Ich biss meine Zähne fest zusammen und stand auf, den stechenden Schmerz meines Knöchels versuchte ich zu ignorieren.Ich humpelte los, dieses Zittern am ganzen Körper machte es mir nicht leichter.
So schnell ich kannte, humpelte ich in die Richtung, in der ich zuvor her gerannt bin.
Die Schritte hörte ich trotz meines lauten Herzklopfens.
Ich schrie, dass er mich in Ruhe lassen solle und sich verpissen solle.
Dies hatte aber keinen Einfluss auf ihn, denn die schritte hörte ich nach wie vor.
So eine intensive Angst, spürte ich noch nie zuvor in meinem Leben.Die Schritte wurden immer schneller, sodass ich meine Angst nicht mehr unter Kontrolle hatte und begann wie wild zu schreien, bis mich plötzlich Arme von hinten packten.
Er umschloss meine Arme und drückte sie nah an meinen Körper und somit auch an seinen.
Mit der anderen Hand hielt er mir ein Tuch vor Nase und Mund.
Reflexartig atmete ich ein und mir stieg ein süßlicher Geruch in die Nase.
Es war Chloroform!
Dies wusste ich, da ich gerne Thriller las und in einem wurde es auch mit einen süßlichen Geruch beschrieben, damals konnte ich es mir noch nicht vorstellen dass eine Chemikalie süßlich riechen soll.
Doch die Erkenntnis musste ich am eigenen Leib erfahren.Ich tritt wild umher und versuchte meine Arme zu befreien, aber keine Chance.
Mit dem Fuß versuchte ich ihn im Genitalbereich zu treffen, aber auch das gelang mir nicht, er war einfach zu stark.
Egal was ich tat, er hatte mich fest im Griff, sodass ich mich keinen Millimeter bewegen konnte.
Als der stechende Schmerz in der Lunge immer stärker wurde und der drang nach Luft zu schnappen fast unmöglich war weiter zu unterdrücken, schaltete mein Überlebensinstinkt ein.
So tat ich als ob mir langsam die Kraft ausging, somit ließ ich meinen Körper immer schlaffer werden.
Ich tat als wäre ich bewusstlos.
Was mir in dieser Situation nicht leicht fiel.
Sein Griff wurde etwas lockerer, und in diesem Moment merkte ich wie stark er meine Arme zerquetscht hatte, denn sie schmerzten an der Stelle die er festhielt.
Er legte mich behutsam auf den Boden, was mich irritierte, er strich mir über die Wange, der drang ihm seine dreckige Hand Weg zu schlagen war sehr, sehr groß.
Doch das wäre mein Todesurteil.
Also hielt ich meine Gefühle unter Kontrolle.
Als er mir meine Haare aus dem Gesicht strich flüsterte er mir zu:
"Es wird alles gut, du wirst schon sehen, vertrau mir."
"Vertrauen"??
Hatte er wirklich gerade "Vertrauen" gesagt?
"Der ist doch wahnsinnig" Dachte ich mir.
"Vertrauen, das ich nicht lache!"
Ich hoffte bloß, dass er meinen Puls, der bei gefühlten 300 war, nicht bemerkte, sonst würde er ahnen dass ich nicht bewusstlos sei.
Er begutachtete meinen Knöchel, in Gedanken sagte ich immer und immer wieder: " Nein beweg ihn nicht, Bitte nicht!
Und Gott sei dank tat er es auch nicht.Er trug mich auf seinen Armen, ich musste im richtigen Moment, den Überraschungsmoment ausnutzen, sonnst ist er einfach zu stark für mich.
Ihn mit einem verstauchten Knöchel zu überwältigen, war so warscheinlich wie plötzlich fliegen zu können.Dieser Geruch der von ihm kam, dieses Parfüm, kam mir so verdammt bekannt vor, nur leider konnte ich keinen klaren Gedanken fassen.
Da mein Kopf auf seiner Brust lag und ich so nichts erkennen konnte, wo er mich hin brachte, musste ich die Lage meines Kopfes ändern.
Mir kam es sehr gelegen, dass er einen kleinen Sprung machte, denn das war der Moment den ich nutzte um meinen Kopf weg von ihm und mit Blick auf die Straße zu drehen.
Nach einer Weile sah ich ein Auto, war es seines?
Wenn ja, würde er mich hinein legen wollen und das war der Moment, den ich zu nutzen wüsste.Am Auto angekommen, öffnete er die hintere Autotüre.
Also ja, es war sein Auto!
Als er mich mit den Beinen voraus auf die Rückbank legen wollte, stieß ich mich mit voller Wucht am Auto ab und nahm diesen verdammt schrecklichen stechenden Schmerz wieder am Knöchel wahr.
Ich fiel zu Boden und rannte los.
Ja, ich rannte!
Die Schmerzen wurden vom Adrenalin gebremst und so gelang es mir so schnell zu rennen wie ich es noch nie zuvor getan hatte.
Ich hörte ihn hinter mir, sehr dicht hinter mir, doch war es mir gelungen den Überraschungsmoment zu nutzen.
Mir lief kalter Schweiß den ganzen Körper herunter.
So schnell und so laut hörte ich mein Herz noch nie schlagen.
Das einzige an was ich denken konnte war, "Weg hier".
So rannte ich weiter und weiter, bis ich wieder an der Stelle war an der er mich das erste mal schnappte, denn ich sah meine Tasche auf dem Boden liegen.
Er schrie plötzlich:
"SUMMER! Verdammt, bleib stehen.
Ich kriege dich sowieso, mach es nicht noch schlimmer. Ich möchte dir nicht weh tun."
Verdammt, woher kannte er meinen Namen??
Dass die Panik in mir noch einen höheren Level erreichen könnte, hätte ich vorher nicht geglaubt.
Er hatte eine sehr tiefe und männliche Stimme, die allein schon reichte einem Angst einzuflößen.
Ich spürte wie mich langsam, aber sicher die Kraft verließ.
Ich war so weit gekommen!
Das Adrenalin verließ auch so langsam an Intensität und die Schmerzen meines Knöchel kamen immer heftiger zurück.
Er bekam mich am Arm zu packen und zog mich zu sich.
Ich fiel, durch die plötzliche Bewegung und landete auf dem Rücken, er setzte sich mit einem Ruck auf mich.
Ich versuchte ihn von mir runter zu schmeißen, doch er griff nach meinen Armen und drückte sie auf den Boden, daraufhin schrie ich so laut ich konnte nach Hilfe, aber es war keine Menschen Seele zu sehen.
Er hielt nun meine Handgelenke mit nur einer Hand fest und das mit einer Leichtigkeit, die mir eine Gänsehaut verpasste.
Mit der anderen Hand hielt er mir den Mund zu, so das ich nicht mehr schreien konnte.
Ich versuchte mich unter ihm zu winden, doch das gelang einfach nicht.
Er kam mit seinem Gesicht näher an meinen.
Ich kniff die Augen zusammen, um ihm nicht direkt in die Augen sehen zu müssen und somit meine Niederlage ins Gesicht zu blicken.
Er hauchte mir ins Ohr:
"Psss, verdammt beruhigt dich.
Ich tu dir nichts."
Er lockerte die Hand, die auf meinem Mund lag, sodass ich genug Spielraum hatte, um ihm in die Hand zu beißen.
Er gab keinen einzigen Ton von sich, obwohl ich das Blut schmecken konnte, das aus der Wunde floss die ich ihm zufügte.
Er sagte unbeeindruckt:
"Du bist stärker, als ich dachte."
Er zog die Hand weg, die eben noch meinen Mund bedeckte, ich musste sofort heftig atmen, das war wohl das Resultat, von unserem Marathon eben.
Ich ergriff die Chance und versuchte an seinem Verstand zu appellieren, das war meine letzte Gelegenheit, aus dieser Situation herauszukommen.
"Bitte tu mir nichts, Bitte."
Ich musste anfangen zu weinen, unterdrücken konnte ich es nicht mehr.
Er bückte sich wieder über mein Gesicht, strich mir die Tränen von der Wange und sagte mitfühlend:
"Engel, ich sagte doch ich tu dir nichts an, vertrau mir!"
Ich redete immer wieder in mich hinein "Komm schon Summer du schaffst das!"
Also begann ich wieder:
"Was willst von mir?
Willst du Geld?
I-ich hab gerade nichts bei mir, a-aber meine Eltern werden dir soviel geben wie du willst, okay?
Bitte lass mich los, mein Fuß tut so weh, Bitte."
Er legte seinen Zeigefinger auf meine Lippen und sagte:
"Pssst, Summer, beruhig dich.
Ich möchte kein Geld, davon habe ich genug.
Ich möchte dich, undzwar nur DICH!
Ich schau mir deinen Knöchel sofort an wenn wir zuhause sind, in Ordnung?"
Zuhause?
Panik stieg in mir auf.
Ich weinte bitterlich und flehte ihn an mich loszulassen und mich gehen zu lassen.
Doch er tat es nicht, im Gegenteil er zog dieses Tuch wieder aus der Hosentasche und hielt es mir wieder ins Gesicht.
Er drückte es so fest, das ich mein Kopf kein Millimeter bewegen konnte.
Ich hielt die Luft an, so lange ich konnte, der Trick würde nicht noch einmal funktionieren, mich bewusstlos zu stellen. Meine Lunge war schon nach dem rennen bis ans äußerste gezerrt, ich hielt es nicht mehr aus, ich atmete.
Der süßlich riechende Duft durchströmte meinen Körper.
Es wurde alles verschwommen, immer dunkler, ich fühlte mich so weit weg, das einzigste was ich noch wahrnahm war:
"Schlaf gut, mein Engel"
Mein Körper gehorchte mir nicht mehr.
Schwarz!
Alles wurde schwarz.

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Get off me!
RomanceSummer, wie der Name schon sagt, ist ein wahrer Sonnenschein. Sie ist sich ihrer Schönheit nicht bewusst, genau wie die Jungs in ihrer Schule, denn die sehen sie nur als einen Kumpel an. Genau wie Summers Schwarm, Aiden. Bis zum Tag des Abiball, an...