26.

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YOUR POV

Die Tage vergingen viel zu schnell für meinen Geschmack und ehe ich mich versah hatte ich auch schon Geburtstag. Auch die Funkstille zwischen Oikawa und mir hatte sich über die Tage nicht verändert und ich begann wieder, seine Nähe und seine Blicke zu vermissen. Doch ich hielt an Aois Ratschlag fest und versuchte, den Kapitän nicht anzusprechen, sondern ihm einfach Zeit zu geben. Und um ehrlich zu sein machte ich mir gerade mehr Sorgen um den Tag, der jetzt vor mir lag.
Mich immer noch schlafen legend wartete ich früh morgens bereits darauf, dass Aoi mich mit wilden Umarmungen und lautstarken Beglückwünschungen wecken würde, sodass das ganze Hotel mitbekam, dass ich Geburtstag hatte.
Doch zu meiner Überraschung kam nichts. Ich hörte nur, wie sie leise im Zimmer umherschlich und dabei irgendwas auf ihr Handy tippte. Nach etlichen Minuten und gefühlt tausend weiteren Tippereien auf Aois Handy wurde es mir zu langweilig, einfach nur dazuliegen und zu warten, dass mein Wecker jeden Moment klingelte. Als die geborene Schauspielerin, die ich nunmal bin, streckte ich mich gähnend und rieb mir die Augen.
"Guten Mor-"
"Du hast nur so getan, als würdest du schlafen, nicht wahr?", kam es direkt. Was zur Hölle? Was war mit Aoi passiert? Kein Happy Birthday und noch nichtmal ein Guten Morgen?
Sie gratulierte doch selbst den Lehrern, deren Geburtstage sie alle auswendig kannte. Und dann kam noch dazu, dass sie mich wieder einmal unterbrochen hatte.
"Woher weißt du das?", fragte ich sie seufzend und schlug die Bettdecke zurück.
Aoi hielt kurz mit dem Schreiben auf ihrem Handy inne und drehte sich zu mir. "Du schnarchst nachts und bis vor zwanzig Minuten hast du aufgehört zu schnarchen.", sagte sie nur.
Warte, was? Ich schnarchte?
"Okaaaaaayyyy?" Zu müde für so ein Gespräch stand ich auf und wollte gerade ins Bad gehen, als mich etwas schweres und auch festzuklammerndes von hinten packte.
"Aoi, hör auf. Ich... kriege kaum Luft.", japste ich verzweifelt.
"V/N!", weinte Aoi und klang dabei ziemlich verzweifelt. "Es tut mir ja so leid. Ich wollte eigentlich so tun, als hätte ich deinen Geburtstag vergessen, aber dann habe ich es nicht mehr ausgehalten. Also... HAPPY BIRTHDAY!", rief sie laut und ich gab die Hoffnung auf, dass sie es doch noch geschafft hatte, Diskretion zu bewahren.
"Danke.", keuchte ich, als sie mich freigab.
"Ich hab leider keinen Kuchen für dich, deswegen habe ich die hier noch zu Hause gekauft und mitgenommen." Sie holte eine kleine Packung Kekse gebacken aus Reisteig hervor, deren Geruch sich direkt im ganzen Zimmer verteilte. "Das war das Einzige, was sich die Tage über halten konnte.", lachte sie verlegen und ich lächelte.
"Das wäre doch nicht nötig gewesen.", bedankte ich mich und nahm die Kekse entgegen. Ihr Geruch war jetzt viel intensiver und ich schnupperte genießerisch in der Luft.

"Ich glaube, wir sollten jetzt langsam zum Frühstück, sonst ist der Speck wieder weg.", sagte Aoi hastig und wir beide schlüpfen in Rekordzeit in unsere Klamotten, bevor wir aus dem Hotelzimmer und in die schon längst gefüllte Kantine rannten.
Jeden Morgen hielt ich unauffällig Ausschau nach einem braunen Wuschelkopf und frechem Lächeln, aber jedesmal betrat Oikawa lange nach uns den Raum. Verschlafen wirkte er dabei nie, eher tiefenentspannt und äußerst zufrieden. Plötzlich beschlich mich ein ungutes Gefühl. Was war, wenn er dieses Streit nur als Vorwand nutzte, um sich mit einer anderen zu treffen? Aber wir waren doch in keiner Beziehung und um ehrlich zu sein, wusste ich auch nicht, wie man unsere vorherige Beziehung nennen konnte, doch um sich mit einem anderen Mädchen zu treffen, brauchte er extra keinen Streit anzuzetteln. Obwohl Streit ein ziemlich starkes Wort war. Ich hatte ihn eher verletzt.
"V/N, du hörst mir schon wieder nicht zu.", drang Aois Stimme zwischen meine Gedanken und auch wenn ihr Ton alles andere als freundlich klang, so war ich doch froh, dass sie meinen Gedankengang unterbrochen hatte.
"Entschuldige, Aoi, ich war ganz woanders. Was hattest du gesagt?"
"Hast du schon wieder an Oikawa gedacht?", fragte sie mich wissend und ich wusste, dass eine Antwort auf die Frage eigentlich unnötig war.
"Ich kann einfach nichts dagegen tun.", schluchzte ich und schlug meinen Kopf so hart auf den Tisch, dass einige Spieler in der Nähe von ihrem Essen aufguckten.
"Ich glaube, morgen solltest du mal mit ihm reden.", seufzte Aoi. "Das ist ja nicht mehr mitanzusehen."
"Aber du hast doch gesagt, dass-"
"Ich weiß, was ich gesagt habe. Aber dich so verzweifelt zu sehen bringt auch nichts. Rede dich morgen mit ihm aus. Das wird schon wieder.", munterte sie mich auf und ich räusperte mich. Wieso verhielt ich mich auch so erbärmlich?
"Du hast recht. Ich werde morgen direkt nach dem Frühstück mit ihm reden, damit die Sache ein für alle Mal geklärt ist."
Jetzt musste ich nur noch die richtigen Worte dafür finden. Könnte ja nicht so schwer sein.

Falling For Her // (Oikawa x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt