~𝟜𝟘~

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(POV Harry):

Ein leises gurgelndes Geräusch weckte mich am nächsten Morgen und ich warf einen Blick auf die kleine Katze, die sich am Fußende des Bettes zusammengerollt hatte und anscheinend im Schlaf zu reden schien oder so etwas. Sie war schon um einiges gewachsen und bekam die Flasche nur noch einmal am Tag, weil ich ihre Nahrung jetzt mit Wasser und Trockenfutter ergänzte. Ich hatte das Fellknäuel richtig ins Herz geschlossen, wie jedes mutterlose Tier, das ich bisher aufgegabelt hatte. Der Gedanke daran, mich von dem fröhlichen Kätzchen trennen zu müssen, machte mich irgendwie traurig.

Verträumt strich ich über Louis' Arm und atmete seinen lieblichen Geruch ein. Ein Blick auf den Wecker verriet mir, dass in weniger als zwei Stunden sein Zug zurück nach Hause gehen würde. In weniger als zwei Stunden würde ich ihn für eine verdammt lange Zeit nicht sehen können. Ihn nicht bei mir haben. Ihn nicht berühren können. Ihn nicht an mich ziehen und ihn nicht küssen können.

"Guten Morgen", murmelte Louis leise und streckte sich kurz, bevor er seinen Kopf zurück auf meine Brust sinken ließ.

"Morgen", antwortete ich abwesend und malte kleine Kreise auf seinen Rücken.

"Hey, alles okay?", fragte er und sah besorgt zu mir auf.

"Ja, alles bestens", seufzte ich und zwang mich zu einem Lächeln.

"Hey, ich verspreche dir, dass ich dich jeden Tag anrufen und dir jeden Sonntag Blumen schicken werde", grinste Louis.

"Du bist kitschig", lachte ich und dieses mal war es sogar nicht aufgesetzt.

"Nein, ich bin süß", widersprach er und seine blauen Augen funkelten mich frech an.

"Verdammt ja, das bist du", stimmte ich zu und hob sein Kinn etwas, um ihn küssen zu können.

"Lou?"

"Mhm."

"Warum ich?", fragte ich nach kurzem Zögern.

Diese Frage stellte ich mir schon seit Ewigkeiten, aber ich hatte mich nie getraut, sie auszusprechen. Diejenigen, die ich vor Louis hatte sind nie länger als ein oder zwei Wochen geblieben. Dann wurde ich ihnen entweder zu langweilig oder sie hatten eine meiner Panikattacken mitbekommen und waren davon abgeschreckt gewesen. Louis war das nicht. Er war bei mir geblieben und für mich da gewesen, selbst als ich mich scheiße benommen hatte und selbst als ich ihn verletzt hatte.

"Weil ich die liebe, Harry."

"Was an mir? Du könntest es so viel leichter haben. Du könntest jemanden haben, der in deiner Nähe wohnt, mit dem du Sex haben könntest, wann immer dir danach ist, der ein besseres Einkommen hat als ich und der keinen psychischen Schaden hat..."

"Sag das nicht", hinderte Louis mich am weiter reden, "Du bist perfekt so wie du bist, perfekt für mich."

"Was ich an dir liebe?", fragte er dann und legte sein Kinn auf die Arme, die er auf meiner Brust verschränkt hatte, um mich besser ansehen zu können. "Deine wunderschönen grünen Augen, in denen ich mich so oft verliere, deine niedlichen Grübchen, wenn du lachst... Oh Gott, dein Lachen, ich habe noch nie etwas wundervolleres gesehen. Die Art wie du mich anguckst, jede deiner kleinsten Berührungen. Du bist liebevoll, mutig und könntest niemals einer Fliege was zu Leide tun. Du hast mich dazu gezwungen, mit dir Karaoke zu singen und ich hab's geliebt."

Ein verträumtes Grinsen umspielte seine Mundwinkel.

"Du findest mich mutig?", fragte ich skeptisch.

"Verdammt mutig, Harry."


557 Wörter - Ivy

All your little things - LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt