YOUR POVWas für eine schreckliche Ironie des Schicksals.
Das war das Erste, was ich dachte, als ich wieder zurück in das Hotelzimmer trat.
Die Stimmung auf der Rückfahrt aus dem Stadion, als auch beim Abendessen war alles andere als entspannt. Niemand hatte geredet und niemand hatte auch nur ansatzweise gelächelt.
Das war's.
Es war vorbei.
Ich dachte, die Shiratorizawa hätte noch eine Chance gegen das Itachiyama Institute und würde gewinnen, aber es lief alles anders.
Die Seijoh konnte unmöglich eine Chance gegen einen so starken Gegner haben. Sie würden am Samstag verlieren und ich wäre völlig umsonst diesen bescheuerten Deal mit meinem Vater eingegangen.
Es war vorbei.
Endgültig."V/N, ich geh jetzt schlafen. Ich kann kaum noch die Augen offen halten.", murmelte Aoi angeschlagen, während sie schon unter ihre Laken kroch und die Decke über den Kopf zog.
"Ist gut. Ich geh jetzt auch schlafen." Dabei war ich noch hellwach. All meine Gedanken kreisten um das Finale in ein paar Tagen und ich konnte nicht anders, als mich noch Stunden in meinem Bett herumzuwälzen.
Aoi's leichtes Schnarchen erfüllte das Zimmer und ich sah auf mein Handy, um die Uhrzeit zu überprüfen.
Es war schön fast zwei Uhr morgens und ich war noch keinen Deut müde. Ich brauchte frische Luft. Sonst würden diese Gedanken niemals verschwinden.
Leise schlug ich die Decke zurück und tapste im Schlafanzug durch das Hotelzimmer, auf der Suche nach meiner Strickjacke.
Gesucht und gefunden schlich ich mich mit der alten Wollstrickjacke, die mir meine Mutter letztes Jahr gekauft hatte, auf den Flur und ging barfuß in Richtung des Notausgangs, wo auch Aoi und ich nach dem Spiel gegen die Kamomedai standen.Die frische Nachtluft tat gut und streifte um meine nackten Beine, die nur in einer kurzen Sportshorts steckten.
Wenigstens habe ich die Strickjacke.
Vorsichtig trat ich an das Geländer und legte meine Handflächen darauf, zog sie aber bei der Kälte wieder zurück und vergrub sie in den Taschen der Jacke.
"Warum bist du hier draußen?", fragte mich plötzlich eine Stimme und ich sprang vor Schreck einen Schritt zurück.
"Ich konnte nicht schlafen.", sagte ich und wandte schnell mein Gesicht ab, als ich erkannte, wer mir mir zusammen auf dem Balkon stand.
Oikawa trat neben mich an das Geländer und auch seine Hände waren in den Taschen seiner Sportjacke vergraben. "Ich auch nicht.", murmelte er.
"Es tut mir leid.", gab ich zu, den Blick auf die Stadt vor mir gerichtet.
"Wofür?" Auch Oikawa sah mich nicht an.
"Dass die Shiratorizawa verloren hat. Jetzt könnt ihr nicht mehr gegen sie gewinnen. Es war also alles umsonst."
"V/N." Seine Stimme klang anders.
Vorsichtig sah ich ihn an.
"Du musst dich nicht entschuldigen. Es ist nicht deine Schuld. Du hättest nicht wissen können, dass das passiert.", sagte er ernst und sah mir dabei in die Augen.
"Aber... ich hätte es erahnen können. Kiyoomi Sakusa ist nunmal stärker als Ushijima und das wusste ich. Das wusste jeder. Und doch dachte ich..." Ich schweifte ab, als Tränen über mein Gesicht flossen und meine Sicht glasig wurde. Beschämt senkte ich den Kopf und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
"V/N."
Ich spürte, wie Oikawa sanft meine Hände von meinem Gesicht nahm und anschließend mein Kinn so anhob, dass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen.
"Es ist nicht deine Schuld."
Dann ließ er von mir ab und trat einen Schritt zurück."Du solltest wieder zurück ins Bett gehen, V/N.", sagte er noch, bevor er an mir vorbei zur Tür ging.
Und dann ließ ich die Tränen fallen. Ich ließ zu, dass sie in Strömen über mein Gesicht liefen und ich weinte mir die Seele aus dem Leib.
Und erst als ich hörte, wie die Tür ins Schloss fiel, ging ich in die Hocke, mit einer Hand immer noch am Geländer festklammernd, während ich die andere auf meinen Mund gepresst hatte, um das Schluchzen zu dämpfen.
Ich ließ alles raus, was sich die letzten anderthalb Wochen-... nein, die letzten Monate angestaut hatte.
Ich ließ es alles einfach raus.OIKAWA POV
Mit schnellen Schritten ging ich den Flur entlang, am liebsten wollte ich rennen. Ich musste von ihr weg - bevor ich etwas tat, was ich bereuen würde.
Als V/N die Tränen über das Gesicht liefen wollte ich meine Arme um sie schlingen, sie ganz fest halten und nie wieder loslassen. Ich wollte sie vor dem Rest der Welt beschützen und vor der hässlichen Realität, der wir nun gegenüberstanden.
Aber ich konnte nicht.
Denn ich wusste nicht, ob ich sie danach jemals wieder loslassen könnte.Das Leben war so verdammt unfair, dass ich am liebsten die Faust gegen die Wand geschlagen hätte. Aber ich war niemand, der Dinge mit Gewalt löste - das überließ ich schön Iwa-lein.
"Oikawa, du Idiot."
Wenn man vom Teufel spricht...
"Iwa-lein, ich habe dir doch gesagt, dass du schlafen sollst. Du brauchst doch deinen Schönheitsschlaf.", lächelte ich.
Iwa-lein verzog wütend das Gesicht und zeigte mit dem Daumen in unser Hotelzimmer, welches wir uns teilten.
Obwohl auf den Fluren noch die Lampen an waren, war im Moment niemand anderes mehr auf dem Flur außer Iwa-lein und ich. Selbst unsere Trainer müssten schon schlafen.
"Wo zum Henker warst du?", fragte Iwa-lein, als wir beide wieder im Zimmer waren.
"Brauchte frische Luft.", sagte ich abwesend und ließ mich auf mein Bett fallen, bei dem ich mir nicht mal die Mühe gemacht hatte, es wieder ordentlich zu richten, als ich auf den Balkon ging.
"Kein Wunder, bei dir kommt ja sowieso immer nur heiße Luft oben raus.", grummelte Iwa-lein genervt, als er sich daran machte, wieder in sein Bett und unter die Decke zu kriechen.
"Du bist immer so gemein, Iwa-lein.", flüsterte ich und wollte auch gerade in mein schon längst wieder abgekühltes Bett steigen, als ich plötzlich von hinten gepackt und zurückgezerrt wurde.Und das Nächste, was ich spürte, war ein starker Schmerz an meinem Kiefer und meinem unteren Rücken, als ich gegen die Bettkante stieß.
Stöhnend rieb ich mir mein Kinn, als mich Iwaizumi am Kragen meines Shirts packte und wieder auf die Beine zog.
"Du kapierst auch echt gar nichts, du Idiot! Wir haben verloren, klar? Es hat sich heute entschieden, dass wir im Finale keine Chance mehr haben! Versteh' das doch endlich!"
Ich konnte ihn in diesem Moment nur anstarren.
Zwar war Iwaizumi schon immer etwas handgreiflicher als andere, aber so hatte ich ihn noch nie erlebt.
Bevor ich überhaupt nachdenken konnte, was ich jetzt machen sollte, packte ich das Handgelenk meines Teamkameraden und löste mein Shirt aus seinem festen Griff.
"Hör auf damit, Iwaizumi. Noch haben wir nicht verloren. Wir können am Samstag noch gewinnen."
Als Antwort schnalzte er nur mit der Zunge und trat einen Schritt zurück. "Wenn du glaubst, wir können diese Turniere noch gewinnen, dann bist ein noch viel größerer Dummkopf als ich dachte."
Danach sagte er gar nichts mehr.
Aber was war falsch daran, noch ein wenig Hoffnung zu haben?
Wir hatten es so weit geschafft, trotz allem, was passiert war. Wieso sollten wir uns jetzt so schnell unterkriegen lassen?Danach schweiften meine Gedanken wieder zu V/N.
Ob sie immer noch auf diesem Balkon war und weinte? Ob sie auch glaubte, dass wir es nicht mit der Itachiyama aufnehmen konnten? Oder hatte auch sie noch Hoffnung, dass alles vielleicht doch anders kommen würde?
Ich war so besessen darauf, Wakatoshi Ushijima endlich zu besiegen, dass V/N alles dafür aufgegeben hatte.
Und wer wusste schon, wie lange ich sie noch sehen kann, nachdem diese Turniere endlich vorbei waren?
Nein.
Es war egal, wie Iwaizumi über unsere Chancen dachte - ich schuldete es V/N, zu gewinnen. Das schuldeten wir ihr als Team. Und wir werden auch gewinnen.
Denn mehr konnte ich im Moment einfach nicht für sie tun.---------------------------------------------------------
Huhu ihr Lieben💙
Entschuldigt bitte, dass ich es jetzt doch viel später veröffentlicht hatte, als geplant war, aber um ehrlich zu sein habe ich an diesem Kapitel ziemlich gehapert und bin auch jetzt nicht wirklich zufrieden damit (Seht es einfach als eine Art Filler-Kapitel😅🤧)
Aber dafür ist das nächste Kapitel schon in Arbeit und ich werde es auch morgen Nacht veröffentlichen🥳
Ansonsten hoffe ich, es hat euch trotzdem irgendwie irgendwo gefallen und freue mich über alles, was ihr in die Kommis schreibt<3
Bis dann❤️
- A
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Falling For Her // (Oikawa x Reader)
Fanfiction𝕆𝕚𝕜𝕒𝕨𝕒 𝕩 ℝ𝕖𝕒𝕕𝕖𝕣 𝕊𝕥𝕠𝕣𝕪 Es ist dein zweites Jahr an der Oberschule, doch durch die Scheidung deiner Eltern musst du gemeinsam mit deiner kleinen Schwester zu deiner Mutter ziehen und dein zweites Jahr als Oberschülerin auf der nahelie...