(POV Harry):
"Mach den Mund auf, Louis", grinste ich.
Der Wuschelkopf gehorchte sofort und als ich ihn vorsichtig mit einer Erdbeere aus einer der Brotdosen, die wir für das Picknick mitgenommen hatten, fütterte, lächelte er glücklich. Er lag auf dem Rücken neben mir auf der Picknickdecke, hatte die Augen geschlossen, die Beine angewinkelt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Er sah so friedlich und so glücklich aus. Auch wenn ich mir am Anfang nicht ganz sicher gewesen war, so bereute ich jetzt nicht, dass ich ihn dazu überredet hatte, mit zu kommen. Es tat ihm sicher gut, einfach mal einen Tag abzuschalten und die Ferien zu genießen.
Ich saß neben ihm im Schneidersitz und ließ mir die warme Sonne auf den Rücken scheinen. Gedankenverloren glitt mein Blick über seinen wunderschönen Körper, die langen Wimpern, die noch ein wenig feucht vom Wasser waren und über sein zufriedenes Lächeln. Er war so niedlich, so unschuldig. War es eigentlich Zufall gewesen oder hatte er absichtlich eine weiße Boxershorts mit gelben Streifen angezogen? Sie harmonierte nämlich perfekt zu meiner gelben Badehose.
Ohne überhaupt darüber nachgedacht zu haben, lehnte ich mich zu ihm hinunter und legte meine Lippen vorsichtig auf seine. Ich spürte, wie er sich sofort verspannte und ausweichen wollte, doch dann erwiderte er meinen Kuss. Er küsste sehr zurückhaltend und unsicher. Wahrscheinlich war er noch nicht allzu oft geküsst worden. Auf einmal spürte ich seine Hand in meinen Haaren und dann kraulte er zaghaft meinen Nacken, während seine Lippen sich perfekt zu meinen bewegten.
Plötzlich hörte ich ein lautes Pfeifen hinter uns. Ich ließ von Louis ab und blickte zu Zayn, der nur ein paar Zentimeter entfernt neben Liam saß und vielsagend mit seinen Augenbrauen wippte.
"Wie lange kennt ihr euch jetzt? Einen Tag?", lachte Liam und auch Zayn grinste.
"26 Stunden und ein paar Minu...", begann Louis, doch bevor er seinen Satz beendet hatte, legte ich meine Lippen wieder sanft auf seine.
"Halt die Klappe, du wandelnde Zeitanzeige", grinste ich, als ich wieder von ihm abließ.
(POV Louis):
"Niall, wie geht es dir?", fragte ich fröhlich, als ich den Anruf entgegen nahm. Harry und ich waren inzwischen wieder in der Wohnung und ich saß auf Nialls Bett gegen die Wand gelehnt, während ich mir meinem Kumpel telefonierte.
"Gut, mein Dad ist aufgewacht", antwortete der Ire und ich spürte, wie mir ein Stein vom Herzen fiel.
"Das sind großartige Neuigkeiten, Niall", seufzte ich erleichtert.
"Ja, meine Mum und ich waren vorhin bei ihm. Er wird wahrscheinlich noch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben, aber dann kann er wieder zurück nach Hause. Ich bleibe dann wahrscheinlich noch ein wenig, bis es ihm wirklich wieder gut geht. Ist das okay mit dir? Es tut mir wirklich leid, das ich nicht bei dir bin."
"Niall, das soll dir nicht leid tun, okay? Es ist alles gut. Bleib solange, wie du willst und wenn es die ganzen Semesterferien sind. Wir können uns danach immer noch sehen. Das wichtigste ist jetzt, dass du für deine Familie da bist."
"Danke Lou", meinte Niall und ich konnte am Ton seiner Stimme erkennen, wie erleichtert er war, dass ich nicht böse auf ihn war. "Wie kommt ihr eigentlich zurecht? Vertragt ihr euch, ihr kennt euch ja fast gar nicht."
"Ja, wir kommen gut zurecht", grinste ich, "Wir waren heute mit Zayn und Liam am See."
"Warst du auch im Wasser?", fragte Niall interessiert.
"Ja", bestätigte ich und ich spürte ein leichtes Kribbeln auf meiner Haut, als ich mich daran zurück erinnerte. Der ganze Tag war einfach so wunderbar gewesen. Harry hatte mich geküsst, einfach so, ohne Vorwarnung. Und dann das im See. Ich konnte mich noch genau an das Funkel in seinen Augen erinnern, an seine Berührungen, an sein selbstsicheres Grinsen.
"Lou? Lou! Bist du noch dran?", holte mich die Stimme meines Kumpels zurück aus meinen Gedanken.
"Ja, ja ich bin noch dran Niall."
"Was ist da passiert heute am See?", fragte mein Kumpel neugierig.
"Was? Nichts", log ich.
"Louis. Ich kenne dich jetzt schon eine halbe Ewigkeit und ich merke sofort, wenn etwas passiert ist. Und außerdem seit wann lügen wir uns an?"
"Er hat mich geküsst", murmelte ich leise und ich realisierte, wie wunderbar es sich anhörte. Harry hatte mich geküsst.
"Wer Harry?", fragte Niall aufgeregt, "Wie? Ich will Details Louis!"
"Ja da gibt es nicht so viele Details. Er hat mich halt einfach geküsst."
"Louis, es gibt immer Details", stöhnte Niall genervt, doch dann siegte seine Neugier über seine Ungeduld. "Seid ihr jetzt so richtig zusammen?"
"Ich weiß nicht", antwortete ich wahrheitsgemäß, "Aber ich denke schon."
Ich spürte, wie mein Herz bei dem Gedanken einen kleinen Hüpfer machte. Ich war mit Harry zusammen. Wie das wohl jetzt alles werden würde? ich war noch nie mit jemandem in einer Beziehung gewesen. Würden wir jetzt Händchen haltend durch die Gegend laufen? Uns gemeinsam kitschige Liebesfilme ansehen? Zusammen ausgehen?
"Louis verdammt, ich rede mit dir", brummte Niall genervt.
"Tschuldigung", murmelte ich. Ich war wohl wieder abgedriftet.
"Weißt du was, am besten du erzählst mir alles in Ruhe, wenn ich wieder da bin. Jetzt gerade scheinst du dazu ja nicht in der Lage zu sein", lachte Niall, "Magst du mir Harry auch nochmal geben? Ich würde ihn auch gerne sprechen."
"Klar", grinste ich und stand vom Bett auf. Ich ging aus Nialls Zimmer und hinüber in das von Harry. Zaghaft klopfte ich an und öffnete die Tür. Harry kniete auf dem Boden, in der einen Hand das kleine Katzenbaby und in der anderen eine Nuckelflasche mit Milch. Als er mich sah, lächelte er mich an und allein bei seinem Lächeln spürte ich schon dieses Kribbeln auf meinem Körper.
"Niall möchte dich sprechen", sagte ich leise, um die Katze nicht zu erschrecken und hielt ihm mein Handy hin.
Harry stand auf, drückte mir die kleine Katze und die Flasche in die Hand, nahm das Handy entgegen und verließ das Zimmer, ehe ich noch etwas sagen konnte. Ich setzte mich auf sein Bett und sah das kleine Wesen, dass leise miaute misstrauisch an. Mit Tieren hatte ich noch nie viel am Hut gehabt und gefüttert hatte ich erst recht noch keins. Früher hatte ich mir immer ein Haustier gewünscht, aber meine Eltern hatten es mir nie erlaubt, weil ich mich auf die Schule hatte konzentrieren sollen. Nachdem ich ausgezogen war, hatte ich mit dem Studium genug um die Ohren gehabt und mich nicht mehr mit diesem Gedanken beschäftigt.
"Ist ja gut", murmelte ich leise, als das Kätzchen vorsichtig mit seiner weichen Pfote gegen meinen Arm stupste und noch einmal miaute. Ich setzte es auf meinen Schoß und hielt ihm die Flasche mit der Milch hin. Gierig saugte es daran und als es kurz absetzte und leise Schmatzgeräusche machte, musste ich grinsen.
"Du bist ganz schön niedlich, weiß du das?", fragte ich lächelnd und wie als hätte die Katze mich verstanden, miaute sie noch einmal.
Als sie die Flasche kurz darauf geleert hatte, rollte sie sich auf meinen Beinen zusammen und schnurrte friedlich. Ich stellte die Flasche auf Harrys Nachttisch und streichelte dann zaghaft das weiche Fell des kleinen Fellknäuels. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Lippen und ich betrachtete das schlafende Kätzchen verliebt.
"Ich dachte, du bist nicht so ein Tierfreund", grinste Harry, der plötzlich im Türrahmen stand und mich schmunzelnd betrachtete.
1158 Wörter - Ivy
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All your little things - Larry
Fanfiction"An wen denkst du Louis? An diesen geheimnisvollen Unbekannten von dem du noch nicht einmal den Namen weißt? Der hat dir wohl ganz schön den Kopf verdreht." Louis Tomlinson, Jura-Student, ist jemand, der es liebt, immer alles ins kleinste Detail zu...