𝟔𝟓 | 𝐩𝐨𝐢𝐬𝐨𝐧

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S-Sie waren tot.. sie Alle waren es. Verkrampft lagen sie auf dem Boden, Schaum hatte sich um ihre Münder gebildet, ihre Augen waren starr aufgerissen. Ich konnte es nicht verstehen. Wann war das Geschehen? Warum hatten wir davon nichts mitbekommen?!

Sofort rannte ich auf Mallory zu, beugte mich zu ihr herunter, nahm ihren leblosen Körper in meine Arme, versuchte sie wachzuschütteln. ,,M-Mallory bitte wach auf.. b-bitte", flüsterte ich, konnte kaum noch etwas durch meine aufkommenden Tränen sehen.

Ich bemerkte etwas im Augenwinkel, doch nicht nur bei Mallory, sondern auch bei jedem anderen Toten. Sofort kreisten meine Gedanken wie wild durch meinen Kopf. Vorsichtig legte ich meine Freundin zurück auf den Boden, nahm den Apfel in die Hand, der neben ihr lag. Er war angebissen, genauso wie jeder andere in diesem Raum. Er musste vergiftet worden sein.. sie wurden ermordet.. sie Alle. Ich schmiss den Apfel wütend durch den Raum, mit einem lauten Knall zerschlug dieser an der Wand.

Wieder nahm ich Mallory in den Arm, presste ihren leblosen Körper an meinen. Mein Schluchzen wurde immer lauter, immer verzweifelter. Ich erschrak, als Michael plötzlich den Raum betrat. Verwundert, doch trotzdem gefasst, blickte er sich um, kam dann auf mich zu. Ich hatte von ihm Nichts anderes erwartet, denn immerhin bedeuteten ihm diese Menschen hier rein gar nichts, für ihn waren sie fremd.

,,Nur um das Klarzustellen, ich habe damit nichts zutun", sagte er, versuchte mich dadurch wohl mit seiner verschrobenen Art aufzumuntern, doch danach fühlte ich mich gerade nicht.

Erst jetzt schien er zu bemerken, dass ich weinte. Oh verdammt, ich hatte ganz vergessen Mallory wieder loszulassen. Schnell entfernte ich mich von ihr, stand auf, versuchte meine Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Misstrauisch blickte er zu mir herunter.

,,Warum weinst du um diese Bedienstete?", fragte er mich, ließ mich nervös werden. Auch wenn ich nun keine Angst mehr haben musste, dass Michael ihr etwas antun würde, wenn er erfuhr, dass sie eine Hexe aus meinem Zirkel war, wollte ich noch immer nicht, dass er wusste, dass ich ihn angelogen hatte.

,,I-Ich weiß es nicht.. sie war die Erste, die ich gesehen habe, wollte versuchen sie zu wecken. Ich glaube es ist einfach der Schock.. immerhin wäre ich auch gestorben, wenn du mich nicht von der Party geholt hättest", antwortete ich brüchig. Immerhin war das auch die Wahrheit. Wäre Michael nicht so hartnäckig geblieben, dann hätte ich den Apfel ebenfalls gegessen, würde nun ebenfalls tot in diesem Bunker liegen. Er hatte mich gerettet.. schon wieder.

Michael schien mir zu glauben, zog mich daraufhin in eine Umarmung. Als ich meinen Kopf gegen seine Schulter legte, strich er sanft über meinen Rücken, schaffte es mich ein wenig zu beruhigen. Noch immer zitterte ich, konnte nicht realisieren, was passiert war. Mallory war tot.. und ich hatte es nicht einmal verhindern können.

Als ich meinen Kopf wieder etwas hob, meine Augen öffnete und hinter Michael sah, erschrak ich, als plötzlich Ms. Venable und Ms. Mead den Raum betraten. Ein hämisches Lächeln lag auf den Lippen der rothaarigen Frau.

Natürlich, ich hatte durch den Schock gar nicht mehr an sie gedacht. Sie war es doch, die die Äpfel organisiert hatte, die vorschlug, eine Party zu veranstalten. Das war Alles nur ein Vorwand gewesen, um uns alle umzubringen. Doch warum nur? Warum musste sie die wahrscheinlich noch letzten Lebenden auf dieser Erde töten?

Ich löste mich aus Michaels Armen, auch er schien bemerkt zu haben, wer hinter ihm stand. Schützend stellte er sich vor mich, als die Frauen auf uns zu kamen. ,,Wie ich sehe, habt ihr die Party verpasst. Das ist wirklich sehr ärgerlich..", sagte sie bestimmt, musterte uns Beide abwechselnd. Während Michael ruhig blieb, überkam mich Wut über die Sinnlosigkeit dieser Tat.

,,Warum habt ihr das getan?! Warum habt ihr diese Menschen getötet?", schrie ich, trat hinter Michael hervor, doch dieser signalisierte mir sofort, dass ich ruhig bleiben sollte. Aber wie denn? Sie hatten meine Freundin getötet.

Miss Venable musste sich ein Schmunzeln verkneifen. ,,Ist das nicht offensichtlich? Du denkst doch wohl nicht, dass ich irgendeinen von diesen undankbaren Menschen die Chance gebe ein unbeschwertes und sicheres Leben in der Zuflucht zu führen? Ich bleibe doch nicht hier zum sterben, während ihr von hier flüchtet", sprach sie, wurde während ihrer Rede immer wütender. Ich hatte eine Vorahnung, was sie damit sagen wollte. Meine Sorge bestätigte sich, als sie Ms. Mead die Anweisung gab, ihre Waffe zu zücken.

,,Aber auch ihr werdet hier sterben, damit wir endlich diesen gottlosen Ort verlassen können", sagte sie bedrohlich, woraufhin Ms. Mead die Pistole entsicherte und sie direkt auf Michael zielte. Panik breitete sich sofort in meinem Körper aus, während er jedoch vollkommen still neben mir stand.

Hatte er nicht vor sie aufzuhalten? Michael müsste doch nur mit seinen Fingern schnippsen und ihre Köpfe würden explodieren. Ob er es nicht tat, weil er Ms. Mead nicht verletzen wollte? Aber sie musste gestoppt werden, sonst würde sie ihn noch töten.

Ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten, stellte mich schützend vor meinen Freund, ignorierte dabei seine Versuche, mich aus der Schussbahn zu bringen. Es war mir egal, denn er hatte mich so oft gerettet, jetzt war ich an der Reihe.

,,Mr. Mead bitte! Erinnern sie sich nicht? An den Jungen, den sie bei sich aufnahmen, nachdem seine Grandma sich das Leben genommen hatte? Den sie so behandelten, als wäre es ihr eigener Sohn gewesen? Bitte, sie können doch nicht vergessen haben, wer Michael Langdon ist!", schrie ich sie an, konnte meine Tränen nicht zurückhalten.
Noch immer zielte sie mit der Waffe auf uns, ihr Finger zitterte auf dem Abzug, doch sie schoss nicht, zumindest noch nicht.

,,Ms. Mead.. schießen Sie endlich", sprach die Rothaarige warnend zu ihr, doch die Frau tat es nicht. Mein Herz schlug gegen meine Brust, das Adrenalin schoss durch meinen Körper. Egal was sie nun tat, ich würde nicht zulassen, dass sie Michael verletzte.

Doch ihr Blick wurde immer unsicherer, sie schien über das, was ich gesagt hatte nachzudenken. Langsam senkte sie die Waffe, Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet. ,,M-Michael?", stotterte sie. Als ich zu ihm herüber sah, hatte sich ein Lächeln auf seinen Lippen gebildet. Ich atmete beruhigt aus, doch sah zurück zu der Schwarzhaarigen, als sie die Waffe wieder hob. Diesmal zielte sie jedoch nicht auf uns, sondern drehte sich um und schoss, ohne Vorwarnung, auf den Oberkörper von Ms. Venable.

Schockiert blickte sie zwischen uns Hin und Her, versuchte zu atmen, doch ihre Lunge füllte sich schon mit Blut. Schwankend ging sie ein paar Schritte nach hinten, bevor sie zusammenbrach und sich auf dem Boden eine Blutlache um sie bildete.

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Heyyy, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Ich versuche jetzt die letzten Kapitel etwas schneller hochzuladen, damit die Geschichte "endlich" endet. :D

Über Feedback von euch würde ich mich wieder sehr freuen und schaut doch gern bei meinen anderen FF's vorbei!

lea <3

「 ✓ 」𝐓𝐇𝐄 𝐃𝐄𝐕𝐈𝐋'𝐒 𝐖𝐈𝐓𝐂𝐇 | 𝐦𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐝𝐨𝐧「 𝐝𝐞 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt