~𝟙𝟟~

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"Nimmt Harry irgendwelche Drogen?", fragte ich Niall wenig später, als ich ihm dabei half, den Tisch zu decken.

"Was?", fragte mein Freund überrascht.

"Nimmt Harry Drogen zu sich?", wiederholte ich meine Frage, "Gestern Nacht da hatte er so etwas wie eine Panikattacke. Also ich kenne mich damit jetzt nicht so gut aus, aber ich habe irgendwo mal gelesen, dass Drogen dafür ein Auslöser sein können."

"Ach so deshalb hast du bei ihm geschlafen."

"Ja", erwiderte ich, "Was hast du denn gedacht? Dass ich mit ihm... Oh Gott Niall, ich kenne ihn doch überhaupt nicht."

"Ja was weiß ich denn", grinste mein Freund mich frech an, wurde dann aber sofort wieder ernst und Besorgnis legte sich auf seine sonst so sorgenlose Miene. "Er hatte gestern Nacht wieder eine Panikattacke sagst du? Fuck Lou, warum hast du mich denn nicht geweckt?"

"Du hast tief geschlafen, außerdem habe ich nicht drüber nachgedacht. Passiert das öfter, dass es ihm so geht?", fragte ich, jetzt auch besorgt.

"Ja, nein, es ist besser geworden. Das letzte Mal ist schon fast zwei Monate her. Ich dachte, es hätte endlich ein Ende. Fuck! Lou, du hättest mich wecken müssen", stöhnte Niall und raufte sich die Haare.

"Heißt das, er nimmt Drogen?", wiederholte ich zum dritten Mal, denn ich hatte immer noch keine vernünftige Antwort auf meine Frage bekommen.

"Nein, nein er nimmt keine Drogen. Das ist weil... das ist... das sollte er dir selbst sagen..."

"Okay", antwortete ich langsam. Wirklich zufrieden gab ich mich mit dieser Antwort nicht, aber es war anscheinend etwas Ernstes und ich wollte Niall nicht einfach so hinter Harrys Rücken über dessen Privatleben ausquetschen. Außerdem würde ich aus dem Iren jetzt sowieso nicht viel mehr als das, was er mir schon erzählt hatte, herauskriegen.

"Wann fährst du eigentlich?", wechselte ich das Thema und legte die Messer neben die Brettchen auf den Küchentisch.

"Direkt nach dem Frühstück, aber ich bringe dich vorher noch zum Bahnhof. Wobei vielleicht fahre ich auch nicht, jetzt wo..."

"Jetzt wo was?", unterbrach ihn eine tiefe Stimme und wir blickten beide gleichzeitig zum Türrahmen in dem Harry stand und uns misstrauisch musterte. Seine Haare waren von der Dusche noch ein wenig nass und er hatte sich inzwischen eine schwarze Skinny Jeans und ein weißes Hemd mit roten Senkrechtstreifen angezogen.

Niall biss sich ertappt auf die Unterlippe und richtete den Blick auf seine Fußspitzen.

"Jetzt wo was, Niall?", wiederholte Harry seine Frage und ging ein paar Schritte auf uns zu.

"Louis hat mir erzählt, dass du letzte Nacht... Mir war sowieso nicht wohl bei dem Gedanken, dich hier alleine zu lassen und deshalb sollte ich vielleicht bleiben", stotterte Niall unsicher.

"Mein Gott, ich bin doch keine fünf mehr! Ich bin erwachsen und kann auf mich selbst aufpassen, du musst nicht meinen Babysitter spielen", schrie Harry aufgebracht.

Ich kam mir ein bisschen fehl am Platz vor und fühlte mich irgendwie unwohl in meiner Haut. Ich hätte nie gedacht, dass Harry so zornig werden könnte. Klar, ich kannte ihn noch nicht lange, aber er hatte auf mich nicht wie jemand gewirkt, der seinen Freund anschrie, nur weil dieser sich Sorgen machte.

"Du musst dir keine Sorgen machen, Niall ehrlich", sagte Harry nun etwas sanfter und legte eine Hand auf die Schulter des Iren, "Deine Familie braucht dich jetzt mehr als ich. Ich komme klar, es geht mir gut."

Bei seinem letzten Satz bewegten sich seine Mundwinkel nach oben und auch Niall zwang sich zu einem zögerlichen Lächeln. "Aber wenn etwas ist, rufst du an und ich komme sofort zurück", erwiderte Niall und Harry nickte stumm. "Verdammt, ich will dich nicht alleine lassen, Harry", flüsterte er leise und ließ seinen Kopf auf die Brust des Lockenkopfs sinken.

"Ich kann hier bleiben", hörte ich mich plötzlich sagen und machte vermutlich ein genauso verwundertes Gesicht, wie Niall und Harry, die sich zeitgleich zu mir umdrehten.


Vergesst nicht, fleißig für unseren Lou zu voten :)

625 Wörter - Ivy


All your little things - LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt