Sherlock pov
"Ich muss noch kurz in den Supermarkt, wir haben nichts mehr zu Essen." sagt John, während wir zur Straße gehen, um uns ein Taxi zu rufen. "Kannst du das nicht morgen machen?" maule ich. Ich habe seit acht Tagen nicht mehr geschlafen und jetzt ist der Fall endlich beendet. Alles, was ich noch will, ist mich mit John ins Bett zu kuscheln und zu schlafen. "Sherlock..." seufzt John. Ich schiebe meine Unterlippe nach vorne und sehe ihn mit traurigen Kulleraugen an. "Okay... Ich denke, ich kann Mrs Hudson bitten, uns ein bisschen was vom Einkaufen mitzubringen. Und auf dem Weg nach Hause kommen wir beim Chinesen vorbei, da kann ich dir Essen holen. Du musst endlich wieder etwas essen." Ich nicke.
Ein Taxi hält und wir steigen ein. Auf dem Weg nach Hause halten wir beim Chinesen und John holt uns Essen, während ich im Wagen warte. Mein Bruder versucht mich anzurufen, aber ich bin zu müde, um jetzt mit ihm zu reden, also lehne ich das Gespräch einfach ab.
Als wir endlich zu Hause sind, kuschle ich mich auf die Couch, schlinge mein Essen runter und ziehe dann John einfach an mich und beschließe jetzt zu schlafen. "Schatz, willst du nicht wenigstens ins Bett gehen?" "Nein, hier ist gut." brumme ich. "Nein, hier falle ich von der Couch, sobald du dich bewegst. Also lass uns bitte ins Bett gehen." "Okay, okay..." brumme ich. Ich stehe auf und folge John ins Schlafzimmer. Ich kuschle mich an ihn und bin keine zwei Minuten später bereits eingeschlafen.
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"Mein Bruder ist hier." bemerke ich schlecht gelaunt als wir vor der Tür zum Stehen kommen. "Woher willst du das jetzt schon wieder wissen?" seufzt John. "Der Türklopfer. Er hat ihn wieder gerade gerückt. Er macht das immer, bemerkt es nicht mal. Furchtbare Angewohnheit." Ich blicke die Tür kritisch an. Irgendwas ist anders. Ich bin mir nur einfach nicht sicher, was nicht stimmt.
"Ist alles in Ordnung, Liebling?" "Ja, ja, alles ist gut." sage ich und rücke den Türklopfer wieder in die übliche schiefe Position, die er immer hat, da John damit die Tür schließt und ihn dabei verrückt. Dann öffne ich die Tür und betrete das Gebäude.
"Klient." entfährt es mir. "Was?" fragt John verwirrt und sieht mich an. "Wir haben einen Klienten. Es ist nicht mein Bruder." "Oh... Okay. Dann lass uns hochgehen, bevor unser Klient noch länger warten muss." John geht an mir vorbei und joggt die Treppe nach oben. Ich folge ihm, deduziere noch alles, was ich finden kann. "John, warte!" sage ich schnell. "Was ist los?" fragt er, betritt aber schon das Wohnzimmer.
"Zu spät." murmle ich als er stehen bleibt und unsere Klientin anstarrt. Ich gehe an ihm vorbei und hänge meinen Mantel auf. Dann nehme ich John die Einkaufstüten ab und bringe sie in die Küche. "Was tust du hier?" fragt John auf einmal. "Ich wollte dich sehen, Bruderherz." "Er dich nicht." sage ich und setze mich in meinen Sessel. "Sherlock Holmes, halt den Mund verdammt nochmal!" "Watson-Holmes." verbessere ich grummlig.
"Du bist verheiratet?" fragt Harry Watson und sieht ihren Bruder ungläubig an. "Ja. Stell dir vor, ich habe ihn geheiratet, obwohl du dir die Mühe, bei unserer Hochzeit aufzutauchen, nicht gemacht hast." "Es tut mir leid. I-Ich wollte wirklich kommen, aber-" "Du warst zu betrunken? Du hast all dein Geld für Alkohol ausgegeben? Dir war es einfach egal? Harry, mir ist egal, was es war! Ich war immer für dich da, habe dich unterstützt. Und du hast es nicht mal für nötig gehalten, am wichtigsten Tag meines Lebens aufzutauchen. Harry, wir sind fertig miteinander." John dreht sich um und geht in Richtung Küche, scheint seine Schwester ab jetzt zu ignorieren.
Diese wendet sich jetzt zu mir. Ich sehe sie stumm an, deduziere sie, aber alles an ihr ist langweilig. Nur Zeugs über ihre Busfahrt und was sie gegessen hat und sowas.
"Du hast Geschmack, Bruder." sagt sie dann in Johns Richtung. John sagt nichts, räumt weiter die Einkäufe ein. "Ich glaube nicht, dass er wieder mit dir sprechen wird. Zumindest vorerst nicht." sage ich und stehe aus meinem Sessel auf. "Kannst du nicht etwas tun? Für mich? Oder für ihn?" "Nein, es ist mir egal. Er spricht nicht von dir, ignoriert deine Existenz. Es wird sich für mich nichts ändern, sobald du gehst und es wird sich nichts für mich ändern, wenn du bleibst. Also ist es mir einfach egal." sage ich und gehe um sie herum.
"Was? Du willst nichts tun? Was bist du denn für ein Arschloch?" "Harry, wenn du den morgigen Tag erleben willst, solltest du dich besser sofort entschuldigen." sagt John wütend und kommt ins Wohnzimmer zurück. "Was kann ich denn dafür, dass er sich aufführt, wie der letzte Freak?" Johns Miene wird noch finsterer. "John, ist schon okay. Lass es. Ich bin es gewohnt." sage ich und lege meine Hand auf seine Schulter. "Du solltest es aber nicht gewohnt sein!" schreit John wütend, "Du bist ein wundervoller Mensch und die sind einfach nur alle zu ignorant, um es zu sehen!"
Ich lächle sanft: "Sie müssen es nicht sehen. Mir reicht es, wenn du es siehst." John erwidert das Lächeln leicht und gibt mir einen kurzen Kuss. "War das romantisch?" frage ich überrascht von mir selbst. "Ja, Baby, das war romantisch." lacht John und gibt mir noch einen Kuss. "Ihr seid wirklich süß." sagt Harry. John dreht sich zu ihr um und verschränkt wieder die Arme vor der Brust.
"Was willst du wirklich hier, Harry?" fragt er. "Ich wollte, dass wir uns wieder besser verstehen. Bitte, John." "Ist sie clean?" fragt er mich dann. "Kommt drauf an, wie lange du meinst." "Wie lange ist sie denn clean?" Ich beobachte sie genau: "Neun Tage."
John lacht verächtlich: "Neun Tage? Mehr nicht? Du warst schon hundert mal neun Tage clean! Komm wieder, wenn du drei Monate clean bist. Ich weiß, es ist ein langer und harter Weg bis dahin, aber ich bin ihn zu oft gegangen, dafür dass ich keine Abhängigkeit habe." "Naja-" "Klappe, Sherlock!" Ich schweige brav. "Harry, du brauchst Hilfe. Aber ich werde diese Hilfe nicht sein. Nicht dieses Mal." Damit dreht John sich weg und geht nach oben.
Harry bleibt verdattert im Wohnzimmer stehen. "Du hattest nicht ernsthaft erwartet, dass er dich mit offenen Armen empfängt, oder?" frage ich. "Ich weiß, du hast bereits gesagt, dass du mir nicht helfen willst..." "John ist mit mir durch die vielen Entzüge gegangen. Ja, auch mit dir, aber die, die zu viel waren, waren mit mir." sage ich, "Ich kann dir nicht helfen." "Oh... Ich werde dann wohl mal gehen... Vielleicht sehen wir uns ja wieder..." "Sherlock." erinnere ich sie an meinen Namen. "Richtig. Sherlock." Damit dreht auch Harry sich um und verlässt die Wohnung.
Ich gehe nach oben und will nach John sehen. Ich klopfe gegen die Tür und öffne sie dann. John liegt auf seinem Bett und dreht etwas in seiner Hand. Als ich näher komme, sehe ich, dass es der Glaswürfel ist, in welchem sich der Stummel meiner letzten Zigarette befindet. Ich weiß nicht, warum John dieser Würfel so viel bedeutet, geschweige denn warum er ihn überhaupt hat machen lassen. Schweigend setze ich mich neben ihn. John legt seinen Kopf auf meinen Schoß. "Warum?" murmelt er. "Warum was?" frage ich leise und streiche sanft durch seine Haare. "Immer, wenn es gut läuft, wenn ich glücklich bin... dann passiert irgendwas, das alles scheiße werden lässt." "Ich bin... scheiße?" "Nein... Nein, du bist toll." flüstert er, "Ich liebe dich, Sherlock, aber... Ich hasse manchmal das Leben mit dir. Nicht wegen dir. Sondern wegen den Drogen, den Paparazzi, den gefälschten Selbstmorden, den Morden... Deine Eigenschaft Unheil anzuziehen..." "Du kannst... Du kannst mit mir Schluss machen und..." "Stopp!" John setzt sich auf.
"Du kannst nicht bei jedem Problem immer sagen, dass es sich löst, wenn ich mit dir Schluss mache. Ich liebe dich, Sherlock, und ohne dich wird alles noch so viel schlimmer. Ich brauche dich, okay? Und du wärst ohne mich auch ganz schön am Arsch." Er boxt mir gegen die Brust, was mich zum Lachen bringt. "Das stimmt. Ohne dich hätte ich ganz schöne Probleme." Ich umarme ihn und gebe ihm einen Kuss.
"Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich mich nicht einmische, aber..." "Du willst, dass ich sie anrufe, richtig?" "Naja einen Kaffee trinken und reden würde auch reichen." "Sherlock, ich kann das nicht. Ich habe es hunderte Male versucht, ich wollte ihr so oft helfen... Aber sie lässt sich nicht helfen, sie macht alles kaputt, was sie sich aufbaut und ich habe keine Lust schon wieder ihre Scherben aufzusammeln um Monate damit zu verbringen, sie zusammenzukleben, nur damit sie es mit einem Vorschlaghammer zerschlägt." "Aber ich habe doch nichts anderes getan. Ich habe es auch immer und immer wieder kaputt gemacht." Er lächelt und legt seine Hand an meine Wange.
"Sherlock, du hast mich so oft und auf so viele verschiedene Weisen gerettet. Also schulde ich es dir, dir zu helfen. Und ich bin dein Mann, dich zu unterstützen ist mein Job." sagt er liebevoll und gibt mir einen Kuss. Ich lehne meine Stirn an seine: "Du schuldest mir gar nichts. Du bist mein Ehemann, auf dich aufzupassen ist mein Job." "Okay, okay... Du hast mich überzeugt, ich werde mit Harry reden." "Ich gewinne immer." flüstere ich triumphierend in sein Ohr und gebe ihm einen Kuss auf die Stelle unter seinem Ohr - seine Schwachstelle.
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Johnlock Oneshots
FanficJa, was soll ich sagen? Johnlock Oneshots. ⚠Smut enthalten, nicht lesen, wenn ihr damit nicht umgehen könnt. ↪ Sherlock Top, John Bottom ⚠TW für manche OS, steht dann aber nochmal explizit da. Bin offen für Kritik. Die Oneshots sind alle nach der BB...