50.

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OIKAWA POV

Samstag kam schneller als erwartet, aber vielleicht war es auch gut so.
Die letzten Tage seit dem Halbfinale hatten wir uns alle damit gequält, wie das Spiel heute wohl ausgehen könnte.
Würde uns das Itachiyama Institute genauso in Grund und Boden stampfen wie die Shiratorizawa?
Niemand von uns wusste, wie der heutige Tag enden würde, aber bei einer Sache war ich mir sicher: Ich würde nichts bereuen, was heute passiert.
"Du solltest nicht so viel nachdenken."
Ich sah auf.
"Ernsthaft, sieh mich nicht mit diesem Blick an, sonst hau ich dir eine rein."
"Aber, Iwa-lein, du solltest deinen Frust lieber beim Spiel gleich rauslassen.", lächelte ich und fuhr mir mit der Hand durch die Haare, während meine andere Hand sich an die Kante der Bank klammerte, die in den Fluren an den Wänden standen.
"Hast du Angst?", fragte mich Iwaizumi auf einmal und ich sah zu ihm hoch.
Wir beide befanden uns in einer abgelegenen Ecke, mit Zugang zu einer Terrasse und zwei Getränkeautomaten, die die leuchtenden Buchstaben Coca Cola trugen.
Immer, wenn ich solche Automaten sah, musste ich lächeln. Diese Kästen erinnerten mich einfach an jenen Tag vor so vielen Monaten, als ich V/N zum ersten Mal begegnet bin.

"Ja.", antwortete ich auf Iwa-lein's Frage. "Aber lieber würde ich vom Tokyo-Tower springen, als jetzt gleich nicht alles zu geben."
Mein Blick war auf die bodentiefen Glastüren vor mir gerichtet, aber als ich von meinem Mitspieler ein belustigtes Schnauben hörte, konnte ich nicht anders, als ihn fassungslos anzustarren.
"Weißt du, Oikawa...", begann er. "Du wirst immer dieser Schwachkopf bleiben, der Volleyball niemals aufgeben wird."
Ich drehte beleidigt den Kopf weg. "Musst du denn immer eine Beleidigung mit einbauen?"
"Hey, ich war noch nicht fertig du Idiot!", rief er wütend aus, bevor er tief Luft holte und sein hochroter Kopf wieder seine normale Farbe annahm. "Aber... bitte hör auch niemals damit auf. Denn für mich wirst du immer der beste Zuspieler bleiben. Und niemand, auch nicht Wakatoshi Ushijima, kann daran etwas ändern. Deswegen bitte ich dich heute als dein Teamkamerad, aber besonders als dein Freund, darum, dass du gleich spielen wirst, als würde dein Leben davon abhängen."
Es folgte eine kurze Pause, aber selbst jetzt war ich schon den Tränen nahe.
"Lass ihre Entscheidung, zu gehen, nicht umsonst gewesen sein."
Ich sah ihn an. "Seit wann weißt du's?", flüsterte ich.
"Sie hat mir einen Tag nach deinem Besuch im Krankenzimmer davon im Vertrauen erzählt."
"Wer weiß noch davon?"
"Niemand sonst. Ich musste ihr mein Wort geben, da sie es allen erst nach dem Finale sagen will."
Ich ließ meinen Blick wieder auf die Terrasse hinter den Glasscheiben schweifen.
Das Wetter heute war bewölkt. Aber ein paar Sonnenstrahlen drangen durch die dicke Wolkendecke. Vielleicht konnte man später, wenn wir wieder aus der Arena kamen, den blauen Himmel sehen.

"Iwaizumi."
"Mmh?"
"Danke."
"Tsk, bedank dich nicht, du Volltrottel, konzentrier dich lieber auf das Spiel." Mit diesen Worten ließ er mich allein dort sitzen.
Das Finale begann erst in knapp einer Stunde, also hatte ich noch genügend Zeit, mich nicht bewegen zu müssen.
Vermutlich saßen die meisten Besucher schon in der Arena und warteten auf den Anfang. Gestern wurde auch schon das neue Feld ausgelegt - genau in die Mitte. Es stand zwar zur Debatte, die Zweithalle zu nehmen, in der schon nur ein Feld vorhanden war, aber die Anzahl der Sitzplätze war zu gering. Deswegen hatte das Komitee entschieden, einen Zweitboden in der Hauptarena auszulegen. Die Größe des Feldes blieb dabei aber unverändert.
Seufzend lehnte ich mich an die porzellanweiße Wand zurück und schloss die Augen.
Ich war so müde.
Vielleicht sollte ich noch ein paar Minuten schlafen, bevor das Finale begann. Aber dann wäre ich noch müder und Iwa-lein würde mir die Hölle heißmachen. Außerdem könnte ich auch verschlafen, selbst wenn ich mir mit meinem Handy einen Wecker stellen würden, und dann würden wir wegen mir disqualifiziert werden. Bei nicht vorher angemeldetem Fehlen eines Spielers könnte das ganze Team rausfliegen. Danach müsste ein Spiel um den dritten Platz ausgefochten werden, welcher dann an unserer Stelle gegen die Itachiyama spielen würde.
Das durfte ich nicht zulassen.
Also nicht einschlafen, Oikawa.

Falling For Her // (Oikawa x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt