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"Ja wir sind uns an einem der Tiergehege begegnet", antwortete Harry und ich wollte jetzt am liebsten ganz schnell im Boden versinken.

Bitte, Niall durfte jetzt bloß nichts Falsches sagen. Unauffällig stupste ich ihn mit den Füßen an, so, dass Harry es nicht mitbekam und warf ihm warnende Blicke zu. Doch Niall zog nur die Stirn in Falten und sah mich fragend an. Was sollte ich denn jetzt bloß sagen? Ich selbst musste nämlich auch verdammt aufpassen, dass ich mich nicht verplapperte. Mein irischer Freund rollte mit den Augen und sah jetzt wieder zu Harry.

"Eigentlich sollte ich es dir ja nicht sagen, aber da Louis seit unserem Zoobesuch ununterbrochen darüber redet, wirst du es früher oder später eh mitbekommen", grinste Niall in Harrys Richtung.

"Niall!", zischte ich leise, doch mein Kumpel deutete es völlig falsch, wie sollte er es denn auch sonst deuten? Er konnte ja schlecht erraten, dass sein Mitbewohner der geheimnisvolle Unbekannte war. "Das muss dir doch nicht peinlich sein Lou."

"Was muss ihm nicht peinlich sein?", fragte Harry und ehe ich etwas antworten konnte, hatte Niall das schon für mich erledigt. "Er hat heute im Zoo jemanden kennengelernt. Als er bei den Seehunden war, bevor wir zusammen etwas essen wollten und er redet seit dem von nichts anderem. Und das Beste ist, dass er noch nicht einmal seinen Namen weiß. Und er will mir einfach nicht glauben, dass er verknallt ist, obwohl das völlig offensichtlich ist. Schließlich redet er andauernd davon, dass ihm dieser Typ mit den leuchtend grünen Augen nicht mehr aus dem Kopf geht."

Fuck. Am liebsten wäre ich jetzt ganz schnell an einem völlig anderen Ort, am besten in einem völlig anderen Universum. Gott, war das peinlich. Ich spürte, wie ich errötete und vor Scham vergrub ich meinen Kopf auf Nialls Brust in seinem weichen Pullover. Vielleicht war das ja alles nur ein Traum, vielleicht war das alles nur ein fürchterlicher Alptraum und ich würde jeden Moment aufwachen. Ich spürte Nialls Hände, die zaghaft durch meine verwuschelten Haare fuhren.

"Nochmal Louis, das muss dir doch nicht peinlich sein, jeder verliebt sich irgendwann, das ist doch ganz natürlich", flüsterte er leise, doch ich konnte deutlich die Belustigung in seiner Stimme hören.

Zum einen war ich ja froh, dass Niall gerade im Augenblick abgelenkt von den tragischen Ereignissen in seiner Familie war, aber zum anderen ging das nun mal auf meine Kosten. Gott, es war so peinlich. Ich wagte nicht, irgendetwas zu sagen oder meinen Blick wieder zu heben. Am liebsten würde ich für immer in dieser Position verharren und mich einfach für den Rest meines Lebens vor Harry verstecken. Jetzt konnte ich ihm doch nie wieder unter die Augen treten. Was er wohl jetzt von mir dachte? Ich fühlte mich gerade irgendwie wie ein verknallter Teenager und nicht wie ein junger Erwachsener, der fast mit seinem Studium fertig war.

"Du hast dir meine Augenfarbe gemerkt? Obwohl es so dunkel war?", holte mich Harrys tiefe, sanfte Stimme zurück in die Gegenwart. Er hörte sich überhaupt nicht überrascht an und von allen Fragen, die vermutlich in seinem Kopf herum spukten, waren das die einzigen, die er stellte?

"Warte. Was?", fragte Niall überrascht und verwirrt und hörte augenblicklich auf, meinen Kopf zu kraulen.


529 Wörter - Ivy

All your little things - LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt