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Durch seine Worte hatte sich eine Gänsehaut in meinem Körper ausgebreitet. Was hatte er da gerade bitte gesagt? Die Hexen? Meine Hexen? D-Das konnte doch gar nicht möglich sein. Dort draußen war es unmöglich zu überleben. Die letzten meines Zirkels, waren Coco und Mallory.. oder etwa doch nicht?
,,D-Du lügst, wie solltest du das überhaupt spüren können? D-Das kann vielleicht die Oberste, aber nicht du das..", stotterte ich, hatte dabei das Gefühl, als würde alles um mich herum zusammenbrechen. Ich erschrak, als Michael plötzlich meine Oberarme packte, sie dabei fest mit seinen Fingern umklammerte, mich näher an sich zog. Seine Augen schienen wirklich einen Schimmer von Panik in sich zu tragen.
,,Hast du immer noch nicht begriffen, wie mächtig ich bin? Ich bin längst nicht mehr nur ein junger Hexer, der die Kräfte eines einfachen Obersten hat. Ist das nicht offensichtlich?", sagte er, seine Stimme war dabei angespannt, zitterte beinahe vor Angst und Wut.
Ich wusste worauf er hinaus aus wollte, doch ich wollte es nur einfach nicht wahr haben. Tief in mir hatte ich noch immer die Hoffnung, dass irgendwo in ihm der alte Michael steckte. Der schüchterne Junge, der Alles für mich getan hätte. Aber scheinbar war von ihm nichts mehr übrig. Dieser Michael war schon längst tot.
Stumme Tränen liefen meine Wangen herab. Ich wollte keine Angst vor ihm haben, aber gerade war er noch unheimlicher, als sonst. Wenigstens schaffte es, mich aus meiner Starre befreien zu können.
,,Was ist nur Geschehen Michael? Warum bist du nicht mehr der, den ich so liebe? Warum ist all das, was dich umgibt nur noch der Tod? Warum kannst du nicht einfach wieder der Alte sein? Der, der mir zuhörte, mich beschützte.. mich liebte..", schluchzte ich laut auf, versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch er ließ mich nicht. So sehr ich es auch versuchte, blieb er standhaft, schien dabei beinahe von meinen Worten verletzt zu sein.
Als ich mich langsam wieder etwas beruhigt hatte, meine Atmung sich normalisierte, bemerkte ich, wie sich Michaels Gesichtsausdruck geändert hatten. Die sonst so gefestigte Maske war abgelegt, beinahe hatten seine sonst so trüben Augen wieder etwas an Leben gewonnen. Sein Griff löste sich etwas von mir, doch noch immer hielt er mich fest.
,,Luna, hast du dich nie gefragt, warum ich so unbedingt wollte, dass du die Prüfung der sieben Wunder gewinnst? Was der Grund dafür war? Ich wusste zu diesem Zeitpunkt sicher, dass etwas Böses in mir steckte, etwas, dass wenn ich mehr Macht bekommen würde, mein ganzes Ich übernehmen könnte. Ich wollte es aufhalten und das war die einzige Möglichkeit gewesen", fing er an zu erzählen.
Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus. Natürlich hatte ich nie ganz verstanden, warum er mich freiwillig gewinnen lassen wollte. Doch damals erklärte ich mir selbst, dass er es mir mehr zutraute das Oberhaupt der Hexen zu sein, als sich selbst. Doch scheinbar war das nicht die Wahrheit gewesen.
Ich konnte dazu nichts sagen, blieb still, ließ Michael weiter reden. Tief atmete er durch. ,,Als du mir damals von deiner eigenen Hölle erzählt hattest, weißt du noch? Der, in der all deine Schwestern getönten wurden, da war ich dort. Ich wusste, dass du dort hinreißen würdest, deshalb folgte ich dir, musste sichergehen, dass du wieder zurückgehen würdet, damit du an der Prüfung der sieben Wunder teilnehmen könntest. Ich musste verhindern, dass dir etwas passieren würde", sagte er, sichtlich war ihm dieses Geständnis unangenehm.
Ich hingegen konnte kaum glauben, was er dort gesagt hatte. Meine Vermutung damals war also wahr gewesen? Alles was ich als meine eigene Übertreibung angesehen hatte, war wirklich so gewesen? Noch immer konnte ich kein Wort sagen, konnte ja kaum realisieren, dass er mir nun, nach über einem Jahr, endlich die Wahrheit erzählte.
Die ganze Zeit über hatte er den Augenkontakt mit mir aufrecht halten können, doch plötzlich wandte er seinen Blick von mir ab, so als konnte er mich einfach nicht mehr ansehen. Dabei war ich diejenige, die immer angewiderter von ihm war.
,,D-Doch als dann Ms. Mead starb.. umgebracht von deinem Zirkel, trieb mich die Wut.. die Trauer und der Hass soweit in den Abgrund, dass ich das Böse einfach nicht mehr aufhalten konnte.. es nahm Besitz über mich. All die Jahre hatte ich versucht es zu unterdrücken, es auf keinen Fall mehr Macht bekommen zu lassen und als ich dich dann traf, dachte ich, dass je mehr Kraft du bekommen würdest, desto schwächer würde ich werden. Das du diejenige bist, die mich retten könnte. Doch ich konnte es nicht aufhalten..", seine Stimme wurde immer mehr zu einem Flüstern.
Ich bemerkte, dass sich Tränen in seinen Augen gebildet hatten, die langsam seine Wange herab liefen. Endlich ließ er mich ganz los, ging ein paar Schritte durch den Raum, fuhr sich mit seinen Fingern durch sein langes, blondes Haar.
Es war also wirklich alles wahr. All das, was ich immer versucht hatte zu verdrängen. Michael hatte es indirekt zugegeben.. er war der Antichrist. Er war für die Apokalypse verantwortlich. Für einfach Alles. Und obwohl ich jetzt wusste.. warum konnte ich ihn dann nicht einfach hassen?! Warum verdammt?! Was war nur los mit mir?
Ich versuchte mich wieder zu sammeln, ging ihm entgegen, so, dass er stehen bleiben musste, mich direkt ansah. Seine Augen funkelten von den Tränen.
,,Das heißt also, du hast mich die ganze Zeit über nur benutzt, um das was in dir ist, zu unterdrücken? Du hast mir also nie meinetwegen geholfen, meine Kräfte zu kontrollieren? Hast mir nie den Sieg bei der Prüfung gegönnt? Hast mich nie geliebt? D-Das war alles nur eine Show?!", den letzten Satz konnte ich nur schwer aussprechen.
Ich fühlte mich so hintergangen von ihm. Ich hatte Alles für Michael aufgegeben. Ich hatte meine Schwestern belogen, meinen Zirkel verlassen und war letztendlich an den Mord der Hexen, als auch der ganzen verdammten Auslöschung der Menschheit beteiligt.
Fuck.. Fuck. Wie konnte ich das Alles nur zugelassen haben? Ich hätte etwas unternehmen müssen, als es noch nicht zu spät war. Ich konnte auf keinen Fall zulassen, dass Michael noch mehr anrichten konnte.
Von meiner Wut beinahe blind, sammelte ich meine Kräfte, ließ jeden Gegenstand, der sich in dem Raum befand schweben, war bereit dazu, alles zu tun, nur um ihn zu stoppen. Verdammt.. ich wollte ihn nicht töten, weder mit ihm kämpfen, doch was blieb mir noch anderes übrig?
Kurz sah sich Michael um, seufzte, als er sich unsere Blicke wieder trafen. Mein Körper spannte sich an, als er mir langsam näher kam. Mein Kiefer war verkrampft, meine Augen zusammengekniffen.
Egal wie sehr es schmerzte, falls er mir etwas antun wollte, wäre ich dazu bereit gewesen, mich zu währen.
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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!
Über euer Feedback würde ich mich natürlich wie immer freuen. :)
Wie denkt ihr, wird die Geschichte enden?
lea <3
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「 ✓ 」𝐓𝐇𝐄 𝐃𝐄𝐕𝐈𝐋'𝐒 𝐖𝐈𝐓𝐂𝐇 | 𝐦𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐝𝐨𝐧「 𝐝𝐞 」
Fanfiction❝ 𝐓𝐡𝐞𝐫𝐞 𝐢𝐬 𝐬𝐨𝐦𝐞𝐭𝐡𝐢𝐧𝐠 𝐰𝐫𝐨𝐧𝐠 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐌𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥. 𝐈 𝐬𝐚𝐰 𝐭𝐡𝐞 𝐰𝐡𝐢𝐭𝐞 𝐟𝐚𝐜𝐞 𝐝𝐞𝐦𝐨𝐧.❞ Wie schlimm wäre es, wenn sich eine Hexe in den Antichristen verlieben würde? Und wie schlimm wäre es, wenn sie sogar ihren ei...