„Wie gefällt dir dein Arbeitsposten?", fragte mich Can. „Ganz gut, bis jetzt. Das Essen ist hier der Oberhammer." „War ja klar dass das von dir kommt.", sagte Yeliz ehe sie und Can in ein Gelächter fielen. Plötzlich spürte ich einen Windzug und bemerkte Cans Mimik, die ernster wurde. Als ich mich umdrehte erblickte ich in die dunklen Augen von Ibrahim. Was macht der denn hier? Das ist jetzt mal eine heftige Überraschung. Damit ich ja mal gar nicht gerechnet. Es gibt so viele Städte mit Meer in der Türkei, er kommt in die gleiche wie ich. Es gibt so viele Hotels in dieser Stadt, er kommt in das Gleiche wie ich. Zufall oder Schicksal?
Als Adelisa auf mich zu rannte, hob ich sie hoch und realisierte immer noch nicht das Ibrahim her gekommen ist. Nun bemerkte ich auch Merisa, Mirsad, Ermin und Sara die neben ihren Koffern standen und sich mit Yeliz und Can unterhielten. Sie standen in einem Kreis, Ibrahim stand zwar auch da, war aber mit seinen Gedanken ganz wo anders.
Ich begrüßte meine restlichen Freunde mit einer Umarmung. Ich schaute hoch in seine finsteren Augen und brachte ein kurzes „Hallo'' raus. Er nickte nur ernst. Mir gefiel unser Verhalten ganz und gar nicht. Ich will wieder mit ihm wie früher reden, lachen und rum albern. Warum musste es denn bloß so kommen?
„Emre, bring sie bitte zu ihren Zimmern.", bat ich Emre, der dabei war, ihre Koffer auf ein Schiebewagen zu transportieren. „So Leute, ich muss jetzt wieder gehen. Kommt naher einfach zu der Bühne."
Wir verabschiedeten uns voneinander und ich ging dann wieder zurück zu der Bühne. Ich muss mich jetzt ablenken. Doch in meinen Gedanken schwirrte nur ein Name. Ibrahim. Ibrahim und nochmals Ibrahim. Man, was hat dieser Junge nur mit mir angestellt? Kann mir doch egal sein, dass er hier her gekommen ist. Immerhin ist dieses Hotel sehr beliebt.
Ich stellte mich auf die Bühne etwas weiter hinter, mit Mehmet und beobachtete die Menschen, die gerade pantomierten. „FEUERWEHR!", schrie eine Jungenstimme rein. „Das ist richtig.", sagte Matea ins Mikrofon und übergab dem Jungen eine kleine Belohnung.
Im Publikum bemerkte ich wie sich meine Freunde, darunter auch Ibrahim, in eine freie Reihe setzten. Okay Adisa, zeig jetzt bloß nicht das dich Ibrahim's Auftauchen durcheinander gebracht hat. Nein, beweis ihm das Gegenteil. „Was ist mit dir los, Adisa?", fragte mich Mehmet von der Seite. Na super hast du das Gegenteil bewiesen. Ich schaute zu ihm rüber und grinste: „Nichts, alles bestens."
Der nächste Gast stellte die Sonne da, was ziemlich schwer zu erraten war. Doch nach einiger Zeit wurde auch dies erraten, von Adelisa. „Komm nach vorne.", sagte ich und lächelte freundlich.
,,Was willst du denn?", fragte ich sie. „Ähmm, ein riesen großen Lollipop." Als ich ihr den großen Lolly übergab strahlte sie über beide Ohren und bedankte sich bei mir. „Applaus für die süße Dameee.", forderte ich das Publikum auf, das daraufhin ein kräftiges Applaus von sich gab.
Nach weiteren zwei Phantomiemrunden war die Show auch vorbei. Ich stellte mich gemeinsam mit Mehmet und Matea in die Mitte der Bühne hin. „Steht alle auf.", befahl ich dem Publikum, das dann aufstand. Der DJ spielte die Musik ab und gemeinsam tanzten wir den Abendtanz unseres Hotels.
Als wir fertig waren sagte ich noch: „So, dass war's auch schon mit der heutigen Show. Aber wartet, der Abend ist noch nicht vorbei, denn wir gehen jetzt noch feiern. Wer mit uns mitkommen will, kommt einfach um halb 12 zur Rezeption und dann fahren wir gemeinsam zur Party. Whoop Whoop."
Ich schaute in den Spiegel und betrachtete mich. Make-up sitzt. Outfit sitzt. Haar sitzt. Perfekt. Die Handtasche passte ich zu meinem engen, türkis farbendem Kleid an und schon war ich fertig. Als es an meiner Tür klopfte, öffnete ich diese und vor mir standen Sara, Yeliz und Merisa. „Kommt rein.", befahl ich ihnen.
,,Adi, kannst du mich bitte schminken?", fragte mich Sara und ich nickte ihr zu. Sie setzte sich auf den Sessel und ich fing an sie Abendtauglich zu schminken.
,,Wo sind eigentlich die Kinder?", fragte ich die Mädels und tupfte mit meinem Pinsel in meinen Bronzer. „Die schlafen schon im Zimmer. Ich weiß noch nicht ob ich mitkommen soll. Ich mein, wer soll denn auf sie aufpassen wenn sie in der Nacht mal aufwachen?", erklärte mir Merisa. „Mach dir keine Sorge, ich regel das schon."
Nachdem ich Sara fertig geschminkt hatte, begutachtete sie mein Werk und dankte mir mehrmals. Merisa und Yeliz lobten mich ebenfalls. „Geht ihr schon mal in die Lobby, ich komm gleich nach.", sagte ich ihnen während ich im Flur stehen blieb und sie in den Aufzug gingen.
Ich klopfte an Maya's Türe, die mir wenige Sekunden danach geöffnet wurde. „Oho, Adisa. Für wen hast du dich denn so schick aufgestylet?", fragte sie mich und wir lachten gemeinsam. „Maya, wolltest du eigentlich auch zur Party?"
,,Ne, eigentlich nicht. Warum?"
,,Naja, meine Freundin wollte mit, aber dann kann niemand auf die Kinder aufpassen und da dachte ich mir, dass du auf sie vielleicht aufpassen kannst?"
,,Aber klar kann ich das, kein Problem. Hast du die Türkarte von ihnen?"
,,Ja, hier." Ich übergab ihr die Karte, ein Babyphone und erklärte ihr kurz einige wichtige Dinge, ehe ich mich bei ihr bedankte.
Ich stieg in den leeren Aufzug und drückte den Knopf mit der Nummer 1. Der Aufzug stoppte aber schon im vierten Stockwerk und als die Türen sich öffneten stand Ibrahim vor mir, der auf sein Handy schaute. Als er bemerkte, dass der Aufzug da war, wollte er rein, doch als er sah das ich da drinnen stand wollte er umkehren und mit den Treppen gehen.
,,Was ist, erträgst du es etwa nicht mit mir in einem Aufzug zu sein?" Er blieb sofort stehen. Mit umgedrehten Rücken sagte er mir: „Nimm es nicht persönlich, Prinzesschen. Ich mag es allgemein nicht mit Personen in einem Aufzug zu sein, die arrogant und eingebildet sind."
Das blöde Ding namens Aufzug war gerade dabei sich zu schließen, doch ich stellte meinen Fuß vor die Tür. Nicht jetzt! Ich war noch nicht fertig mit meiner Diskussion und ein blöder Aufzug wird mich davon nicht abhalten.
,,Aber Schätzchen, ich bin doch nicht eingebildet. Mich gibt es wirklich, wach auf."
Endlich drehte er sich um und lachte. „Dann erklär dir das selber mal." Er stieg ebenfalls in den Aufzug.
,,Wieso etwas erklären, wenn ich es doch schon weiß?"
Wir standen gegenüber einander und waren fast in gleicher Augenhöhe, da ich hohe Schuhe trug, doch er war trotzdem größer. Sein Duft roch noch intensiver und besser als früher. So schön männlich. Jetzt nicht nachgeben, Adisa.
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Ich hoffe euch gefällt das Kapitel:)
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Adisa's Weg
RomanceIn dieser Geschichte handelt es sich um ein Mädchen, mit einem Problem; ihre depressiven Gedanken, die sie bis jetzt unterdrücken konnte, tauchen wieder auf. Doch wird sie alles stehen und liegen lassen, um einen Neuanfang zu starten? Auch wenn sie...