23.

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YOUR POV

"... Du hast wirklich mal ausversehen eine Brille gekauft?", fragte ich und musste mir vor Lachen den Bauch halten.
"Hör auf, mich auszulachen.", rief Oikawa empört und verschränkte die Arme vor der Brust wie ein beleidigter Teenager.
"Ich meine, wie hast du das geschafft?"
Oikawa und ich liefen jetzt schon eine Weile durch die leicht beleuchtete Nachbarschaft der Umgebung um das Hotel. Wir unterhielten uns über alles mögliche. Oikawa fragte mich über meinen Vater aus - nachdem ich ihm die Zustimmung für dieses Thema gegeben hatte -, ich fragte ihn über seine Familie aus und schließlich kamen wir nach viel Lachen und noch mehr Seitenstechen auf das Thema, wie er es geschafft hatte, ausversehen eine Brille zu kaufen.
"Wollen wir nicht über ein anderes Thema reden, V/N-lein?", fragte er und ich musste wieder lachen.
"Und über welches Thema willst du reden?"
Oikawa legte einen Finger an die Lippen und überlegte. Lippen, die eben noch auf meinen lagen.
"Komm mit, ich hab eine Idee." Er packte mich an meiner Hand und zog mich durch die Straßen.
"O-Oikawa, wo gehen wir hin?", fragte ich stotternd und versuchte, mir ins Gesicht wehende Haarsträhnen wegzuwischen.
"Das wird eine Überraschung.", sagte der Seijoh-Kapitän leise und zog mich einfach weiter durch die spärlich beleuchteten Straßen. Mir fiel auf, dass in immer größeren Abständen Laternen ihr Licht auf die Straße warfen und die Dunkelheit aus Ecken kroch, die vorher noch durch das Licht gut erkennbar waren.

Dann wurde Oikawa langsamer als wir auf einen Abbiegung zugingen, sodass er schließlich neben mir lief anstatt vor mir.
Kurz sah er an uns beiden runter und grinste mich dann weit an. Ich trug immer noch meine Shorts und ein weites T-Shirt von der Busfahrt, aber erst jetzt fiel mir auf, dass Oikawa sich umgezogen hatte. Er trug jetzt statt dem Trainingsanzug der Aoba Johsai eine normale Jeans und ein weißes T-Shirt, das gut seine Armmuskeln zur Geltung brachte.
"Was ist los?", fragte ich verwirrt, doch sein Grinsen wurde nur zu einem liebevollen Lächeln, ehe er sagte: "Ich hoffe, es gefällt dir dort."
Dort? Wo ist bitte dort?
Als wir in die Straße einbogen, blieb mir der Mund offen stehen. Am Ende der Straße standen auf einer Steinmauer ganz viele Teelichter in verschiedenen Farben und beleuchteten den Boden und die Hauswände mit ihrem bunten Farbenspiel. Mitten in diesem Farbenspiel konnte ich ein kleines Café erkennen, dessen Gebäude fast völlig hinter einer Mauer aus Efeu verschwand. Nur die Tür, mehrere kleine Fenster und das Ladenschild, auf dem in wunderschön geschnörkelten Buchstaben Little Lights drauf stand waren zwischen den Gestrüpp zu sehen.

"Wow, Oikawa, das ist unglaublich. All diese Lichter, das ist einfach wunderschön.", staunte ich und konnte meinen Blick gar nicht mehr von dem Café abwenden.
"Möchtest du reingehen?", fragte er leise und ich konnte seinen warmen Atem an meinem Ohr spüren. Ich erschauderte kurz, aber nickte aufgeregt. Ich konnte es nicht abwarten, zu wissen, wie dieses Gebäude von innen aussieht.
Ich folgte Oikawa an den Lichtern vorbei und bestaunte dabei jedes einzelne von ihnen. Sie machten diesen Ort, diese Straße, zu etwas besonderem.
An der niedlichen Holztür mit einem Fester hing ein Schild, auf dem Offen stand und Oikawa ließ mich zuerst das Haus betreten. Sofort schlug mir der Duft von frischgemahlenem Kaffee und Selbstgebackenem entgegen. Ich schloss die Augen und ließ diesen Duft meine Nase füllen. Seufzend lehnte ich mich etwas zurück und stieß dabei an Oikawas Vorderseite.
"Entschuldige.", murmelte ich, doch er lachte nur leise.
"Freut mich, dass es dir gefällt,
V/N-lein.", erwiderte er.
Ich wollte schon gerade etwas erwidern, als eine freundliche Stimme mich davon abhielt.
"Guten Abend, was kann ich für Sie tun?", fragte eine ältere Dame und ich quitschte innerlich verzückt auf, als ich an ihrem selbstgestricktem Pullover eine Anstecknadel in Form einer Blume mit rosafarbenen Blüten vorfand.
"Haben Sie vielleicht noch einen Tisch für zwei?", stellte Oikawa höflich die Frage und ich konnte schon sehen, wie die Frau in ihm einen perfekten Schwiegersohn sah.
Ich sah mich im Café um und war erleichtert, als ich feststellte, dass Oikawa und ich die einzigen Gäste waren.
"Natürlich, mein Junge, du und deine bezaubernde Freundin könnt euch jeden Tisch aussuchen, den ihr wollt. Ich bin dann gleich bei euch."
Bevor ich einwerfen konnte, dass ich nicht seine Freundin bin, war die Frau auch schon verschwunden und Oikawa schlängelte sich geschmeidig zwischen den Tischen hindurch.

Falling For Her // (Oikawa x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt