Für eine Gegenleistung

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⚠Marvel-Sherlock-Crossover⚠
(Ich habe noch nie vorher ein Crossover geschrieben, bitte seid gnädig)

John pov

"John, gib es endlich auf! Das ist nicht heilbar! Der Mann wird so oder so sterben!" "Der Mann ist ein neunjähriger Junge! Ich weiß, dass man noch irgendwas machen kann! Er kann nicht einfach sterben! Es gibt eine Möglichkeit! Hast du nicht immer gesagt, alles ist heilbar, man braucht nur den richtigen Arzt?" "Ja, und du hast mir immer gesagt, dass das Unsinn ist! Und das ist es auch! Manche Sachen kann man einfach nicht heilen!" "Es gibt einen Weg!" Als wäre ich besessen starre ich auf die Akte vor mir. "Ach mach doch, was du willst." brummt mein ehemaliger Studienkollege und verlässt mein Büro. 

Ich rolle mit meinem Stuhl rüber zu meinem Computer und beginne zum bestimmt hundertsten Mal zu googeln. Vielleicht finde ich ja doch noch eine Methode, die ich bisher noch nicht bedacht habe. Es dauert eine ganze Weile, aber dann finde ich etwas, besser gesagt jemanden, der mir vielleicht helfen kann. Schnell tippe ich die Nummer in das Telefon ein und rufe an, ignoriere dabei vollkommen den Zeitunterschied zwischen Amerika und dem Vereinigten Königreich. 

"Hallo? Mit wem spreche ich?" ertönt eine Frauenstimme auf der anderen Seite der Leitung. "Guten Tag. Mein Name ist Doktor John Watson. Ich muss dringend mit Doktor Strange sprechen." "Es tut mir leid, Doktor Strange praktiziert schon seit einigen Jahren nicht mehr." Okay, das macht die ganze Sache um einiges komplizierter. "Ähm... Er muss nicht praktizieren! Ich brauche nur einen Rat von ihm. Könnten Sie mir nicht bitte seine Nummer oder Mailadresse geben?" "Doktor Watson, ich kann Ihnen wirklich nicht helfen. Ich bin nicht befugt diese Daten rauszugeben." Langsam verzweifle ich: "Bitte! Ich flehe Sie an! Es geht um das Leben eines Kindes! Nur einen Rat! Mehr verlange ich doch gar nicht! Doktor Strange ist meine letzte Hoffnung!" Nun höre ich die Frau am anderen Ende der Leitung seufzen: "Gut, ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich habe die aktuellen Kontaktdaten von Doktor Strange nicht mehr, da ich schon seit Jahren nicht mehr als seine Assistentin arbeite. Aber ich kann Ihnen die Mailadresse von jemandem geben, der sicher noch Kontakt zu ihm hat." "Ja! Ja, das klingt sehr gut. Vielen vielen Dank!" Ich schreibe schnell mit, während die ehemalige Assistentin von Doktor Strange mir die Mailadresse einer Christine Palmer diktiert. Ich bedanke mich erneut und lege dann auf. 

Sofort beginne ich eine Mail zu verfassen und sende sie ab. Schließlich brauche ich schnellstmöglich eine Antwort. 

~*~*~

Ich stehe vor einem großen Gebäude mitten in New York City. Nachdem Doktor Strange all meine Anrufe ignoriert hat, habe ich mich erneut bei Doktor Palmer gemeldet, die mir seine Adresse gegeben hat. Ich klopfe laut gegen die Tür, da ich nirgendwo eine Klingel entdecken kann. Aber schon beim zweiten Klopfen, scheine ich durch die Tür zu fallen und stehe plötzlich in einer riesigen Eingangshalle. Verblüfft drehe ich mich um mich selbst. Als ich meine 360° Drehung beendet habe, zucke ich zusammen, da auf einmal ein großer Mann vor mir steht. 

"Oh mein Gott..." keuche ich und greife mir ans Herz. "Naja nicht ganz. Zauberer, nicht Gott." Zwar bin ich verwirrt, dennoch ignoriere ich die Bemerkung und sage stattdessen: "Ich bin auf der Suche nach Stephen Strange." "Doktor Stephen Strange. Sie stehen vor ihm. Und mit wem habe ich es zu tun?" "Oh! Doktor John Watson." sage ich und halt ihm meine Hand hin, die er allerdings ignoriert. "Was wollen Sie, Doktor Watson?" "Ich brauche Ihre Hilfe. Als Arzt, meine ich. Sie haben vor-" "Ich praktiziere nicht mehr." unterbricht er mich, dreht sich um und geht die große Treppe nach oben. "Ich weiß! Ich brauche auch nur einen Rat! Bitte! Das Leben eines Kindes hängt daran! Und Sie sind wohl der Einzige Arzt, der sowas bereits erfolgreich behandelt hat!" Der Dunkelhaarige dreht sich wieder um und kommt zu mir zurück. "Lassen Sie mir die Akte und was Sie noch alles haben über Nacht hier. Ich werde Ihnen morgen sagen, ob man etwas tun kann oder nicht. Aber natürlich verlange ich eine Gegenleistung." Sofort nicke ich: "Ist gut. Alles, was Sie wollen." "Ich werde mir etwas überlegen. Die Akte?" Ich nicke und ziehe sie aus meiner Tasche. Als ich sie ihm reiche, greift auf einmal sein Umhang danach. 

Verblüfft sehe ich ihn an. "Wir sehen uns dann morgen, Doktor Watson." Bevor ich die Verabschiedung, oder was immer das auch war, erwidern kann, stehe ich wieder auf der Straße. Was bitte passiert hier? Habe ich irgendwelche Drogen eingeflößt bekommen? 

~*~*~

Ich sitze in einem Sessel, Doktor Strange in einem anderen mir gegenüber. Er blättert noch immer in der Akte. Ich kann nicht anders, als auf seine Hände zu starren. Sie zittern und sind vollkommen vernarbt. Aber er hat wirklich schöne Hände! "Könnten Sie bitte aufhören, meine Hände anzustarren. Das ist äußerst unangenehm." "Entschuldigen Sie bitte." sage ich und wende meinen Blick ab. "W-Was ist eigentlich mit Ihrem Mantel los?" frage ich, als mein Blick auf das schwebende Kleidungsstück fällt. "Weiß nicht, er hat es mir noch nicht erzählt." murmelt er. Dann legt er die Akte vor sich auf den Tisch. 

"Und? Kann man da etwas tun?" "Tatsächlich ist es so, dass ich das noch nie behandelt habe. Nicht erfolgreich zumindest. Allerdings gibt es eine Möglichkeit. Man hat eine solide 50/50-Chance. Wenn Ihnen das reicht..." "Ja, erklären Sie es mir nur bitte." "Erst zu meiner Gegenleistung." "Oh, stimmt, natürlich. Was wollen Sie für Ihren Rat?" "Ein Experiment! Ich möchte etwas an Ihnen ausprobieren." "Was?" frage ich verdutzt. "Keine Sorge, es wird Sie nicht verletzen oder irgendwie Ihr weiteres Leben beeinflussen. Ich brauche zehn Sekunden maximal." "Gut, experimentieren Sie mit mir." sage ich schulterzuckend. 

Doktor Strange lächelt kurz und beginnt mir dann seine Methode zu erklären. Ich höre genau zu und versuche mir alles wortwörtlich einzuprägen. "Okay, wow das ist..." "Kompliziert, ich weiß. Wohlbemerkt war ich der erste Mensch, der sich an diese Methode tatsächlich herangewagt hat." "Und sie ist fehlgeschlagen." erinnere ich ihn. "Ja, ist sie. Deswegen sagte ich ja auch, es sei eine 50/50-Chance." "Der Junge ist neun Jahre alt! Er braucht eine 99/1-Chance!" "Ich kann Ihnen aber nicht mehr anbieten, Doktor Watson. Natürlich kann die Chance sich bei einem wirklich guten Neurochirurgen erhöhen, aber nicht auf 99/1." Ich seufze. "Was, wenn Sie ihn operieren?" frage ich. 

Strange zieht eine Augenbraue nach oben: "Ich dachte, Sie wollen ihn retten und nicht umlegen." "Doktor Strange-" "Stephen, bitte." "Okay, Stephen, Sie sind der beste Neurochirurg, von dem ich je gelesen oder gehört habe! Ich flehe Sie an, operieren Sie dieses Kind!" Stephen hebt die Hände: "Mit diesen Händen? Ich kann nicht mehr operieren, sonst würde ich es doch wohl tun! Ich bekomme es nur schwerlich hin, mich zu rasieren! Ich kann Ihnen einen guten Neurochirurgen empfehlen, aber ich kann nicht selbst operieren, es tut mir leid." "Kann es Ihr Mantel?" frage ich vor lauter Verzweiflung. 

Ich will einfach nicht, dass dieser Junge stirbt, wenn es eine Chance gibt, ihm das Leben zu retten. Stephen sieht den Mantel an: "Gute Frage. Er kann vieles. Probiert habe ich es noch nie." Ich seufze. "Danke für die Hilfe, Stephen." "Du bist doch sicher durch Christine an meine Adresse gekommen." Ich nicke, bin dabei überrascht, dass er mich auf einmal geduzt hat. "Gut, sie ist eine wirklich tolle Chirurgin, fast so gut wie ich. Frag sie. Sie ist sicher auf deiner Seite." Ich lächle ihn nochmal dankbar an und nippe an meinem Tee. 

"Kommen wir jetzt zu deiner Gegenleistung?" frage ich. Mit Schwung steht Stephen auf: "Ja, klingt sehr gut." "Dann spiele ich mal Laborratte." sage ich schmunzelnd und erhebe mich ebenfalls. "Okay, gemessen daran, dass diese Aktion vielleicht ein bisschen zu weit geht, warne ich dich vor und frage dich auch. Ich würde dich gerne küssen. Nur um es auszuprobieren. Ist das okay für dich?" Ich schmunzle: "Ich hab es doch versprochen." Lächelnd beugt sich Stephen zu mir nach unten und legt seine Lippen sanft an meine. Ich erwidere den Kuss vorsichtig und spüre, wie sich seine Hände an meine Hüften legen. 

Ich habe schon öfter Männer geküsst, aber noch nie hat sich ein Kuss so gut angefühlt. Ein Feuerwerk explodiert in meinem Bauch und ich habe das Gefühl in seinen Armen zu schmelzen. Ich halte mich an ihm fest und küsse ihn drängender, will mich nie wieder von ihm lösen. Stephen zieht mich näher an sich. Auf einmal ertönt ein lautes Klopfen. "Moment! Das ist Thor, ich hab seinen Bruder geklaut. Gib mir zehn Minuten." Kurz darauf verschwindet er mit seinem seltsamen Umhang. 

Was?

Johnlock OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt