Verletzt

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John pov

Jemand klopft gegen die Tür und kurz darauf steckt Mary den Kopf in den Raum. "Wer ist der Nächste?" frage ich lächelnd. "Ich befürchte, du musst jemanden dazwischen schieben. Es sieht dringend aus." "Klar, schick ihn mir rein." sage ich. Mary nickt und verschwindet. Kurz darauf geht die Tür wieder auf. Mir klappt der Mund auf. Er trägt einen dunklen Kapuzenpulli und hat den Kopf gesenkt, aber ich erkenne sofort, dass es Sherlock ist.

Schnell gehe ich zu ihm und streiche die Kapuze von seinem Kopf. Sein Gesicht ist blutüberströmt. "Was ist passiert? Hast du wieder ein totes Schwein harpuniert?" frage ich und drücke ihn auf die Liege. Seinen Schal bringe ich in Sicherheit, damit er ihn nicht mit seinem Blut versaut. Ich weiß, dass er dieses Ding abgöttisch liebt.

"Ja, wenn dir die Version gefällt." murmelt Sherlock. Ich beginne sein Gesicht zu säubern. Als ich ihm seine Locken aus der Stirn streiche, stelle ich fest, dass er dort eine Platzwunde hat. "Oh mein Gott! Wie hast du das denn hinbekommen? -Vergiss es, das ist eine rhetorische Frage. Ich werde das Nähen müssen." "Ist gut." murmelt Sherlock. Ich reinige die Wunde und betäube die Stelle. Dann beginne ich die Wunde zu nähen. Sherlock knetet unruhig seine Hände, hält aber ansonsten ganz still. Ich weiß, dass er nicht gut mit Nadeln klarkommt. Sie erinnern ihn an seine Drogenabhängigkeit, von der er ja immer noch nicht richtig weggekommen ist.

"Wer hat dir das angetan, Sherlock?" frage ich und klebe vorsichtig ein Pflaster über die genähte Wunde. Dann wuschle ich seine Locken wieder darüber, sodass das Pflaster weitgehend verdeckt ist. "Auf jeden Fall sieht der andere schlimmer aus." Ich schmunzle. Natürlich tut er das. "Du wirst dich in den nächsten Tagen ausruhen, Sherlock. Und ich weiß, du langweilst dich schnell, aber du musst trotzdem zu Hause bleiben. Kein Fall, der über 3 ist." "Aber-!" "Ärztliche Anweisung. Kein Widerspruch. Geh nach hinten und mal ein bisschen oder sowas. Ich bringe dich später nach Hause. Nur noch zwei Patienten." "Ich bin kein Kleinkind, ich will nicht malen! Und alleine nach Hause fahren kann ich auch."

"Hör auf zu bocken, Sherlock, ich bringe dich nach Hause. Also bitte geh in den Pausenraum." Ich fahre mit den Fingern durch seine wunderschönen dunklen Locken. Grummelnd steht er auf und geht zur Tür. Dort dreht er sich nochmal um und ich meine ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen. "Danke." sagt er noch, bevor er aus dem Behandlungsraum verschwindet. 

Johnlock OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt