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Als ich keine Schritte mehr hörte, kam ich wieder hinter der Türe hervor.

Sofort sagte Vanessa:
"Wie kann das sein?
Summer ist tot!
Wir haben sie beerdigt.
Sie ist wegen mir gestorben."

Sofort begann sie bitterlich zu weinen.
Ihr Gesicht verbarg sie zwischen ihnen Händen.
Ich setzte mich vorsichtig zu ihr um ihr keine Angst zu machen und sprach mit ruhiger Stimme.
"Vani, ich bin nicht tot.
Denkst du ich würde Selbstmord begehen?
Welchen Grund hätte ich dafür gehabt?
Vielleicht war der Abiball nicht so wie ich ihn mir erträumt hatte, aber ich würde mich doch nicht wegen einem gefloppten Abiball umbringen.
Du kennst mich doch."

Ich nahm ihre Hände in meine und versuchte ihr Gesicht frei zu machen.
Sie sah mich unter Tränen an und in ihrem Blick war so viel Schmerz.
Auch mir kamen jetzt die Tränen, ich könnte es nicht ertragen zu sehen wie Vanessa litt.

"I-ich hatte es-s auch am Anfang n-nicht geglaubt aber sie hatten doch die L-leichte?"
Sagte sie schluchzend.

"Vanessa ich erzähl dir alles von Anfang an, okay?
Nur so wirst du es auch verstehen."

Nachdem ich nochmal tief Luft nahm und mich gesammelt hatte begann ich zu erzählen.

"Ich war zwar traurig das nicht ich am Abiball gekürt wurde, doch war es doch klar gewesen Vani.
Es war lächerlich etwas anderes zu glauben, ich war doch selbst schuld.

Und für dich hab ich mich so sehr gefreut!
Nur wollte ich dich nicht mit meiner Stimmung runterziehen, dass hattest du nicht verdient.
Deswegen bin ich gegangen.
Ich wollte doch eigentlich nur Luft schnappen und bin in Richtung dieses Industriegebietes gegangen, um etwas ruhe zuhaben.
Dieser Type muss mir wohl gefolgt sein."

Ich machte eine kurze Pause um mich zu sammeln.
Mich an diesem Tag zurück zu erinnern, fiel mir schwerer als gedacht.
Vanessa hörte gespannt zu.

"Ich hatte noch diese High Heels an, und bin abgenickt.
Durch den Schmerz konnte ich nicht laufen, dann hast auch schon du angerufen.
Nachdem wir gesprochen hatten, hatte ich wirklich vor zu dir zugehen und dort auf dich zu warten.
Doch dazu kam es nicht mehr."

Ich schloss die Augen um mich nochmal an die Details zu erinnern.

"Ich bin aufgestanden und wollte zurück humpeln, bis ich schritte hörte.
Erst dachte ich es wäre Einbildung gewesen, doch als sie immer näher kamen wusste ich das es keine Halluzination war.
Ich hab versucht zu rennen doch hat er mich eingeholt.
Er hat mich gepackt und mir ein Tuch ins Gesicht gedrückt."

Meine Hände begannen an zu zittern, dies bemerkte ich als Vani sie in ihre nahm und sanft streichelte.

"Ich hatte bemerkt das es Chloroform war, deshalb hab ich mich sozusagen tot gestellt.
Als er mich in seinen Wagen legen wollte konnte ich abhauen.
Ich rannte um mein Leben.
Die Schmerzen im Fuß waren wie verflogen, das hatte ich dem Adrenalin zu verdanken.
Doch war er schneller als ich."

Tränen bildeten sich in meinen Augen.
Diese Angst zu verspüren, diese Hilflosigkeit zu verspüren war so unglaublich schrecklich.

"Er hat mich wieder gepackt und nicht losgelassen.
Ich hab geschrien doch hat mich keiner gehört.
Keiner hat es gesehen.
Ich dachte das er mich umbringt.
Mich irgendwo verscharrt.

E-er hat mich nicht mehr losgelassen.
Ich hab ihn angefleht, ihm Geld angeboten, doch hat es ihn nicht mal interessiert, stattdessen hat er mir dieses verdammte Tuch aufs Gesicht gedrückt.
Ich dachte ich würde sterben."

Ich konnte nicht mehr und begann an zu weinen und zu schluchzen.

Vanessa nahm mich sofort in den Arm und drückte mich ganz fest.

Get off me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt