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"Fuck Lou, ich bin so aufgeregt", japste Harry nervös.

Beruhigend griff ich nach seiner Hand und verschränkte meine Finger mit seinen.

"Alles wird gut Harry", sagte ich und strich beruhigend mit meinen Fingerspitzen über Harrys Handrücken. "Du erzählst nur das, was du erzählen möchtest und wenn es bloß dein Name ist. Die Person kennt das doch und wird sehr geduldig sein. Außerdem bin ich ja bei dir und wenn irgendetwas ist, kannst du abbrechen und jederzeit zu mir raus kommen."

Harry schien sich etwas zu beruhigen und nickte zustimmend, fast um sich selbst Mut zu machen. Es waren ein paar Tage vergangen und Harry hatte nach langem hin und her schließlich einen Termin bei einem Psychologen gemacht. Niall hatte ich alles am Telefon erzählt, weil ich nicht erst warten wollte bis er wieder da war. Das, was Harry mir im Vertrauen erzählt hatte, hatte ich natürlich nicht weitererzählt, aber die Tatsache, dass sich Harry Hilfe sucht und sich jemandem anvertraut.

Niall war erst sehr besorgt, aber schließlich erleichtert gewesen. Er meinte, er hatte auch schon darüber nachgedacht, aber er habe Harry nie damit konfrontiert, weil er nicht genau gewusst hatte, was Harry so beschäftigte. Außerdem hatte er ihn nicht drängen wollen und irgendwie darauf gehofft, dass er von selbst diesen Entschluss fasste.

"Wir sind da", riss mich Harrys Stimme aus meinen Gedanken.

Wir standen vor einer kleinen Praxis und als ich zu Harry hinüber sah, sah ich, dass dieser nervös auf seiner Unterlippe herum kaute.

"Hey, alles wird gut", lächelte ich und küsste ihn sanft auf die Wange.

"Okay, dann los", sagte Harry, mehr zu sich selbst, als zu mir.

Er öffnete mit seiner freien Hand die Tür und trat ein. Ich folgte ihn und sah mich neugierig im Raum um. Er war nett eingerichtet. In einer Ecke standen zwei Stühle vor einem Tisch, auf dem ein paar Zeitschriften lagen, an einer Wand war ein riesiges Bücherregal und an den anderen große Gemälde. Auf einem Regal standen ein paar Zimmerpflanzen und der beige Parkettboden wirkte warm und einladend. Wir standen etwas verloren im Raum und so zog ich Harry sanft zu den Stühlen und wir ließen uns darauf nieder.

"Mr. Styles?", fragte plötzlich eine nette Stimme und ich sah einen Mann, der durch eine weiße Tür im Raum auf uns zu kam.

"Ja?", fragte Harry etwas überfordert und stand wieder auf.

"Ich bin Ed", lächelte der Mann mit den rötlichen Haaren freundlich und streckte seine Hand aus.

"Harry", erwiderte Harry und schüttelte die Hand des Mannes.

"Und Sie sind?", fragte er dann an mich gerichtet.

"Louis", erwiderte ich, "Ein..."

"Mein Freund", unterbrach mich Harry und lächelte mich warm an.

Ed nickte verstehend. "Na dann kommen Sie mit."

Und damit gingen die beiden durch die Tür, aus der Ed eben gekommen war und schlossen sie hinter sich. Ich lächelte glücklich in mich hinein. Er hatte mich "mein Freund" genannt. natürlich war klar, dass da irgendetwas zwischen uns war und wir benahmen uns, als wären wir in einer Beziehung, aber nachdem Harry auf der Party Taylor geküsst hatte und ich damals gedacht hatte, wir wären zusammen, hatte ich mir dieses Mal keine falschen Hoffnungen gemacht. Ich hatte erst aus seinem Mund hören wollen, dass wir zusammen waren, bevor ich es selbst glaubte.

Plötzlich klingelte mein Handy und ein Blick auf das telefonieren-verboten-Schild bewegte mich dazu, aufzustehen und vor die Tür zu gehen.

"Hey Niall", begrüßte ich meinen irischen Freund, nachdem ich seinen Namen auf dem Display gesehen und abgehoben hatte.

"Hey Lou, wie geht es Harry?"

"Ganz gut, denke ich. Er war ein wenig aufgeregt, aber der Psychologe hat einen netten Eindruck gemacht und ich denke, das wird schon", antwortete ich.

"Das ist schön. Weiß er eigentlich, dass ich einen Tag früher, als angekündigt komme?", fragte Niall.

"Nein, so kannst du ihn überraschen. Er wird sich bestimmt freuen", lächelte ich.

"Überraschen?", fragte Niall ungläubig, "Du hasst Überraschungen, weil man dabei nie weiß, ob der, der überrascht wird sich auch darüber freut. Wer zur Hölle bist du und was hast du mit Louis Tomlinson gemacht?"

"Entführt, eingesperrt und gefoltert", lachte ich, "Wann bist du denn hier?"

"In circa einer Viertelstunde ungefähr. Ich habe Liam eben getroffen und wir haben uns noch ein bisschen unterhalten aber jetzt mache ich mich sofort auf den Weg."

"Okay gut, dann bis gleich."

"Ja bis gleich."

Damit legte er auf.

"Entschuldigen Sie bitte, ich hätte da mal eine Frage an Sie", hörte ich plötzlich eine Stimme vor mir.

Ich hob den Blick und sah in das Gesicht einer jungen Frau. Sie war wahrscheinlich nur ein paar Jahre älter als ich selbst und lächelte mich freundlich an.

"Ich bin Eleanor Calder", stellte sie sich vor und reichte mir ihre Hand.


748 Wörter - Ivy

All your little things - LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt