20.

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YOUR POV

Ich wusste nicht, wie spät es war, aber als ich mitten in der Nacht aufwachte, konnte ich ein fast schon wimmerndes Geräusch durch den Flur hören. Ich setzte mich auf und brauchte einen Moment, um zu wissen, wo ich überhaupt war. Die Ereignisse von gestern tauchten wieder in meinem Kopf auf und ich stöhnte auf. Oikawas Sofa war kein wirklich geeigneter Platz zum schlafen.
Dann hörte ich wieder dieses Geräusch. Es kam aus Oikawas Schlafzimmer. Hatte er etwa einen Alptraum?
Ich streckte mich und ging in den Flur. Vorsichtig klopfte ich an der Tür.
"Oikawa, ist alles okay bei dir?", fragte ich und wartete, doch das Wimmern ging weiter und auch das Rascheln von Bettdecken war zu hören. "Ich, ähm, ich komme jetzt rein."
Langsam öffnete ich die Tür und wartete, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Ich tastete mich bis zu seinem Bett vor und knippste die Lampe an, die auf seinem Nachttisch stand.
Oikawa lag inmitten einem Chaos von Decken und Kissen und wand sich von einer Seite auf die anderen. Sein Gesicht hatte er zu einer Grimasse verzogen. Musste kein schöner Traum sein.

"Oikawa, hey, wach auf. Du hast einen Alptraum, also wach auf." Ich rüttelte ihn an seinen Schultern, bis er endlich die Augen aufschlug. Schweißgebadet setzte er sich auf und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht.
"V/N-lein?" Er sah fragend zu mir und ich legte besorgt eine Hand auf seine Stirn.
"Verdammt.", fluchte ich leise. "Du hast erhöhtes Fieber, Oikawa. Ich versteh das nicht, dir müsste es doch eigentlich besser gehen."
"E-Erhöhtes Fieber?", stotterte er, immer noch halb in seinem Traum gefangen.
Ohne nachzudenken packte ich ihn an den Schultern und zog ihn aus dem Bett. "Du brauchst ein kaltes Bad, um deine Temperatur wieder ein bisschen runterzukriegen.", sagte ich schnell und führte ihn ins Bad nebenan, wo ich einen sichtlich geschwächten Oikawa auf den Toilettendeckel setzte und kaltes Badewasser einließ.
"Zieh dich schonmal bis auf deine Unterhose aus und setz dich rein, ich hole dir in der Zwischenzeit das Antibiotikum." Ich rannte fast schon aus dem Bad, als sich Oikawa mühselig ranmachte, sein T-Shirt auszuziehen.

Als ich mit trockener Unterwäsche wieder kam, saß er schon in einer halbgefüllten Wanne und zitterte wie Espenlaub.
"Das ist so kalt.", flüsterte er und schlang die Arme um seinen Körper. Erst jetzt fiel mir auch, wie muskulös er war. Verdammt, er war wirklich muskulös. Ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte, wanderte mein Blick immer weiter runter, bis-
"V/N-lein, wenn du meinen Körper angucken willst, musst du doch nur Bescheid sagen.", brachte er leise lachend hervor und ich riss meinen Blick von seinem Körper.
"Halt die Klappe und achte mal lieber darauf, dass du wieder gesund wirst.", fuhr ich ihn an.
Doch er lachte nur weiter. "Jetzt hörst du dich an wie Iwa-lein."
"Bleib noch fünf Minuten in der Wanne, Tauch auch einmal ganz rein, dann komm raus und zieh dich wieder an. Ich warte in deinem Schlafzimmer auf dich.", murrte ich und dreht mich um. Insgeheim musste ich jedoch selber lächeln.

___________

Keine viertel Stunde später kam Oikawa auch schon wieder in das Schlafzimmer geschlurft, frisch angezogen und mit nassen Haaren.
"Hier.", sagte ich und gab ihm zwei Tabletten und ein Handtuch für die Haare. "Nimm die, die helfen dir beim Senken des Fiebers."
Wie ich ihm gesagt hatte, schluckte er die Tabletten zusammen mit viel Wasser hinunter, rubbelte sich die Haare trocken und kroch danach in sein Bett.
"Hier ist noch ein Glas Wasser, falls du noch durstig sein solltest. Und wenn du Schmerzen hast, hier sind noch Tabletten. Aber nur eine nehmen.", erklärte ich ihm und machte mich daran, aus dem Zimmer und zurück auf die Couch zu gehen.
"Kannst du bei mir bleiben?", flüsterte Oikawa plötzlich und ich drehte mich zu ihm um.
"Du bist krank und brauchst Ruhe.", sagte ich leise.
"Bitte.", nuschelte er, schon im Halbschlaf.
Ich überlegte, ob ich nicht einfach hier stehen bleiben und warten sollte, bis er eh gleich eingeschlafen war. Es war womöglich das Vernünftigste.
Ich seufzte. Nur heute Nacht. Es war das letzte Mal, dass ich ihm so nahe kommen würde.
Gähnend kroch ich zu ihm ins Bett und kuschelte mich an seinen warmen Körper. Oikawa drehte sich murmelnd zu mir und drückte mich an sich. Seine festen Bauchmuskeln rieben an meiner Hüfte und ich bezweifelte, dass ich so gut schlafen werde. Doch als ich Oiakwas gleichmäßigem Atem lauschte, der über meine Kopfhaut strich, holte mich schnell die Müdigkeit und kurz darauf trieb ich in einen festen und traumlosen Schlaf.

Falling For Her // (Oikawa x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt