Epilog

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Ein Jahr später

Es ist ein kühler Dezembermorgen und eine dünne Schneeschicht hat sich auf dem Waldboden und den Baumkronen niedergelegt. Auch bläst ein eisiger Wind, trägt dieser jedoch nicht mehr als den Schnee von den Blättern.
Das Geräusch von Schritten im Eis ist zu hören und kündigt Waldtieren die Anwesenheit Fremder in ihrem Zuhause an. Für die beiden Personen ist dieser Wald allerdings nicht fremd. Der Jüngere von ihnen beiden kennt die beinahe unzähligen Pfade im Schlaf und auch dessen Begleitung fühlt sich zwischen den Jahrzehnten alten Eichen nicht fehl am Platz.

Neben den Schritten von zwei Paar Stiefeln ist auch das Klappern von einem Satz Hufen zu erkennen.
Gemütlich trottet der Rappe mit den blauen Augen einige Schritte hinter seinem Besitzer.
Den Führstrick locker in der einen Hand haltend, befindet sich Jungkooks andere in der Taehyungs.

„Tagsüber sieht es hier wirklich viel anders aus, als bei Nacht. Es wirkt gar nicht so... Unheimlich", bemerkt der Ältere der beiden und lässt seinen Blick neugierig entlang des frostigen Grüns gleiten. Nicht alles ist vom Schnee eingehüllt worden.

„Wir müssen einmal im Sommer hier entlang spazieren und die Tiere beobachten. Als Kinder haben Jimin, Yoon und ich das ständig getan."
Jungkook lächelt dabei zufrieden und schmiegt sich etwas näher an den Mann an seiner Seite.

„Ich kann es kaum glauben, dass ein so wundervolles Stück Natur jemandem allein gehört", offenbart der Ältere noch immer erstaunt und fährt sich anschließend nachdenklich durch die Haare. Er hat sich mittlerweile an das Ausmaß des Reichtums der Jeon Familie gewöhnt, auf den Jungkook allerdings seit gut einem Jahr sehr gerne verzichtet - und sich mittlerweile wieder auf die eigenen Beine gestellt hat.
Sein Studium nähert sich schließlich einem hervorragenden Ende und seit einigen Monaten ist er auch wieder an seinen alten Arbeitsplatz zurückgekehrt.

Taehyung mag zwar zu Beginn nicht davon begeistert gewesen sein, aber wie der Ältere auf das Neue herausgefunden hat, kann er dem Jungen, in den er sich verliebt hat, keinen Wunsch verweigern.

„Ich bin mir sicher, deine Mutter wird nichts dagegen haben, wenn wir ab und an vorbeischneien und hier im Wald spazieren gehen. Wohl eher wird sie sich freuen, dich öfters zu sehen."

Jungkook nickt verstehend, auch wenn ihn der Gedanke ein wenig beunruhigt. Er mag zwar heute ohne große Überwindungskämpfe nach Hause zurückgekehrt sein, doch ist dieser Tag etwas Besonderes.
An einer Hand kann Jungkook abzählen, wie oft er seit seinem Auszug wieder heimgekehrt ist. Der Großteil ist darauf zurückzuführen, Unmengen an Kisten in seine und Taehyungs neue Wohnung zu verfrachten. Der ein oder andere Besuch in Begleitung von Jimin und Yoongi in den Stellen kann auch dazugezählt werden.

„Ich weiß... Yoon und Jimin würden sich sicherlich auch freuen, wenn ich ihnen beim Training von Gon und Jimins neuem Pony unter die Arme greifen würde. Gib... Gib mir einfach noch etwas Bedenkzeit, ja?"

Mit Unbehagen in den Augen schaut Jungkook zu seinem Freund auf, der ihn nicht in 100 Jahren dazu zwingen würde, öfters als er müsste, sein Elternhaus zu betreten. Auch wenn es sich um jeweils nur einige Stunden handelt.

„Tae, weißt du, was vor kurzem passiert ist, als ich zu Mama gefahren bin, da sie noch einige alte Sachen von mir gefunden hat, die ich für unsere Wohnung haben wollte?", spricht Jungkook, dessen hellbraun gefärbtes Haar, das unter einer dicken Mütze hervorspritzt, sachte im Wind weht, als er ihr Spazieren für einen Moment unterbricht.

Taehyung schüttelt nur den Kopf.

„Als ich ins Wohnzimmer gekommen bin, da hat mein Vater zusammen mit meiner Mutter am Küchentisch gesessen. Kuchen und Kaffee stand darauf und für drei Personen war der Tisch gedeckt."

Mirror Demon | Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt