16 - Depressive Gedanken II

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Genau jetzt, wenn ich jemanden brauche ist keiner zu erreichen.

Ich ging die Straß entlang, mit mittlerweile Klamotten, die an meinem Körper klebten. Ich möchte erst gar nicht sehen, wie schlimm ich aussehe.

Plötzlich kamen mir drei Mädchen entgegen. Ich kannte sie vom Sehen her. Sie besuchen meine Schule und eine von ihnen hieß Emel, sie wäre eigentlich in meiner Klasse, doch sie ist wegen ihrer Noten sitzengeblieben. Die ganze Schule weiß, dass sie auf Orkun steht. Dies ist auch der Grund, warum sie sich mit mir anlegt und wir uns gegenseitig beleidigen. Sie denkt ernsthaft, dass ich Orkun liebe.

,,Hast du dich im Spiegel gesehen und dann Flüsse geweint, weil du so hässlich bist?", disste mich Emel, die dann mit ihren zwei Freundinnen, ich glaube Jessica und Funda, hinterhältig grinste.

,,Nein, meine Augen haben stark getränt, weil ich euren widerlichen Körpergeruch gerochen hatte."

,,Du bist so schlecht im Lügen.", meinte Funda, die einen kurzen Rock anhatte kombiniert mit einem bauchfreien Top.

,,Wie traust du dich eigentlich mit deinem Aussehen in die Öffentlichkeit?"

Nach diesem Satz füllten sich meine Augen mit Tränen. Bin ich wirklich so hässlich? Vor ein paar Wochen habe ich noch gelernt, dass ich mit meinen Komplexen klar kommen muss und jetzt ist die ganze Übung verschwunden.

,,Na, hast du die Wahrheit endlich eingesehen?" Emel betonte jedes einzelne Wort und lachte anschließend.

Ich wollte, das die Tränen in meinen Augen sofort verschwinden, sonst sehen die Kreaturen vor mir, das sie einen wunden Punkt bei mir gefunden haben. Und das wollte ich aufgar kein Fall!

Ohne ein weiteres Wort zu verschwenden, ging ich an der Mädchengruppe vorbei zum See. Ich setzte mich auf's Gras und lehnte mich an einen Baum an. Meine Augen schloss ich, um besser nachdenken zu können.

Bedeute ich denn überhaupt irgendjemanden etwas? 'Anscheinend ja nicht, sonst würdest du hier nicht alleine sitzen'

Hängt irgendjemand an mir? Besteht ein Grund überhaupt noch hier zu sein? Ist es denn jedem scheiß egal wie es mir geht? Liebt mich denn wirklich niemand?

'Aber meine Familie liebt mich doch.' , versuchte ich mir vergeblich einzureden.

Alija, der sich nicht um mich kümmert, dem es egal ist, was mit mir passiert oder wie es mir geht, der sich nie wie ein Bruder verhält.

'Vielleicht zeigt  er so seine Liebe.'

Ah, was redest du da. Würde er mich lieben, dann würde er sich um mich kümmern. Tut er das? Nein.

Eine Stimme diskutierte mit der anderen. Die eine positiv, die andere jedoch negativ. Diesen Dialog hab ich ständig. Ich denk einfach viel zu viel über Sachen nach, die sich sowieso in Luft auflösen.

Ich bin einfach zu nichts gut. Der beste Beweis dafür, sind meine Freunde, die schließlich immer für mich da sind, wenn ich sie mal brauche. Aber hey, die können ja nichts dafür, dass ich so naiv bin und es wirklich geglaubt hatte.

Kaum haben die einen Partner, bin ich denen egal und sie vergessen mich. Sie vergessen die Person, die ihnen geholfen hat, glücklich zu sein.

Die Person, die Yeliz geholfen hat, als ihr Bruder Serkan gegen die Beziehung zwischen ihr und Can war.

Die Person, die für Sara immer ein Ohr hatte, als sie sich mit ihrer Schwester Almina gestritten hatte.

Die Person, die für Beyza eine Schulter zum Ausheulen hatte, als ihr Bruder an Leukämie erkrankt und gestorben ist.

Die Person namens Adisa.

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Oh man, mal wieder auf der Depri-Schiene. Aber es muss sein :D Bei Fragen usw in die Kommentare oder per Nachricht. Diese, oder halt ähnliche Gedanken hatte ich leider auch, deswegen könnt ihr mir gerne schreiben, wenn es euch schlecht geht oderso :*

Adisa's WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt