann.

Auch wenn ich nicht oft hier gewesen war, fühlte sich dieser Bunker doch so vertraut an. Vielleicht ja einfach aus dem Grund, weil es der letzte Ort war, der noch aus meiner Vergangenheit existierte.

Wohin ich eigentlich wollte, wusste ich nicht. Ziellos lief ich durch das Gebäude, sah mich um, blickte auf die Gemälde, die an der Wand hingen. Doch der Bunker war nicht so groß, wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte, denn schon nach einigen Minuten war ich diesen komplett abgelaufen. Deshalb entscheid ich mich wieder zurück zum Gemeinschaftsraum zu gehen, in dem noch immer das Feuer des Kamins für Licht sorgte.

Ich war noch viel zu aufgewühlt, um wieder zurück ins Bett zu gehen.. geschwiegen denn schlafen zu können. Dieser Traum hatte mich viel zu sehr verwirrt.. und die Angst, dass er diese Nacht wieder kommen würde, war zu groß.

Deshalb setzte ich mich auf das braune Ledersofa und lauschte dem Knistern des verbrennenden Holzes. Doch ich spürte, wie mir durch das beruhigende Geräusch langsam wieder die Augen zufielen. Bevor sich diese jedoch ganz schließen konnten, sah ich eine schwarze Gestalt durch das Zimmer gehen.

Sofort riss ich die Augen auf, sah panisch umher, hatte die Sorge, dass mein Traum doch etwas wie eine Vorwarnung war. Das er mich in der Realität einholen würde.

Doch anstatt einen Dämon oder einen Geist zu sehen, blickte ich nur in die ebenfalls panisch aufgerissenen Augen von Mallory. Wir beide hatten wohl nicht damit gerechnet, hier noch jemanden zu so später Stunde zu sehen. Als sich unser anfänglicher Schock gelegt hatte, schmunzelten wir.

,,Schlecht geschlafen?", fragte sie mich, bevor sich Mallory zu mir auf das Sofa setzte. Auch wenn die Frage nur nett gemeint war, verschwand mein Lächeln wieder. Die Gedanken zurück an diesen Traum gaben mir eine Gänsehaut.

Trotzdessen versuchte ich freundlich zu bleiben, aber noch viel wichtiger war es, mich unauffällig ihr gegenüber zu verhalten. Sie sollte auf keinen Fall durch mich herausfinden, wer sie wirklich war.. dass wir uns kannten. Und auch Michael durfte auf keinen Fall mitbekommen, dass Mallory, als auch Coco Hexen waren. Ich hatte wirklich große Sorge darüber was er tun würde, wenn er es erfährt.

,,Ja.. so in etwa, was ist mit dir?", fragte ich sie, beobachtete dabei, wie auch ihr Lächeln langsam verschwand.

Hatte ich etwas Falsches gesagt? Auch wenn ich so tun musste, als würde ich meine Freundin nicht kennen, war es schön nach so langer Zeit einfach mit ihr reden zu können.. das wollte ich mir jetzt nicht direkt wieder versauen. Unsicher blickte Mallory durch den Raum, so als wolle sie sicher gehen, dass wir allein waren.

,,Ich konnte nicht schlafen.. weil.. e-es.. also ich.. ich weiß nicht ob ich es dir erzählen sollte..", stotterte sie.

Ich wurde durch ihre Unsicherheit hellhörig. Es war so fremd Mallory so zu sehen. Sie war vorher doch nie so schüchtern, so zurückhaltend, fast ängstlich gewesen. Aber die Apokalypse hatte uns wohl alle ziemlich verändert, zudem wusste ich noch immer nicht genau, was sie mit ihr gemacht hatten.

,,Hey.. mach dir darüber keine Sorgen. Wir alle stecken in der gleichen, beschissenen Situation. Ich werd' dich für nichts verurteilen", sprach ich zu ihr. Ich merkte doch, dass sie etwas beunruhigte. Auch wenn sie mich vielleicht nicht kannte, ich tat ich es. Sofort bemerkte ich, dass Mallory etwas auf dem Herzen lag.

,,A-Also.. dieser Mr. Langdon.. ich weiß, dass ihr euch sehr nahe steht aber.. ist dir noch Nichts bei ihm aufgefallen?", fragte sie mich, doch viel zu geheimnisvoll, um verstehen zu können, worauf sie hinaus wollte. Aber was wunderte es mich auch? Sie kannte mich nicht, wusste nicht genau, in was für einer Beziehung ich mit Michael stand.

Er stand in einer Machtposition, war hier um zu entscheiden, wer mit zu der Zuflucht durfte. Ein falsches Wort und er würde sie hier zum Sterben zurücklassen. Das jedoch würde ich auf keinen Fall zulassen. Mallory musste mir deshalb einfach nur vertrauen.

Auch wenn ich Michaels Freundin war, hieß das nicht, dass ich ihm Alles erzählen würde. Selbst wenn es dabei um ihn ging. Mittlerweile konnte ja nicht einmal mehr ich ihn einschätzen.

,,I-Ich weiß nicht genau worauf du hinaus möchtest aber.. du kannst es mir erzählen, falls irgendwas vorgefallen ist, oder du einfach nur ein ungutes Gefühl hast. Vielleicht kann ich helfen", versuchte ich ihr zu erklären, doch noch immer schien sie mir misstrauisch. Deshalb musste ich noch einmal nachlegen.

,,Ich werde ihm von unserer Unterhaltung nichts erzählen, okay? Du kannst mir vertrauen.. ich habe selbst meine Zweifel", sagte ich, bemerkte dabei, dass ihre Anspannung sich endlich etwas löste. Es war wohl nicht das Versprechen, es geheim zu halten, sondern eher die Gewissheit, dass sie nicht die Einzige war, die ein ungutes Gefühl bei ihm hatte.

Mallory atmete Tief ein, bevor sie mir davon erzählte. ,,Also ich.. ich war heute bei Mr. Langdon im Büro, um dieses Gespräch zu führen. Zuerst war es noch normal.. doch plötzlich redete er davon eine neue Welt zu erschaffen.. und das ich dafür geeignet wäre.

Als es mir zu unbehaglich wurde und ich dann sagte, dass ich jetzt gehen würde, hielt er mich zurück und plötzlich geschah es..", Mallory stoppte kurz, dabei war ihr die Panik wieder ins Gesicht geschrieben.

,,Lichter flackerten, die Flammen im Kamin wurden größer, Möbel flogen umher. I-Ich weiß es klingt unglaublich.. aber ich war das. Irgendwie habe ich das getan. Ich weiß selbst nicht wie.

Als ich dann zu ihm sah, offenbarte sich eine Art dämonisches Wesen in seinem Gesicht, als wolle er mich angreifen, doch auch dagegen stellte ich mich. Oh Gott.. das klingt so verrückt.. Es schien so, als hätte er Angst vor mir gehabt. Es-Es war so eine verrückte Situation, dass ich es noch immer nicht ganz realisieren kann. Ich weiß nicht was mit mir los ist.. doch auch Mr. Langdon scheint irgendwas in sich zu haben.. etwas unglaublich Böses", eine einzelne Träne lief ihre Wange herab, als sie aufhörte zu reden.

Auch wenn das, was sie mir erzählte, mir nicht unbekannt war, war ich sprachlos.

Verdammt, Michael würde uns noch verraten. Wenn Mallory herausfand wer sie wirklich war, wüsste ich nicht, was geschehen würde. Würde sie gegen ihn kämpfen? Gegen mich vielleicht auch? Sie war stark.. und wenn erst die anderen Hexen uns finden würden, dann könnte ich ihn doch noch verlieren.

Ich war so durcheinander, dass ich nicht wusste was ich darauf antworten sollte. ,,I-Ich.. also.. das klingt sehr verrückt weißt du.. a-aber ich werde der Sache auf den Grund gehen.. mach dir keine Sorgen", stotterte ich, bevor ich Mallory auf dem Sofa zurück ließ.

Es war eindeutig nicht die Beste  Entscheidung gewesen einfach abzuhauen, aber was hätte ich sonst tun können? Ich spürte noch immer ihren hilflosen Blick auf mir liegen, als ich zurück zu unserem Zimmer lief.

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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Über Feedback würde ich mich wie immer sehr freuen!

Schaut doch gern noch bei meinen anderen Geschichten rein. Falls ihr euch für Marvel interessiert, dann empfehle ich euch "the silver soldier" und "goddess of misfortune" von mir. :)

lea <3

「 ✓ 」𝐓𝐇𝐄 𝐃𝐄𝐕𝐈𝐋'𝐒 𝐖𝐈𝐓𝐂𝐇 | 𝐦𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐝𝐨𝐧「 𝐝𝐞 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt