41 - Yeliz' Besuch

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Aldin versuchte an einen Knopf ranzukommen und gab sich viel Mühe dabei. Ich machte ihm es leichter als ich einen Schritt näher an die Knöpfe trat und seine kleine süße Hand zum Knopf mit der Nummer acht führte. ,,Drück." Ich lächelte und als er den Knopf drückte freute er sich, indem er in seine kleine Hände klatschte.
,,Bravooo"

Wir lachten beide und der Aufzug öffnete wieder seine Türen. Einige Schritte weiter erreichten wir dann meine vier einhalb Zimmer Wohnung.

Ich ging mit Aldin ins Wohnzimmer und setzten ihn neben mich auf die Couch. Mal sehen was Alija alles vorbereitet hat. Ich öffnete die Tasche und entdeckte Anziehsachen, Spielsachen und Shampoo.

Okay, da ich mich nicht so gut in Sache Babies auskenne muss ich wohl Yeliz anrufen. Ich meine, braucht der Kleine eigentlich noch Windeln?

,,Yeeeliz. Sorry für die späte Störung."

,,Kein Problem, canim. Bin eh noch wach. Also was gibt's?"

,,Ich brauch deine Hilfe... Undzwar braucht ein Kind, das drei Jahre alt ist Windeln?"

,,Es kommt eigentlich immer drauf an. Aber eigentlich denke ich nicht. Koray hat mit drei aufgehört Windeln zu tragen. Aber warum willst du das denn wissen?"

,,Weil Aldin bei mir ist und ich mir nicht sicher war, ob er Windeln braucht oder nicht."

,,Aldin?"

,,Ja, mein kleiner Neffe."

,,Alija's Sohn?" Sie war offensichtlich geschockt.

,,Ja, der."

,,Ayyy ich komme sofort morgen um ihn zu sehen. Ruf mich an wenn du Hilfe brauchst."

,,Mach ich, tschüß."

,,Aldin dušo, bist du hungrig?" Er verneinte dies indem er die Melodie eines Neins summte. ,,Okay, dann lass uns schlafen gehen."

Ich nahm die Tasche mit und ging in mein Zimmer, Aldin folgte mir . Ich kramte ihm einen Schlafanzug raus und zog ihm diesen an.

Auch ich zog mich um und deckte mich und meinen Neffen zu. Ich umschlug meinen Arm um ihn, sodass er auf mir lag und spielte mit seinen kurzen braunen Haaren.

Lange beäugte ich ihn. Er ist super süß. Seine kleine Nase, seine süßen Lippen. Kleine Kinder sind so süß, doch wenn sie älter werden, werden sie zu unerträglichen Monstern.

Ich gab ihn einen Schmatzer auf seinen Kopf und schlief dann auch ein.

Am Morgen weckte mich die Haustürklingel auf. Ich schaute zu Aldin, der noch tief und fest schlief. Dann eilte ich schnell zur Tür und machte sie auf. Koray umarmte mich sofort mit einem breiten Lächeln und ich hob ihn hoch.

Dann begrüßte ich noch Yeliz mit einer Umarmung und holte schnell meine Schminksachen, da ich es gewohnt bin sofort nach dem Aufstehen mich zu schminken.

Ich setzte mich dann zu ihnen ins Wohnzimmer und fragte sie: ,,Was wollt ihr trinken?"

,,Cola"

,,Und was will mein Koray?"

,,Apfelsaaaft" Mit einem Lächeln schenkte ich ihnen die gewünschte Getränke ein und fing an mich zu schminken.

,,Wo ist der Kleine?", fragte Yeliz und trank einen Schluck.

,,Er schläft noch.", antwortete ich ihr während ich den Fernseher anschaltete. ,,Koraycim, was willst du schauen? Super RTL?" Er nickte glücklich und legte sich bequem hin. Dann widmete ich mich wieder meiner Schminke.

,,Erzähl, wie war's gestern? Du hast mir ja beim Telefonieren rein gar nichts erzählt."

,,Da gibt's auch nicht viel zu erzählen.Wir haben getanzt und hatten viel Spaß, wie immer halt.

,,Hast du einen Mann kennengelernt?"
Ich lachte und antwortete ihr: ,,Auch wenn du mich schon gefragt hast, ich wiederhole mich. Nein, und das wird sich nicht ändern."

,,Aber es ist doch so schön eine Familie zu haben und jemanden zum Lieben zu haben."

,,Deine Meinung. Ja, es ist schön aber für mich ist das nichts. Ich lass mir von niemanden was sagen und brauche auch niemanden, außer euch, Mama und Babo."

Yeliz sah lächelnd zur Tür und als ich hin schaute, sah ich ebenfalls einen kleinen süßen Aldin der sich verschlafen die Augen rieb.
Yeliz stand auf und nahm Aldin in die Arme. ,,Ayy, canim" Sie setzte sich auf die Couch nieder, mit Aldin auf den Schoß.

Koray wandte sich von seiner Serie ab und schaute stattdessen Aldin an, der ihn auch anschaute. Plötzlich klingelte ein Handy, Yeliz'. Aldin klatschte in die Hände und freute sich.

,,Ja, aşkim?" Höchstwahrscheinlich redet sie gearde mit Can. ,,Hä? Was ist Sergen?" Irgendetwas stimmt nicht. Warum sonst würde Sergen Can's Handy benutzten. ,,Ja, wir sind gleich da." Sie legte auf und stand hektisch auf.

,,Loos, wir müssen los. Can und seine Jungs streiten sich gerade mit anderen Jungs und Sinan ist doch bei denen."
Ich nickte und zog Aldin schnell etwas anderes an, genauso wie mir. Da ich nicht lange überlegen konnte zog ich mir noch schwarze Wedges an, die zu meiner zerissenen Jeans und meinem schwarzen Top passte.

Yeliz setzte sich hinten hin mit den kleinen Kindern, während ich das Auto lenkte. Nach einigen Minuten kamen wir an und sahen schon die Jungs am diskutieren und rum schubsen.

Schnell parkte ich das Auto und nahm Aldin hoch in meine Arme, Yeliz nahm Koray an die Hand. Von weitem hörten wir Beschimpfungen und Geschreie, als wir endlich die Straße überquerten.

Can, Sergen, Deniz und Ermin stritten sich mit vier anderen Jungs. Als ich die Jungs von Näherem betrachtete, erkannte ich niemand anderen als Ibrahim und seine Jungs, denen ich meinen Mittelfinger gezeigt habe.
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Dušo = heißt eig. Seele aber damit meint man sowas wie im Deutschen
,Schatz'

Adisa's WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt