16.

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YOUR POV

Ein schrilles Klingeln weckte mich und verschlafen tastete ich nach der Ursache. Am liebsten hätte ich den Wecker ans andere Ende des Zimmers geworfen.
Nachdem Oika-..., nein, Tooru gestern Abend mit zu mir kam und wir uns geküsst haben, hatte er mich ins Bett gebracht. Er hat gewartet, bis ich eingeschlafen bin und mir die ganze Zeit über mein Haar gestreichelt. Ich fühlte mich schlecht, dass ich, obwohl Mio im Krankenhaus war, Tooru geküsst habe und er mich befriedigt hatte. Ich schob es auf die Angst um Mio und auch die Müdigkeit, die schnell von mir Besitz ergriffen hatte.

Das durfte einfach nicht nochmal passieren.
Ich hätte eigentlich für Mio da sein müssen, ich hätte auch die Nacht im Krankenhaus bleiben müssen.
Langsam und quälend schälte ich mich aus meinem Bett und tapste ins Badezimmer, um das ganze Gedankenchaos mit kaltem Wasser aus meinem Kopf zu waschen.

Als ich danach die Treppe runter in die Küche gehen wollte, konnte ich Stimmen hören, die leise miteinander sprachen. Die eine Stimme gehörte meiner Mutter, doch die andere, eine männliche Stimme, konnte ich nicht einordnen. Doch ich war mir sicher, dass ich sie schon einmal gehört hatte.
Vorsichtig machte ich die Küchentür auf und spähte in die Küche. Ich musste mir auf die Zunge beißen, um nicht laut vor Überraschung aufzukeuchen. Am Küchentisch saßen meine Mutter, mit einem müden Ausdruck auf dem Gesicht und ihre Händen klammerten sich an eine dampfende Tasse als wäre diese ihr Rettungsanker. Doch was mich am meisten überraschte, war der Mann, der neben ihr stand und behutsam auf sie einredete.

"Dr. Kuriyama?", fragte ich, als ich langsam in die Küche trat. Sofort schossen die Köpfe der beiden Erwachsenen zu mir und meine Mutter erhob sich eilig von ihrem Stuhl.
"V/N? Du bist ja schon wach." Sie klang etwas nervös. Hatte ich die beiden etwa bei etwas gestört?
"Jaaa", sagte ich gedehnt. "Ich habe heute Schule, das weißt du doch."
Ich konnte sehen, wie meine Mutter krampfhaft unterdrückte, zu dem Doktor hinter ihr zu sehen und ich musste fast schon lächeln. Ich hatte sie eindeutig bei etwas gestört.

"V/N, du kennst ja schon Dr. Kuriyama. Er hat mich un Mio heute früh hierher gefahren.", klärte mich meine Mutter auf.
"Warte, Mio wurde entlassen?"
Dr. Kuriyama nickte. "Heute morgen. Sie ist in der Nacht aufgewacht und sofort wurde sie nach ihrem Zustand untersucht."
Ich atmete erleichtert auf. Ihr ging es also gut. "Kann ich sie sehen?", fragte ich und war schon mit einem Fuß auf der Treppe.
"Nicht so hastig.", rief mich meine Mutter zurück. "Mio schläft gerade noch. Sie wird auch heute nicht in die Schule gehen und du kannst zu ihr, wenn sie sich ausgeschlafen hat. Also wenn du von der Schule wiederkommst."
Ich murrte etwas, das selbst ich nicht ganz verstehen konnte und warf noch einen letzten Blick auf Dr. Kuriyama und meine Mutter, bevor ich wieder in mein Zimmer ging, um mich für die Schule fertig zu machen.

__________

Ich verabschiedete mich von meiner Mutter, die mich vor der Schule rausließ und betrat das Gelände. Je näher ich an das Schulgebäude kam, desto fester umklammerte ich meine Schultasche. Hatte ich Angst, Tooru gegenüberzutreten? Ja. Ja, die hatte ich. Würde ich ihm am liebsten den ganzen Tag aus dem Weg gehen und auch all die Tage danach? Absolut. Musste ich ihn heute sehen wegen dem Training? Ohne jeglichen Zweifel.
Ich hätte mir am liebsten die Haare gerauft. Es war echt zum kotzen.

"V/N!", hörte ich ein Stimme hinter mir rufen. Ich könnte mich gerade noch rechtzeitig umdrehen, bevor ich von einer stürmischen Aoi umgerannt wurde. Schwer atmend blieb sie vor mir stehen und ihre schwarzen Haare wippten dabei aufgeregt auf und ab.
"Aoi, guten Morgen.", begrüßte ich sie, konnte den Satz aber kaum zu Ende sprechen, da hatte sie mich schon in eine ruhige Ecke hinter dem Gebäude gezogen.
"V/N.", jammerte sie. "Es tut mir so unglaublich leid was da mit Mio passiert ist." Sie zog mich in eine feste Umarmung und ich hatte Mühe, ausreichend Luft zu kriegen.
"Woher weißt du davon?", keuchte ich und rang nach Luft, als sie mich losließ.
"Deine Mutter hat meiner Mutter davon erzählt.", weihte sie mich ein.
Natürlich hat sie das.

Falling For Her // (Oikawa x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt