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Eigentlich wollte ich ihn nicht anschauen, aber es war wie Magie. Wie magisch und hypnotisiert schaute ich in die gefährlichen Augen von Ibrahim.

Wir schauten uns intensiv an und rechtzeitig bemerkte ich, dass uns meine Eltern sehen können. Also ging ich schnell zu Muzafer, Semira und Emir und begrüßte sie mit einem Händeschütteln. Bei Ibrahim angekommen, gaben wir uns die Hände, jedoch mied ich den Augenkontakt.

Ich hatte heute beschlossen, mich in Zukunft von Ibrahim fern zu halten, genauso wie von den ganzen anderen Menschen. Ich wollte einfach nicht, dass mich noch jemand verletzt, denn das könnt ich nicht ertragen.

,,Kommt Jungs, gehen wir nach oben.", forderte Senći die Jungs auf und sie gingen nach oben.

Eigentlich wollte ich Ibrahim ja ignorieren, doch ich musste ihm einfach hinterhersehen, wie er die Treppen hochlief. Kurz danach klingelte mein Handy. Auf dem Bildschirm stand: ,,Samyyy"

Ich ging hinauf in mein Zimmer und schmiss mich auf's Bed, während ich den Anruf entgegen nahm.

,,Sprich, Adi.", forderte mein Bruder mich auf und ich schaute aus dem Fenster. Es herrschte ein stümisches Gewitter draußen, genau wie in meinem Inneren.

,,Meine Komplexe sind wieder da..."

In meinen Augen stauten sich schon die Tränen, die ich versuchte aufzuhalten. Ich möchte nicht in das schwarze Loch fallen, in welches ich vor drei Jahren gefallen bin. Ich möchte nicht, meine Eltern enttäuschen, denn es ist echt schlimm, wenn man sein Kind unglücklich sieht.

,,Nein, Adi, nein. Sag so etwas nicht. Dich traurig zu sehen, bricht mir das Herz. Du darfst uns das nicht noch einmal antun. Sie dürfen dich nicht noch einmal mitnehmen."

Seine Stimme klang traurig und war beruhigend. Ich vermisse ihn. Ich vermisse ihn so sehr, obwohl er erst heute gefahren ist.

,,Warte kurz, Adisa. Mein Freund ist kurz hier, er muss mir etwas geben. Bleib an der Leitung."

Ich tat wie mir geheißen und dachte nach. Wo bleibt Sara eigentlich? Ich saß immer noch alleine in meinem.Zimmer, wobei es keine Rolle spielt, ob der Raum nun gefüllt ist oder nicht. Denn ich fühle mich überall verlassen und einsam.

In diesem Moment hörte ich Schritte von hinten. Voller Hoffnung, das es Sara war, drehte ich mich um doch sah in andere braune Augen, jedoch schönere.

Ich hatte wirklich erhofft, meine Cousine würde sich für mich  interessieren. Wie naiv ich doch war.

,,Was ist? Bist du so traurig dass du diesmal meinen geilen Oberkörper nicht begutachten kannst, oder was?"

Seine Arroganz konnte man schon fast riechen! Wie konnte eine Person bloß so selbstsicher sein? So wie Wasser und Feuer, Zucker und Salz, Spongbob Schwammkopf und Thaddäus Tentakel, genau so waren wir. Er war das genaue Gegenteil von mir. Er hatte zu viel Selbstbewusstsein, ich hingegen hatte gar kein Selbstbewusstsein.

,,Schweigst du immer, wenn du dir die Wahrheit eingestehen musst?", fragte er nun frech grinsend.

Ich antwortete diesem Vollidioten nichts und schaute ihn stattdessen an. Ibrahim stand geschätze zwei Meter von mir entfernt angelehnt an dem Türrahmen, jedoch hatte ich trotzdem den Drang zu seiner Nähe. Ich wollte seinen wunderbaren Duft in mich einziehen.

Diese Gedanken musste ich sofort verwerfen! Deshalb drehte ich mich um und beobachtete den draußen herrschenden Sturm. Nachdenklich verschränkte ich meine Arme vor der Brust.

,,Sag mal, bist du zufällig mit einer Ena verwandt?"

Was? Woher kennt er meine Cousine Ena? Wir sind durch unsere Mütter verwandt, also meine Mutter und ihre Mutter sind Cousinen. Jedoch verstand ich mich überhaupt gar nicht mit Ena, da sie anders ist.

,,Geht dich n'Dreck an.", antwortete ich zickig.

,,Eifersucht? Besteht da etwa Eifersucht?" Ich konnte mir schon vorstellen, wie er frech grinsend da stand und auf meine Antwort warten würde.

,,Was für Eifersucht?"

,,Dreh dich doch wenigstens um, wenn ich mit dir rede.", forderte er mich auf, doch ich bleib wie angewurzelt stehen.

,,Wer bist du, dass ich auf dich höre?!"

Ich hörte seine Schritte und im nächsten Augenblick stand auch schon Ibrahim vor mir. Trotzdem würdigte ich ihm keinen Blick. Ich sog seinen gutriechenden Duft ein und genoss es, heimlich.

,,Schau mir in die Augen."

Doch auch nach dieser Aufforderung guckte ich nicht hoch in gefährliche, braune Augen. Mein Blick schweifte an seiner Schulter vorbei, da er ein Kopf größer als ich war.

,,Ich red' mit dir, nicht mit der Wand."

Nachdem ich nichts in die Tat umsetzte, hob er mein Kinn mit seinem Zeigefinger und Mittelfinger. Nun konnte ich den gefährlichen Augen nicht entkommen.

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Soooorrry das es eine Ewigkeit gebraucht hat, aber ich hatte halt null Motivation :/ Ich schreib jetzt noch das nächste Kapiteeel:)<3

Adisa's WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt