52. (Bonus)

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AOI POV

Gähnend schlürfte ich an meinem Ice Matcha Latte, während ich beobachtete, wie vollbepackte Erwachsene ihren nervigen, kleinen Kindern hinterherliefen und dabei versuchten, keine von ihren Einkaufstaschen fallen zu lassen.
Ich verdrehte die Augen.
Neujahr stand vor der Tür und obwohl Weihnachten gerade erst vorbei war, konnte ich einfach nicht genug von der ganzen Feststimmung kriegen.
Dachte ich zumindest.
In Wahrheit regten mich diese ganzen Leute mit ihrer einzigartigen, großen Liebe so dermaßen auf, dass ich am liebsten das Einkaufszentrum verlassen wollte. Aber ich musste ja auf V/N warten, da sie mit mir noch Sachen für das große Feuerwerk morgen Abend besorgen wollte.
Fast drei Monate lagen die Herbstturniere jetzt schon zurück und V/N und Oikawa könnten nicht glücklicher zusammen sein.
Ich freute mich ja für sie und sie waren auch nicht wie diese anderen Paare, die ihre Liebe überall und jedem zeigen mussten - sie machten das lieber im Privatem, wenn sie glaubten, niemand sähe sie. Aber trotzdem konnte ich den kleinen Funken Eifersucht, der jedes Mal in mir aufblühte, wenn ich die beiden zusammen sah - wenn ich alle Pärchen zusammen sah -, nicht unterdrücken. Ich wollte das auch so gerne.
Auf ein Date gehen. Händchenhalten. Küssen. Das erste Mal miteinander schlafen. Kuscheln. Das komplette Angebot.
Bei meinem Aussehen verdrehten sich die Jungs nur die Köpfe nach mir. Aber leider gab es da nur einen, den ich wirklich wollte. Aber jedes Mal, wenn ich ihn sah, wollte ich am liebsten wegrennen oder mich hinter V/N verstecken.
Bei keinem anderen Jungen hat mein Herz so geklopft wie bei Hajime Iwaizumi.
Aber ich wusste nicht, ob er das Gleiche mir gegenüber fühlte.

Ich schlug meine Beine übereinander und machte mich auf der hölzernen Bank direkt unter der Kunstpalme mit den großen Blättern breit. Die grünen Enden der Plastikfächer kitzelten meinen Nacken und ich lehnte mich etwas nach vorne. Jetzt verstand ich, warum diese Bank als Einzige frei gewesen war.
Ich stützte meine Unterarme auf meinen Oberschenkeln ab und schwengte den Eiskaffee zwischen meinen Beinen wie feinsten Konjak.
Und in diesem ganzen Tumult der Einlaufsmassen kam mir der Gedanke, dass ich ja vielleicht Iwaizumi fragen könnte, ob er mit mir zum morgigen Feuerwerk gehen möchte, um das neue Jahr zu feiern. Schließlich ging V/N ja auch mit Oikawa hin. Wir beide hatten uns sogar extra passende Yukata gekauft.
Ich lachte leise in mich hinein und schwengte den Plastikbecker weiter. Die Verkäuferin hatte doch wohl nicht extra noch Alkohol reingetan, damit ich auf solche Einfälle kam.

Gähnend zückte ich mein Handy und checkte die Uhrzeit. V/N war schon zehn Minuten zu spät. Wertvolle zehn Minuten, in denen wir uns noch eine Schale Dango und heißen Kakao hätten holen können.
Die komischen Blicke der Leute ignorierend stütze ich mich auf eine Hand zurück und stöhnte genervt auf. "Alles ist scheiße.", fluchte ich und lauschte dem dumpfen Klingen der fast schon völlig geschmolzenen Eiswürfel in meinem Getränk.
"Warum ist alles scheiße?"
Ich öffnete die Augen und sah zu der Person hoch, die die Unverschämtheit hatte, sich mitten in das Licht einer der hohen Deckenlampen zu stellen. Es dauerte für mein Gehirn einige Sekunden, um zu bemerken, wer da vor mir stand. Mit aufgerissenen Augen sprang ich auf.
"I-Iwaizumi? Was machst du denn hier?" Ohne, dass ich dagegen etwas tun konnte, fing mein Herz an, wieder immer schneller in meiner Brust zu schlagen und mein Atem ging schwerer. Gott, sah er immer schon so gut aus?
Da es mitten im Winter war trug er eine dunkle Winterjacke mit Fellkaputze und eine Jeans, die sich perfekt an seine Beine schmiegte. Ich war gewagt, ihn zu fragen, ob er sich umdrehen könnte, damit ich überprüfen konnte, ob sein Hintern in dieser Hose auch so gut aussah.
"V/N hat mich gefragt, ob wir uns hier alle treffen wollen, um noch alles für morgen vorzubereiten. Aber anscheined sind V/N und Oikawa dieser Idiot noch nicht da." Iwaizumi rümpfte die Nase, während ich das Gesicht verzog.
Na warte, V/N, du kannst gleich sowas von was erleben.
"Tut mir leid, dass du jetzt mit mir warten musst.", murmelte ich und ließ mich wieder auf die Bank plumpsen. Ich war plötzlich so unglaublich müde. Mein Herz beruhigte das aber trotzdem nicht.
"Ist schon in Ordnung. Mir macht das nichts.", flüsterte Iwaizumi und ich lächelte milde, während ich beobachtete, wie er sich seufzend neben mich fallen ließ.
Mit Oikawa war er immer so aufbrausend und impulsiv, aber jetzt wirkte er genauso müde und ausgelaugt wie ich.
Ein komplett anderes Bild von ihm.

Falling For Her // (Oikawa x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt