Falling For Her // (Oikawa x Reader)

21.

YOUR POV

Die Wochen vergingen wie im Flug und auch mit dem Training der Jungs wurde es mit jedem Mal besser. Vielleicht hatten sie dieses Jahr wirklich eine Chance gegen Ushijima und seine Mannschaft.
Doch auch bei uns zu Hause gab es deutlich Veränderungen. Seit seinem letzten Anruf vor nun schon vier Monaten haben wir nichts mehr von unserem Vater gehört. Ich wusste auch nicht, was ich getan hätte, wenn er sich noch einmal gemeldet hätte.
Meine Mutter schwebte zur Zeit im siebten Himmel und Mio und ich freuten uns natürlich sehr für sie. Immer öfter traf sie sich mit Dr. Kuriyama und er kam auch schon einige Male zum Essen vorbei. Nach dem Essen hatte er dann Mio meistens gezeigt, wie die verschiedenen Muskeln heißen und an welchen Stellen im Körper welche Knochen lagen. Er war schon wie eine neue Vaterfigur für sie. Zudem hatte ihre spätere Berufswahl ein ziemliches Level-Up - von einer Mochi-Verkäuferin zu einer richtigen Ärztin.

Auch mit Oikawa und mir lief alles gut. Nach seinem Krankheitsfall vor wenigen Wochen habe ich entschieden, damit aufzuhören, ihm aus dem Weg zu gehen. Wir redeten wieder normal miteinander und auch, wenn Aoi mir immer wieder vielsagende Blicke zuwarf, hinter denen so manch versauter Gedanke steckte, hatte ich Hoffnung, dass der talentierte und überaus vielseitige Kapitän und ich nur Freunde bleiben konnten. Es gab seitdem auch keine weitere körperliche Nähe zwischen uns, aber trotzdem spürte ich noch immer seine Blick auf mir. Egal, wann und mit wem ich einen Raum betrat in dem er sich auch befand, ich hatte ab dann seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Es sollte mich stören. Vielleicht wollte ich sogar, dass es mich störte, aber das tat es irgendwie nie. Ganz im Gegenteil, ich mochte es sogar, wenn er mich ansah und nur mich. Blicke waren doch in Ordnung, oder? Solange man sich körperlich nicht näher kam, konnte man doch auch keine Gefühle für jemanden entwickeln.
Oder?

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"Wieso bin ich jetzt nochmal hier?", fragte Aoi genervt und starrte dabei mitten ins Nichts. Ihre schlanken Beine steckten in einer weiten Jeans und durch ihr weißes T-Shirt konnte ich deutlich ihren Sport-BH erkennen, den sie trug. Ich schmunzelte. Sie sah gut aus, aber stellte sich nur noch die Frage, für wen. Ich hatte zumindest schon eine Vorahnung.
"Ich habe die Trainer gefragt, ob du mitkommen kannst, als meine..." Ich überlegte kurz. "Unterstützung. Du weißt, zwei sind besser als einer.", sagte ich und ließ meinen Blick über den leeren Parkplatz schweifen.
"Uh-hu, aber das erklärt trotzdem nicht, dass wir eine halbe Stunde bevor wir uns treffen sollten, hier angekommen sind.", schnauzte sie mich an. Da musste ich aber zugeben, dass das zum Teil meine Schuld war. Ich dachte, beim Supermarkt wäre viel los, weswegen wir extra früh losgefahren sind. Niemand konnte doch damit rechnen, dass wir so schnell durchkommen würden.
"Aoi, die Chips sind für die Fahrt.", ermahnte ich meine beste Freundin schmunzelnd, als sie sich an den Chipstüten vergreifen wollte, die wir eben noch gekauft hatten. "Wenn du jetzt Chips isst, was soll denn dann Iwaizumi gleich von dir denken."
Dieser Satz hatte genau den gewünschten Effekt. Aoi hielt mitten in der Bewegung inne und senkte langsam die Plastiktüte wieder.
"Das machst du mit Absicht."
"Vielleicht.", kicherte ich. In letzter Zeit kam Aoi auch oft mit mir zum Training nach dem Unterricht, nur um Iwaizumi zu sehen. Die Arme hatte es voll erwischt.

Später trudelte dann das ganze Team ein und auch der Bus fuhr vor. Oikawa kam gemeinsam mit den Trainern als letztes an und ich bemerkte, wie er gemeinsam mit ihnen über etwas redete, als sie auf die schon versammelte Mannschaft zukamen. Als der Braunhaarige mich sah, lächelte er mich leise an und winkte. Ich winkte zurück und Aoi stupste mich von der Seite an.
"Worüber er wohl mit den Trainern geredet hat?", fragte sie, doch den schelmischen Unterton konnte man nicht überhören.
"Ich hab keine Ahnung. Bestimmt geht es um Volleyball.", antwortete ich und musterte den weiß-türkisen Bus. Wir hatten ja sogar einen Fahrer.
"Natürlich.", schnaubte Aoi, fast schon beleidigt. "Es geht immer nur um Volleyball."