~𝟚𝟝~

1.1K 115 11
                                    

Da das Bad etwas von den vielen Leuten und der lauten Musik entfernt war, war es hier einigermaßen ruhig. Ich konnte die vielen Geräusche nur gedämpft wahrnehmen und ich war froh darüber, denn ich war definitiv nicht in Partylaune. Erschöpft und müde setzte ich mich auf den Rand der Badewanne, die an einer Wand des Badezimmers stand. Ich stützte meine Arme auf die Oberschenkel und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

Plötzlich vernahm ich Stimmen, die sich mir näherten. Ich sah wieder auf und im selben Moment drückte sich die Türklinke nach unten. Ohne wirklich darüber nachzudenken, sprang ich in die Badewanne und zog den Duschvorhang zu. Ich wollte nicht, dass mich jemand sah. Nicht so wie ich gerade aussah, verheult und durcheinander.

So leise wie möglich legte ich mich in die Badewanne und legte den Kopf in den Nacken. Ich schloss die Augen und atmete leise aus. Ich war so schrecklich müde, dass ich auf der Stelle hätte einschlafen können und mir war von dem Alkohol, den ich nicht gewohnt war total schlecht und schwindelig. Das hier war wirklich ein beschissener Abend. Ob Zayn immer noch nach mir suchte?

"Wieso machst du das immer? Du siehst doch so hübsch genug aus", hörte ich plötzlich eine tiefe raue Stimme, nur ein paar Meter von mir entfernt. Dann ein mädchenhaftes Kichern.

Vorsichtig schob ich den Duschvorhang ein kleines Stückchen beiseite und lugte in den Raum. Dabei hatte ich die Stimme eigentlich schon längst erkannt, es war Harrys. Er hatte seine Arme von hinten um die Hüften einer blonden Frau, die gerade ihr Makeup vor dem Spiegel auffrischte, geschlungen und küsste sanft ihren Nacken. Dabei flüsterte er ihr irgendetwas ins Ohr und sie kicherte erneut.

Ich spürte, wie mir erneut die Tränen in die Augen stiegen. Hätte ich versucht, in Worte zu fassen, wie ich mich gerade fühlte, wäre es mir wahrscheinlich nicht gelungen. Warum ich? Wieso musste mir so etwas passieren? Mein Herz hatte Harry schon vorhin in Scherben zertrümmert, doch jetzt trat er noch einmal so ordentlich darauf, dass der Schmerz mich beinahe umzubringen schien.

Mühsam unterdrückte ich ein Schluchzen und hielt mir die Hand vor den Mund, um nicht laut los zu schreien. Die Tränen rannen in Strömen über meine Wangen und ich spürte, wie ich am ganzen Körper zitterte.

"Komm mit, wir können in mein altes Schlafzimmer gehen", flüsterte die Blondine leise, doch laut genug, dass ich sie hören konnte.

Sie legte ihre Schminkutensilien beiseite, dreht sich zu Harry um und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Jetzt erkannte ich sie auch, es war die Frau, die sich vorher als Taylor vorgestellt hatte. Diejenige, auf deren Party ich hier war. Sie griff nach Harrys Hand und verließ mit ihm das Bad.

Als sie die Tür hinter sich schlossen, hielt ich es nicht mehr aus und laute Schluchzer kamen über meine Lippen. Warum tat es bloß so weh?


473 Wörter - Ivy

All your little things - LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt