47.

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YOUR POV

Das Spiel lief jetzt schon über zehn Minuten und es war noch nichts ungewöhnliches passiert.
Der Punktestand betrug 3-5 für die Seijoh, aber trotzdem war es ein Match wie man es erwartet hätte. Zugegeben, nachdem, was mit der Kamomedai passiert war, hatte keiner erwartet, nochmal so ein Spiel zu sehen. Dennoch hätte ich gedacht, dass es im Halbfinale wilder zuging als im Viertelfinale, da es hier um viel mehr ging.
Aber auch, wenn es gerade noch so aussah, als würde das ein Spiel wie jedes andere werden, so hatte ich trotzdem noch dieses unwohle Gefühl in meiner Magengegend. Vielleicht hatte ich etwas Falsches gegessen heute morgen oder das war ein reines Hungergefühl, weil ich zu wenig gegessen hatte. Auf jeden Fall ging es mir total auf die Nerven, denn ich wusste nicht, was die Ursache dafür war. Und es lenkte mich davon ab, den Spielverlauf aufmerksam folgen zu können.

Ich sah rüber zu der Bank der Karasuno. Ihr Trainer Keishin Ukai und auch ihre Managerin Kiyoko Shimizu standen an der Bank. Hitoka Yachi stand, genauso wie Aoi, hinter Absperrung und als sie meinen Blick bemerkte, winkte sie lächelnd, während sie darauf achtete, die Spieler möglichst nicht abzulenken. Leise lächelnd winkte ich zurück und dachte sofort an die Zeit im Trainingscamp, als wir bei Yachi und Shimizu am Tisch gesessen hatten. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen.
Auch, wenn ich das Wettkampfsgefühl liebe, als wir alle im Camp in einem Raum beim Essen saßen war die Stimmung entspannter. Und vielleicht mochte ich diese Art von Entspanntheit ein kleines bisschen mehr.
Der Pfiff des Schiedsrichters holte mich aus meinen Gedanken.
Ein Punkt für die Karasuno - dann stand es jetzt also 4-5.

Die Zeit zog sich dahin und noch immer war nichts passiert, was man mit den vorherigen Spielen hätte vergleichen können.
Die Punkte stiegen auf beiden Seiten gleich hoch - mal führte die Seijoh und mal die Karasuno. Aber das mulmige Gefühl unter meiner Haut blieb und das machte mir immer mehr Sorgen.
Irgendetwas würde noch passieren, aber ich wusste einfach nicht, was.
Ich überlegte, nochmal meinen Vater anzurufen, wie ich es bei dem Spiel gegen die Fukurodani getan hatte, aber was sollte ich ihm denn schon fragen? Am Ende war es doch nur ein Hungergefühl oder normale Bauchschmerzen. Vielleicht würde auch nichts mehr passieren und das Match würde sich so lange hinziehen, bis ein Sieger feststand.

Nervös sah ich zu Aoi.
Meine Freundin hatte sich mit beiden Armen auf die Absperrung gelehnt und ihre Augen waren halb geschlossen. Für einen kurzen Moment dachte ich, sie würde gleich einschlafen.
"V/N", sagte sie, als wüsste sie, dass ich sie angestarrt hatte.
"Äh, ja?"
"Findest du das Spiel nicht auch komisch?"
Ich legte den Kopf schief und drehte mich wieder zum Feld. Mein Blick kreuzte kurz dem von dem Trainer der Karasuno, Ukai, aber dieser Moment verflog schnell wieder und sein Blick richtete sich wieder streng auf das Feld.
Doch auch wenn es nur eine Millisekunde gewesen wäre, so konnte ich deutlich erkennen, dass der Trainer der Karasuno etwas verbarg. Und zwar, dass diese Krähen noch ein Ass im Ärmel hatten.
"Es verläuft auf jeden Fall nicht so, wie erwartet, aber das kann sich noch schnell ändern.", antwortete ich auf Aoi's Frage und lehnte mich an die Absperrung. "Dieses Team hat noch nicht all ihr Können gezeigt. Sie haben noch etwas in der Hinterhand."
Meine Freundin sah mich verdutzt an. "Und was?"
"Das weiß ich nicht, aber sie werden es bald zeigen."
Selbst im Trainingscamp kam es mir so vor, als hätten sie dort besser gespielt als gerade, aber ich konnte mich auch irren.
Aber selbst wenn ich es nicht tat, so musste ich den Jungs in der nächsten Auszeit sagen, dass sie auf der Hut sein müssen vor der Karasuno.
Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.

Als der Punktestand 18-19 für die Seijoh stand, ging ich zu Herr Irihata.
"Entschuldigen Sie, aber könnten Sie vielleicht eine Auszeit anfordern? Ich muss den Jungs dringend etwas mitteilen."
"Eine Auszeit?" Er sah mich nachdenklich an. "Du weißt, dass wir nur eine begrenzte Anzahl an Auszeiten haben und selbst wenn, weißt du überhaupt, ob das, was du den Jungs sagen möchtest, auch wirklich so stimmt?"
Ich schluckte. "Ich habe ein komisches Gefühl, Herr Irihata. Die Karasuno hält sich zurück, sie verstecken irgendetwas. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis zuschlagen werden."
Er sah mich weiter nachdenklich an und ich konnte förmlich die Räder in seinem Kopf rattern hören.
"Bitte, die Seijoh muss darauf vorbereitet sein."
Schließlich schien er endlich nachzugeben. "Na schön, ich vertraue dir, V/N. Aber bitte bedenke, dass der Einzug ins Finale auf dem Spiel steht, also tue nichts Unüberlegtes. Du bist mit Volleyball groß geworden, ich vertraue darauf, dass du weißt, was du tust."
Ich nickte aufgeregt. "Vielen Dank."

Kaum hatte Herr Irihata dem Schieri das Zeichen für eine Auszeit gegeben, kamen die Jungs auch schon angejoggt.
"Jungs, V/N muss euch etwas mitteilen.", sagte Herr Irihata in die Runde, als alle mit Trinkflaschen und Handtüchern versorgt waren.
Alle Augen waren auf mich gerichtet und ich wand mich unter der ganzen Aufmerksamkeit. "Also, ähm, mir ist da etwas aufgefallen." Ich atmete tief durch.
Komm schon, V/N, professioneller Modus. Du hast es doch gesehen. Es muss einfach stimmen.
"Wie euch bestimmt auch schon aufgefallen ist, spielt die Karasuno heute... sagen wir mal, auf einem niedrigeren Level, wie sie sonst spielten. Ich gehe davon aus, dass sie noch etwas in der Hinterhand haben."
"Also... sowas wie eine Geheimwaffe?", fragte Kindaichi nach.
"Ja, genau."
"Und du weißt nicht, was es sein könnte?", hakte Iwaizumi nach.
Ich schüttelte den Kopf. "Das einzig Besondere, was mir auch im Trainingscamp aufgefallen ist, war, dass Shouyou Hinata und Tobio Kageyama ein ziemlich gutes Team sind. Aber selbst im Camp damals waren ihre Angriffe eher... normaler Natur."
Plötzlich kam mir ein beunruhigender Gedanke.
Was wäre, wenn die Karasuno es diesmal genauso machte, wie die Seijoh bei der Fukurodani? Sie ließen sie eine Falle wittern, die eigentlich gar nicht existierte.

Ich war so tief in Gedanken, dass ich erst gar nicht bemerkte, wie mir jemand die Hand auf die Schulter legte. Das Gewicht und die Wärme, die sofort durch meinen Körper schoss, ließ mich direkt wissen, wessen Hand es war.
"Alles in Ordnung, V/N?"
Schokoladenbraune Augen bohrten sich besorgt in meine und ich trat einen Schritt zurück, als es mir auf einmal ein wenig zu warm wurde.
Wieso sucht er immer noch ständig Kontakt? Ich habe ihm doch so doll wehgetan, dass er eigentlich nicht mehr wollen sollte, mit mir etwas zu tun zu haben.
"Um ehrlich zu sein, nein.", erwiderte ich leise und betrachtete aufgewühlt meine Füße.
Wieso kann ich nicht einfach sagen, dass alles okay ist?
"Ist es wegen Karasuno's Geheimwaffe?"
Ich nickte vorsichtig. "Mich lässt das einfach nicht los. Ich habe schon die ganze Zeit so ein komisches Gefühl."
"Hey" Oikawa hob mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger an, sodass ich ihm in die Augen gucken konnte. In seine wunderschönen, braunen Augen. "Mach dir nicht so viele Gedanken. Du kriegst sonst noch Sorgenfalten, V/N-lein.", grinste er und auch ich war kurz davor, zu lächeln.
Aber die Vernunft siegte.
Ich löste Oikawa's Griff von meinem Kinn und trat wieder zwei Schritte zurück. "Hör bitte auf damit. Du musst dich auf das Spiel konzentrieren. Schließlich geht es um den Einzug ins Finale."
Ich merkte, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten.
"Ja, du hast Recht. Ich sollte mich auf das Halbfinale konzentrieren."
Ohne ein weiteres Wort ging er an mir vorbei, zurück zu den anderen.
Es war doch das Beste.
Fernbeziehungen gingen nie gut aus. Somit erspart ich uns beiden den Schmerz, bevor es überhaupt richtig ernst wurde.
Na toll, jetzt fühle ich mich noch schlechter als vorher.

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Huhu, da bin ich wieder💜

Meine Atsumu x Reader Story ist jetzt zu Ende, genauso wie meine Pause von dieser FF😉

Ich hoffe, dieses neue Kapitel hat euch gefallen, ansonsten immer gerne Kritik in die Kommentare✨

Das nächste Kapitel kommt entweder Donnerstagabend oder Freitagmorgen, weil es vielleicht etwas länger werden könnte<3

Bis dann❤️

   - A

Falling For Her // (Oikawa x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt