Sherlock pov
Ich sitze im Labor und starre konzentriert in mein Mikroskop. "Was haben Sie heute noch mit John vor?" fragt Molly. "Was sollten wir vorhaben?" erwidere ich und lege einen neuen Objektträger ein. "Ist heute nicht euer Jahrestag?" Ich nicke. "Und an eurem Jahrestag habt ihr nichts vor?" "Es ist doch nur ein Tag, wie jeder andere. Quasi an jedem Tag ist irgendein Jubiläum für irgendwen. Warum sollten wir feiern, dass wir nun seit einem Jahr ein Paar sind? Außer, dass wir jetzt das Bett teilen und uns küssen, hat sich nicht viel geändert." Als ich mich vom Mikroskop abwende, um etwas aufzuschreiben, bekomme ich einen harten Schlag gegen den Hinterkopf. "Hey! Was sollte das denn?" frage ich Molly entgeistert. "Sherlock, das ist ein besonderer Tag! Du wirst John ein Geschenk und einen Strauß Blumen kaufen, ist das klar?" "Aber ich muss arbeiten!" wehre ich mich gegen diese Unsinnigkeit. Wer feiert denn bitte einen dummen Tag, der jedes Jahr wieder kommt? Das ist doch langweilig! Und vollkommen überflüssig!
"Sherlock, du hast eine Millionen Überstunden! Jetzt pack zusammen und geh ihm Blumen und ein Geschenk kaufen." "Aber was soll ich ihm denn schenken?" "Du kennst John doch am besten! Du wirst doch wohl wissen, was ihm gefällt." Ich sehe sie unruhig an. Ich habe keine Ahnung, was ich John schenken könnte. Den Sinn hinter Geschenken verstehe ich sowieso nicht. Aber ich weiß, dass John ein perfektes Geschenk für mich haben wird. Er kennt mich doch genau. Und auch wenn ich ihn kenne, bin ich mir bei Geschenken absolut nicht sicher.
"Ich hab wirklich keine Idee..." murmle ich kleinlaut. Molly seufzt und greift ihre Tasche: "Gut, ich habe auch einige Überstunden, die ich abklappern kann. Ich komme mit und wir suchen gemeinsam was aus." Ich nicke kurz und packe ebenfalls zusammen. Molly und ich fahren mit einem Taxi zusammen in die Stadt. Wir gehen eine Weile durch die Straßen, aber das einzige, was zu John passen könnte, ist eine Apotheke. "Ich hasse Jahrestage. Wer braucht sowas?" "Hör auf zu jammern, Sherlock. Ich habe eine Idee." Molly greift meinen Ärmel und zerrt mich mit sich. Kurz darauf landen wir in einem Militärshop. Langsam gehen wir durch die Reihen. "Und jetzt? Ich kann ihm ja schlecht ein Maschinengewehr schenken. Außerdem ist er doch nicht mehr beim Militär, was soll er damit?" "Bestimmt gefällt ihm irgendwas hier." Ich schüttle den Kopf.
Ich greife nach einem Taschenmesser. "Das würde ihm bestimmt gefallen." "Du willst ihm eine Waffe schenken? Das geht gar nicht!" Ich seufze. "Es könnte trotzdem praktisch sein." meine ich dann und nehme es mit. Molly seufzt genervt. "Gut, ich glaube, ich habe eine gute Idee. John hat sich letztens darüber beschwert, dass seine Brieftasche kaputt ist. Aber du kennst ihn, er ist zu sparsam, um sich ein neues Portmonee zu kaufen. Wenn es noch nicht komplett zerfleddert ist, wird er es nicht ersetzen. Also kauf ihm einfach ein neues und tu ein Foto von euch rein. Das macht ihn sicher glücklich." "Okay." sage ich und wir gehen in einen anderen Laden. Vorher kaufe ich noch das Messer.
Ich kaufe ein neues Portmonee für meinen Freund und stecke das Foto aus meiner Brieftasche in die neue von beziehungsweise für John. "Gut, ich habe noch ein Date. Du wirst es wohl alleine schaffen Blumen zu kaufen." Ich nicke.
Als ich zehn Minuten später in einem Blumenladen stehe, stelle ich fest, dass es doch nicht so einfach ist, Blumen zu kaufen. Vor allem da eine Verkäuferin zu mir meinte, dass Blume nicht gleich Blume ist. Ich habe doch keine Ahnung, was John für Blumen mag! Warum ist Grünzeug nicht einfach Grünzeug? Gefühle sind so... ew. Hätte ich mich nicht in John verliebt, hätte ich das Problem mit dem Grünzeug jetzt nicht.
Schließlich nehme ich einfach irgendwelche Blumen, bezahle und mache mich auf den Weg nach Hause. John sitzt am Schreibtisch und brütet über einer Krankenakte. Er ist so darin vertieft, dass er mich gar nicht bemerkt. Ich stelle mich hinter ihn und sehe mit auf die Akte. "Eine seltene Art von Blutkrebs, lässt sich vielleicht noch behandeln, ist erst im zweiten Stadium. Hallo, Schatz." Ich gebe ihm von hinten einen Kuss auf die Wange. "Hallo, Doktor Soziopath. Danke für die Lösung. Und alles Gute zum Jahrestag, Baby." Ich gebe ihm noch einen Kuss auf die Lippen. "Alles Gute." sage ich und reiche ihm den Blumenstrauß.
"Aww, das ist wirklich süß von dir. Und jetzt nimm sie und wirf sie aus dem Fenster." Ich nehme die Blumen wieder an mich, öffne das Fenster und werfe sie hinaus. Dann schließe ich das Fenster wieder. "Gut, warum habe ich das gemacht?" "Ich reagiere allergisch auf diese Blumen. Aber es war wirklich süß, dass du mir welche gekauft hast, danke schön." "Oh..." murmle ich. John steht lächelnd auf und gibt mir einen liebevollen Kuss. "Für das nächste Mal: Meine Lieblingsblumen sind Gänseblümchen. Aber hier, ich hab auch was für dich." Er gibt mir ein kleines Päckchen, das in der Schreibtischschublade lag.
Überrascht sehe ich ihn an. Obwohl Molly es mir ja gesagt hatte, habe ich irgendwie nicht damit gerechnet, ein Geschenk zu bekommen. "Na los, mach schon auf." drängelt John lächelnd. Das Päckchen ist nicht sonderlich ordentlich verpackt und hält vermutlich nur Dank des Panzertapes zusammen, aber dennoch bin ich beim Auspacken vorsichtig. Nach etwa einer Minute reicht John mir ein Messer: "Hier, du bekommst es anders nicht auf."
Erst nachdem ich noch mindestens zwei weitere Minuten versucht habe, es vorsichtig zu öffnen, nehme ich dann das Messer. John sieht mir die ganze Zeit nur schmunzelnd zu. Als ich das Geschenk endlich von dem Panzertape und den Geschenkpapierfetzen befreit habe, kommt ein Karton zum Vorschein. Ich öffne ihn, was jetzt sehr problemlos funktioniert, und nehme eine Tasse heraus. "Ich weiß, dass du deine Lieblingstasse in die Luft gejagt hast. Deswegen dachte ich, schenke ich dir eine neue." "Warum steht am Boden der Tasse You've been poisoned?" "Als Strafe dafür, dass du mich vergiften würdest, wenn du mich ermordest. Ich will dich nur darin erinnern, dass du lieber ganz lieb zu mir sein solltest, wenn du nicht willst, dass dieser Schriftzug da unten wahr wird." Ich springe auf und gebe ihm einen drängenden Kuss. "Du bist perfekt!" sage ich dann. John muss lachen und gibt mir ebenfalls einen Kuss.
"Jetzt mach deins auf!" sage ich und gebe ihm das Päckchen. "Wow, du hast noch mehr außer die Blumen?" Ich nicke. John öffnet das Papier - Molly hat das Portmonee im Laden eingepackt - und nimmt den Geldbeutel heraus. "Wow! Du weißt es noch?" "Ähm... Nein, Molly wusste es. Tut mir leid." sage ich kleinlaut. John gibt mir einen Kuss. "Ist schon okay. Ich freue mich am meisten über das süße Bild."
"Ich liebe dich, John. Mehr als alles andere." "Auch mehr als deinen Totenkopf?" Ich sehe zu meinem Schädel. "Mmh... Ja, aber nur weil du kochst." Lachend boxt John gegen meine Brust. Dann küssen wir uns grinsend.
DU LIEST GERADE
Johnlock Oneshots
FanfictionJa, was soll ich sagen? Johnlock Oneshots. ⚠Smut enthalten, nicht lesen, wenn ihr damit nicht umgehen könnt. ↪ Sherlock Top, John Bottom ⚠TW für manche OS, steht dann aber nochmal explizit da. Bin offen für Kritik. Die Oneshots sind alle nach der BB...