Sherlock pov
Total zugedröhnt und fantasierend, wobei ich nicht mehr unterscheiden kann, welche Version von mir wirklich ich ist und welche nur eine Einbildung, sitze ich in einem Privat Jet. Auf dem Weg zu einer Mission, von der ich nicht zurückkehren werde. Zum letzten Mal habe ich eben meinen besten Freund gesehen. Immer und immer wieder wiederhole ich die Erinnerung von Johns Lachen vor einigen Minuten in meinem Kopf. Ich habe ihn das letzte Mal lachen sehen.
Warum habe ich ihn nicht zum Abschied umarmt? Wieso nicht? Ein einziges Mal hätte ich über meinen Schatten springen können! Jetzt werde ich ihn nie wieder umarmen. Diese Mission werde ich nicht überleben. Innerhalb von nicht mal sechs Monaten werde ich tot sein. Und ich habe John nicht mal umarmt. Ich lasse ihn allein. Schon wieder. Und dieses Mal, werde ich nicht nach Hause kommen. Aber was würde es mir auch bringen? Er ist nicht mehr zu Hause. Er wohnt jetzt mit Mary zusammen in einem Vorort. Wenn ich jemals zurückkommen würde, dann würde ich in eine leere Wohnung kommen.
Eine Wohnung ohne meinen John. Eine Wohnung, in der ich nicht das ständige Klicken, der Tastatur von Johns Laptop höre, während er seinen Blog schreibt. Eine Wohnung, in der nirgendwo mehr kleine Snacks rumliegen, von denen John glaubt, dass ich sie essen würde, ohne es selbst zu bemerken. Eine Wohnung, in der ich auf seinen leeren Sessel starren muss. Eine Wohnung ohne meinen John.
Ich werde ihn nie wieder sehen...
Und ich werde seine Tochter nie kennenlernen...
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Mycroft pov
Das Telefon klingelt. Ich reibe mir die Augen und sehe auf den Wecker, auf meinem Nachtschrank. Kurz nach 1. Wer ruft denn um diese Uhrzeit an? "Was ist los?" brummt Greg verschlafen. "Ich weiß nicht. Schlaf weiter." sage ich und greife nach dem Telefon und gehe ran: "Hallo?" "Wie lange muss ich hier noch bleiben, bis ich nach Hause darf? So ohne ein zeitliches Ziel, ist das hier ganz schön ermüdend." höre ich ein erschöpftes Keuchen am anderen Ende der Leitung. Ich werde kreidebleich.
Greg setzt sich auf und sieht mich besorgt an. "Ich will nach Hause. Es ist doof hier." "Mycroft, was ist los?" fragt Greg. Ich schalte den Lautsprecher an und sage dann: "Bist du es?" "Ja, natürlich bin ich es." "Du bist am Leben? Wie kannst du am Leben sein? Wir haben vor einem Jahr die Nachricht erhalten, dass du tot bist." "Ich sterbe nicht, ohne Johns Kleine gesehen zu haben." "Wo bist du? Ich lasse dich sofort holen." "Ich bin in der Nähe von dem Ort, wo ich auch abgesetzt wurde. Holt mich einfach dort ab." "Ist gut, ich kümmere mich um alles und rufe dich zurück, sobald ich weiß, wann der Flieger bei dir eintreffen wird." "Ist gut." sagt er, dann legt er auf.
Ich stehe auf und begebe mich auf den Weg zum Arbeitszimmer. "Mycroft, war das-?" "Ja, er war es. Sherlock lebt." "Dieser Bastard!" lacht Greg, aber ich kann die leichten Tränen in seinen Augen sehen. Er hat Sherlock schließlich auch zum zweiten Mal verloren, als er ging. Stundenlang hat er mich angeschrien, weil ich ihn wegschickt habe. Er hat mich gehasst.
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Sherlock pov
Ich steige aus dem Flieger. Gerade als ich den ersten Fuß auf den Boden setze und damit die Treppe des Jets verlasse, werde ich in die Arme meines Bruders gerissen. Er drückt mich fest an sich und ich lege zögerlich meine Arme um ihn. "Hallo, Bruderherz." sagt er leise und gibt mir einen Kuss auf die Haare. "Wie kommt das denn?" frage ich. "Beim letzten Mal wusste ich, dass du lebst. Und dieses Mal habe ich eine Nachricht erhalten, dass du getötet wurdest. Ich habe so lange nichts von dir gehört, ich dachte einfach, dass du wirklich gestorben bist." "Bin ich aber nicht. Ich lebe. Und du tust mir weh, ich wurde wieder gefoltert." Er lässt mich los und wuschelt durch meine Locken: "Schon viel besser so."
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Johnlock Oneshots
FanfictionJa, was soll ich sagen? Johnlock Oneshots. ⚠Smut enthalten, nicht lesen, wenn ihr damit nicht umgehen könnt. ↪ Sherlock Top, John Bottom ⚠TW für manche OS, steht dann aber nochmal explizit da. Bin offen für Kritik. Die Oneshots sind alle nach der BB...