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Meine Hände waren Schweißgebadet,
solange das Flugzeug nicht abgehoben ist, war ich nicht in Sicherheit.

Genug hatte ich durchgemacht, aufs Spiel gesetzt und vorallem genug Leute mit hinein gezogen um jetzt wieder gefunden zu werden.

Ich bangte und betete das endlich dieses Flugzeug abheben soll!
Es kamen mir vor wie Stunden.

Als die Passagiere mit aller Seelenruhe sich ihre Plätze suchten, hätte ich ausrasten können!

Doch als das Flugzeug abhob, wusste ich, es war vorbei!

Mein Herz zersprang mir fast vor Aufregung und Freude.
Nicht mehr lange und ich werde meine Eltern wieder sehen.
Ich konnte es kaum fassen!
Durch die Erleichterung und die Vorfreude auf meine Eltern, kamen mir die ersten Freudentränen.

Zwar dauert der Flug jetzt ca. 10 Stunden, doch waren es die erholsamsten 10 Stunden meines Lebens, denn hier oben in der Luft konnte weder Damon noch Ethan mir was anhaben.

Meine Hand steckte ich unter meine Jacke und streichelte Hope immer wieder damit sie einschlief.

Als es essen gab im Flugzeug, packte ich das große Stück Fleisch in eine Tüte und ging damit auf die Toilette.
Dort gab ich das Fleisch Hope, damit sie mir nicht verhungerte.
Hope hatte wirklich was gut bei mir.
Sobald wir zuhause ankommen würden, würde ich mich revanchieren!

Als die Durchsage ertönte, dass wir in 15min landen werden, durchzog mich wieder die Angst.

Was wenn Ethan und Damon mich vor dem Flugzeug abfangen?
Was wenn sie ihre Männer auf mich hetzen?
Wissen die beiden überhaupt wo ich bin?

Sollte ich der Polizei wirklich alles erzählen?
Würde das später Auswirkungen auf meine Familie haben?

Diese Fragen machten mich verrückt.

Doch kurzer Hand wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, denn das Flugzeug war geblendet.

Ich bekam eine Gänsehaut, ob es durch die Panik oder die Vorfreude meine Familie wieder zusehen war, wusste ich nicht.

Doch wartete ich das einige der Passagiere ihre Gepäckstücke nahmen und zum Ausgang liefen.
Auch ich nahm schnell meinen Rucksack und mische mich in die Menge.

Die Stewardess verabschiedete sich freundlich doch war ich so unter Stress das ich sie nur anlächelte und aus dem Flugzeug stieg.
Ich sah mich immer wieder um ob ich Damon oder seine Leute entdecken konnte, doch keine Spur von ihnen.

An den Gepäckbändern lief ich zügig vorbei in Richtung der Passkontrolleure.

Angekommen stellte ich mich in die Schlange und wartete bis ich dran kam.

"Ihr Pass bitte."
Sagte der Kontrolleur.

"Ich hab keinen."
Sagte ich und war froh endlich bei einem Beamten zu sein.

"Wie sind sie dann in das Flugzeug gekommen?"
Sagte er und runzelte die Stirn.

"Können Sie bitte die Polizei rufen?"
Antwortete ich ihm.

"Ihren Pass!
Ich habe jetzt keine Zeit für Kinderspiele!"
Sagte er sichtlich genervt.

"Ich bin Summer Grayson.
Ich habe keinen Pass weil ich entführt worden bin!"
Sagte ich im gleichen Ton wie er das zuvor getan hatte.

Er schüttelte ungläubig den Kopf und tätige einen anruf.
Kurz darauf kamen zwei Polizisten auf mich zu.
Sie sahen mich mit ernster Mine an und sagten.
"Sie haben also keinen Pass?"

"Nein."
Sagte ich und knetete meine Finger.

"Folgen sie uns bitte."

Ich lief den beiden hinterher und wir gingen in einen Raum, in denen ein Tisch mit 3 Stühlen darin standen.

Sie fordert mich auf, mich an die Wand zu stellen damit sie mich Abtasten kommen.

Ich tat was sie sagten und der eine Polizist tastete mich von oben nach unten ab, doch blieb er am Bauch stehen.
"Was ist das?
Nehmen sie es raus und zeigen sie es mir."

Er meinte Hope.

Ich nahm Hope behutsam raus und sie wedelte wie verrückt mit dem Schwänzchen.
Die beiden Polizisten sahen sich verdutzt an.

Ich sprach drauf los.
"Hören Sie ich bin Summer Grayson und wurde entführt.
Ich wohne hier in München mit meinen Eltern.
Bitte rufen sie meine Eltern an."

Die Polizisten sahen etwas überfordert aus.
Doch sprach der eine nach einer kurzen Pause.
"Ich prüfe die angegebenen Daten.
Geben sie bitte noch ihr Geburtsdatum und die genaue Wohnadresse an."

Als ich ihm die Daten weiter gab verließen sie das Zimmer.

Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis der eine Polizist wieder in das Zimmer kam.
Er schlug mit den flachen Händen auf den Tisch und sagte mit einem genervten Ton.
"Genug mit den Spielchen!
Summer Grayson ist tot!
Und jetzt kleine möchte ich wissen wie der richtige Name ist, haben wir uns verstanden!"

"Ich bin Summer Grayson!
Ich bin nicht tot!"
Schrie ich.

Der Polizist sah mir direkt in die Augen und sagte:
"Wie wollen sie mir dann erklären, wie eine für tot erklärte Person das Flugzeug ohne Pass und noch obendrauf mit einem Hund betreten durfte?"

Schweißperlen liefen mir die Stirn herunter.
Ich hoffte das sie mir glaubten.
"Hören sie, ich verstehe ja das das komisch aussieht, doch wurde ich an dem Tag meines Abiball's entführt.
Dieser Typ hat mich bei sich festgehalten.
Als ich ..."

Der Polizist unterbrach mich und sagte Schorf:
"Schluss mit diesem Unsinn!
Her mit der Tasche."

Ich gab ihm den Rucksack, doch würde er da ohnehin nichts finden.
Er nahm sie an sich und ging.

So wird das nichts!
Die glauben mir nicht.

Was sollte ich bloß tun?
Wenn ich nicht schnell genug bin taucht vielleicht noch Damon auf.

Ich brauchte unbedingt ein Telefon!

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam eine Polizistin ins Zimmer und setzte sich gegenüber von mir hin.
Bevor Sie anfangen konnte zu reden fragte ich sie.
"Kann ich meinen Anwalt anrufen?"

"Das darfst du gleich tun.
Doch möchte ich vorher wissen wie du ins Flugzeug gekommen bist?
Und bevor du mir antwortest, es wird dir keine Strafe  angehängt, wenn du jetzt die Wahrheit sagst!"

"Bitte glauben Sie mir doch, ich wurde entführt.
Ich hab es gerade so geschafft zu fliehen."

Doch sah ich in ihrem Gesicht, dass sie mir kein Wort glaubte.

"Wie du magst.
Hier das Telefon."

Sie lehnte sich zurück und wartete.

Ich tippte sofort die Handynummer meiner Mutter ein und rief sie an.

"Hallo Grayson hier?"

Ich bekam kaum Lust als ich ihre Stimme hörte.

"Hallo Mam ich bins Summer."
Sagte ich und die Polizistin sprang auf um mir das Telefon weg zu nehmen.

Ich stand ebenfalls auf und lief von ihr weg.

Als meine Mutter nichts antwortete sagte ich schnell:
"Mam hör mir zu!
Ich bins Summer und bin am Münchner Flughafen.
Bitte komm her.
Die hier glauben mir nicht.
Ich wurde entführt und bin nicht tot!
Bitte Mam!"

In diesem Moment bekam die Polizistin meinen Arm zugreifen und versuchte mich zu sich zu ziehen.
Doch wehrte ich mich mit aller Kraft dagegen.
Sie konnte mich nicht länger festhalten und ich konnte mich aus dem Griff befreien.
Ich hatte so viel Schwung das ich mein Gleichgewicht nicht wiederbekam und schützte mit dem Kopf auf die Tischkante.
Alles lief wie in Zeitlupe ab.

Genau die Stelle am Kopf kam an, die auch zuvor der Bär mit dem Baum bekannt gemacht hatte.
Es durchzog ein unglaublicher Schmerz meinen Kopf und ich merkte wie ich langsam das Bewusstsein verlor.

Immer wieder dachte ich mit 'nicht jetzt!'.

Ich hörte noch die Polizistin sprechen.
"Hey, hey bleib bei mir, hörst du!"

So unglaublich kraftlos schloss ich die Augen und verschwand in der Dunkelheit.

Get off me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt