~𝟙𝟠~

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"Louis, du musst nicht bleiben, wenn du nicht möchtest. Niall übertreibt da etwas, es macht mir nichts aus, wenn ich alleine bleibe. Du hast doch bestimmt besseres zu tun", meinte Harry schuldbewusst zu mir.

Nach dem Frühstück war Niall direkt losgefahren, hatte uns beide noch einmal in seine Arme geschlossen und sich bestimmt hundert Mal bei mir dafür bedankt, dass ich bei Harry bleiben wollte. Seit dem redete Harry ununterbrochen auf mich ein und selbst jetzt gerade, als ich mir meine Sportklamotten anzog, ließ er nicht locker. Ich zog mir mein T-Shirt, mit dem ich auch geschlafen hatte über den Kopf und sah auf mein Handy. Es war gerade 9:50 Uhr, perfekt.

"Louis ehrlich, fahr nach Hause. Du wirst dich doch nur langweilen, wenn ich den ganzen halben Tag bei der Arbeit bin. Du musst das nicht tun, wirklich", wiederholte Harry und ich seufzte genervt.

Ich ließ von meinem Koffer ab und ging zu Harry, der im Türrahmen von Nialls Zimmer stand. Ich stellte mich direkt vor ihn und sah im tief in die Augen. "Es macht mir nichts aus, ehrlich. Ich bleibe gerne hier", meinte ich dann.

Innerlich purzelten gerade alle Organe in meinem Körper durcheinander und schienen einen Freudentanz zu vollführen, weil ich so dicht vor Harry stand. Seine Nähe raubte mir einfach den Atem. Ich verlor mich in seinen wunderschönen grünen Augen und er hielt tatsächlich für einen Moment die Klappe. Dann umspielte plötzlich ein Lächeln seine Lippen und er löste seinen Blick von meinen Augen. Stattdessen fixierten seine Augen nun meinen nackten Oberkörper und ich fühlte mich plötzlich ein wenig unwohl in meiner Haut. Ich war es einfach nicht gewohnt, so genau unter die Lupe genommen zu werden.

"Oder möchtest du vielleicht bleiben, weil du auf mich stehst, huh?", grinste er.

Einen Moment lang war ich etwas überfordert. Dann wandte ich mich von ihm ab, holte ein schwarzes Tanktop aus meinem Koffer und streifte es mir über. Ich kramte meine Laufschuhe ebenfalls hervor und als ich sie angezogen hatte und hinaus in den Flur gehen wollte, blieb ich noch einmal vor Harry stehen.

"Wenn du Niall gut genug kennst und ich glaube das tust du, dann ist dir sicherlich bewusst, dass er oft Dinge anders interpretiert, als sie eigentlich sind. Nur weil ich dich kurz erwähnt habe, heißt das noch lange nicht, dass ich auf dich stehe", erwiderte ich und hoffte, dabei wenigstens ein bisschen selbstbewusst zu wirken. Insgeheim fühlte ich mich nämlich überhaupt nicht so und wenn ich Glück hatte, hörte Harry nicht, wie wild mein Herz gerade in meiner Brust schlug.

Doch anscheinend hatte ich genau die Wirkung erzielt, die ich beabsichtigt hatte, denn Harry schien nicht zu wissen, was er darauf erwidern sollte. Ich schob mich an ihm vorbei und ging zur Haustür. Ein letzter Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass es genau 10:00 Uhr war. Ich ging jeden Tag um diese Zeit joggen, um mich in Form zu halten und ich heute freute ich mich besonders darauf, weil ich dann endlich mal ein wenig Abstand von Harry bekam.

Es machte mich ganz verrückt, wie meine Gedanken und mein Körper darauf reagierten, wenn ich ihn nur ansah. Warum ich bleiben wollte? Ganz ehrlich, ich wusste es auch nicht wirklich. Aber irgendetwas in mir konnte und wollte Harry nicht auf sich allein gestellt lassen. Er hatte in der letzten Nacht so verzweifelt gewirkt, so hilflos. Was auch immer es war, was ihn beschäftigte, ich wollte ihn damit nicht alleine lassen.


Seid ihr eher der sportliche oder der unsportliche Typ?

578 Wörter - Ivy

All your little things - LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt