20 - Der Einkauf

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Die ganzen restlichen Schultage liefen genau wie an dem Tag. Ich ging den Meisten aus dem Weg und distanzierte mich von jedem.

Mit Yeliz und Beyza hatte ich Streit, da sie mich zur Rede gestellt hatten und wir uns dadurch gezofft hatten.

Es war Freitag und heute Abend würden wir wieder Gäste bekommen, weswegen ich mich im Supermarkt befinde.

Ich kaufte Kaffeepulver, verschieden Bonbonarten, Obst und Knabberzeugs. Die Tüte mit dem Obst hielt ich in meiner rechten Hand, den Rest in der linken.

Ich ging aus dem Aldi, als mich plötzlich eine ältere Dame an meiner rechten Schulter anrempelte, sodass mir die Tüte aus der Hand fiel und damit auch das Obst.

,,Können Sie denn nicht besser aufpassen?", fragte ich sie bissig.

,,Verzeihung, wenn ich dich unnütziges Vieh übersehen habe!" Sie zeigte mir noch den Vogel und ging dann ins Aldi hinein.

Ich fiel auf meine Knie und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Die eben ausgesprochenen Worte konnte man mit Fäusten ins Gesicht vergleichen, denn der Schmerz war gleich. Ich nehme mir solche Sachen ans Herz, auch wenn sie von wildfremden Personen stammten.

Plötzlich bemerkte ich, wie ein Mädchen das Obst sorgfältig in die Tüte tat. Ich blickte hinauf in die braunen Augen.

,,Ye...Yeliz."

Ich konnte es nicht fassen. Warum half sie mir, obwohl wir doch Streit hatten?

,,Komm steh auf.", sagte sie und half mir lächelnd auf. Sie nahm eine Tüte und ich die andere. Gemeinsam liefen wir dann auf der Straße entlang.

,,Canim, Beyza meinte es nicht so."

Ich schaute sie unglaubwürdig an, da ich mir zu hundert Prozent sicher war, dass Beyza es so meinte.

,,Sorry dass ich das jetzt so sage, aber du bist voll undankbar. Wir fragen dich immer was mit dir los ist und kümmern uns um dich und du distanzierst dich von uns. Das ist einfach richtig frech von dir.", waren Beyza's Worte, welche mich zutiefst enttäuscht und verletzt hatten. Wie konnte sie denken, ich sei undankbar? Dabei bete ich jeden Abend für deren Glück und bedanke mich für alles bei Allah.

Mit Yeliz hatte ich nicht so einen direkten Streit, wie mit Beyza, jedoch hatten wir uns distanziert, da ich ziemlich zickig und launisch war.

,,Du weißt doch wie sie ist. Komm, vertragt euch doch wieder."

,,Nein. Ich werde mich nicht mit ihr  vertragen. Ich werde ihr verzeihen, aber ihre Worte niemals vergessen. Und ich versteh nicht, wieso du mir geholfen hast. Nach dem Streit."

,,Canim, wir haben uns doch nicht gestritten. Du bist sowas wie meine Schwester, da ist es klar das es mal Auseinandersetzungen entstehen. Ich war einfach nur traurig, dass du mir nicht vertraust."

,,Ich vertrau dir echt, aber sowas möchte ich nicht aus meinem Kopf lassen. Solange ich meine Gedanken nicht aussprechen, werde ich sie auch nicht wahrnehmen. Und es tut mir leid, für mein Benehmen."

,,Muss es nicht Canim, echt nicht."

Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange, weil ich echt dankbar für unsere Freundschaft war.

,,Möchtest du zu mir kommen?", fragte ich sie, als wir vor meinem Haus angekommen sind.

,,Nein nein Canim, wir gehen heute noch zu meiner Tante."

Gelächter, Gespräche und das Klirren von Gläsern dröhnte mir in die Ohren, als ich das Haus betrat. Ih hab total vergessen, dass wir heute Besuch bekommen würden.

Verplant ging ich in das Wohnzimmer, wo alle Blicke auf mir waren und alle hielten inne.

,,Tut mir leid, ich hab mich etwas aufgehalten.", entschuldigte ich mich.

Erst jetzt bemerkte ich, wer gekommen war. Meine Eltern, meine Tante und mein Onkel saßen neben Muzafer und Semira, deren Söhne saßen neben meinen Brüdern. Sara und Samra waren nicht anwesend.

Eigentlich wollte ich ihn nicht anschauen, aber es war wie Magie. Wie magisch und hypnotisiert schaute ich in die gefährlichen Augen von Ibrahim.

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Sooo bin gerade im Unterricht und bin mehr als gelangweilt, deswegen wollt ich mal was nützliches machen und meine nächstes Kapitel posten. Ich hoffe es gefällt euch:)<3

Adisa's WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt