Der Mann aus dem Bus (2/2)

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@idcishipit06 hat sich einen zweiten Teil gewünscht so here it is. Viel Spaß beim Lesen.

John pov

"Du bist also ein hochfunktioneller Soziopath." Sherlock nickt. "Und bewahrst Leichenteile im Kühlschrank auf." Sherlock nickt. "Und das läuft alles rechtlich korrekt ab." Sherlock nickt. "Und du experimentierst mit allem Möglichen." Sherlock nickt. "Und du warst drogenabhängig." Sherlock nickt. 

"Muss ich noch etwas wissen?" "Mein Bruder ist die britische Regierung." "Okay." "Magst du mich jetzt noch?" fragt Sherlock unsicher. "Ja, ich mag dich noch. Natürlich mag ich dich noch. Aber es dauert jetzt mindestens drei Monate länger, bis du meine Kleine kennenlernst." "Das ist vielleicht auch besser so." sagt er und reibt sich den Nacken, "Ich kann nicht besonders gut mit Kindern umgehen. Oder mit Menschen." Ich schmunzle. "Lass uns einkaufen gehen, du hast nichts mehr zu Hause." sage ich dann und stehe auf. "Ich geh nicht einkaufen." "Wieso nicht?" frage ich verwirrt. "Wurde mir verboten." sagt er schulterzuckend. "Von wem denn?" "Meinem Bruder." "Du darfst nicht einkaufen gehen, weil dein Bruder es dir verboten hat?"

"Mein Bruder hat mir verboten einkaufen zu gehen, weil ich sonst Zigaretten kaufe." "Okay, ist gut. Ich passe auf, dass du keine kaufst." sage ich liebevoll und reiche ihm seinen Mantel. Wir ziehen uns an und machen uns dann auf den Weg. Da heute recht schönes Wetter in London ist, laufen wir. "Wer passt eigentlich auf es auf, wenn du nicht da bist?" "Auf es?" "Naja, das Ding..." "Das Ding? Was für ein Ding? Warte, meinst du etwa meine Tochter?" Ungläubig starre ich ihn an. 

Unschuldig erwidert Sherlock den Blick. "Du hast ihren Namen vergessen." Er nickt. "Sie heißt Rosie." Für den Rest des Weges zum Supermarkt murmelt Sherlock immer wieder ihren Namen. Einige Leute sehen uns verwirrt an und halten Sherlock vermutlich für verrückt. "Hast du dir ihren Namen jetzt gemerkt?" frage ich schmunzelnd und greife einen Einkaufswagen. "Ich glaube schon. Erwähn ihn vielleicht noch ein paar Mal." "Mach ich." schmunzle ich und greife wieder Sherlocks Hand, um ihn in die richtige Richtung zu ziehen. Für Sherlocks Einkauf brauche ich keine Einkaufsliste, er braucht einfach alles, weil er nie irgendwas hat.

"Bist du böse, weil ich ihren Namen vergessen habe?" fragt er unsicher. Ich lächle: "Nein, ist schon okay. Du wirst ihn dir sicher noch merken." Sherlock lächelt leicht. Während ich seinen Einkauf erledige und er nur die Sachen aus den Regalen holt, an die ich nicht rankomme, weil ich einfach zu klein bin, beobachtet er mich die ganze Zeit. 

"John?" fragt Sherlock und ich sehe ihn fragend an. "Ich glaube, es ist keine gute Idee, wenn ich deine Tochter kennenlerne. Ich bin kein guter Einfluss und auch nicht unbedingt kombinierbar mit einem Kind, das ist..." "Ist schon okay, Sherlock. Du musst sie nicht kennenlernen. Sie ist meine Tochter, ich liebe sie über alles, aber dich liebe ich auch. Natürlich würde ich mich freuen, wenn du sie kennenlernen wollen würdest, aber du musst es nicht. Sie ist mein Kind, nicht deins." "Danke, dass du mich nicht zwingst." sagt er und gibt mir einen kurzen liebevollen Kuss. 

Natürlich werde ich Sherlock niemals zwingen, Rosie kennenzulernen, aber irgendwie tut es mir auch weh. Ich liebe Sherlock wirklich sehr und ich will, dass er meine Kleine mag. Aber... So wird das wohl nichts werden. 

~*~*~

"Hallo, Mrs Hudson." sage ich und umarme die alte Dame kurz zur Begrüßung. "Hallo, John! Es ist wirklich schön, Sie zu sehen. Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube, Sherlock ist nicht da." Ich nicke: "Ja, ich weiß. Ich bringe ihm nur die Einkäufe vorbei, Sie wissen ja, er geht nie einkaufen. Können Sie vielleicht zwei Minuten auf Rosie aufpassen?" Sie nickt lächelnd: "Natürlich. Du bringst sie ja kaum her! Ich würde mich freuen, wenn ich sie öfter sehen würde." Ich seufze: "Ja, ich weiß, Sie haben sie gern, aber Sherlock möchte sie nicht kennenlernen und das ist okay. Aber ich komme gerne auf Sie zurück, wenn ich einen Babysitter brauche." "Liebend gern, John." lächelt die alte Dame und nimmt mir die Babyschale ab. 

Johnlock OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt