Ein letzter Job

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Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Isabell, aber alle nennen mich nur Easy. Easy  weil ich vieles allzu oft auf die leichte Schulter nahm. Ich war weiblicher Bodyguard, und ich war sehr gut gebucht. Uns Frauen traute man nicht so leicht zu dass wir zuschlagen konnten wie Kerle, das konnten wir sehr oft zu unserem Vorteil nutzen. Ich hatte schon Jobs für Aerosmith, Beyonce und andere Berühmtheiten übernommen, jedes mal mit großem Erfolg. Ich verdiente gut, schließlich mußte ich im Ernstfall den Kopf für meine Klienten hinhalten, aber da ich mich auf Pop- und Rock-Größen spezialisiert hatte, war mir so etwas noch nicht passiert. Ich liebte meine Arbeit und wollte mich aber jetzt trotzdem langsam zur Ruhe setzen. Ich wollte Reisen, die Welt sehen. Geld hatte ich genug. Adam, mein Agent, wußte das, umso mehr wunderte mich der letzte Anruf. "Hallo meine Hübsche, geht's dir gut?" Ich wurde sofort misstrauisch. "Adam, was ist los, du willst doch irgendwas". Ich hörte ihn lachen. "Hach meine Hübsche, du kennst mich einfach viel zu Gut. Easy kannst du mich im Büro besuchen? Ich hab' da was für dich". Ich schüttelte mit dem Kopf: "Adam, was ist, du weißt dass ich nicht mehr zur Verfügung stehe." Aber er bat mich nochmal um einen Besuch und ich sagte widerstrebend zu.

Ich stand jetzt vor seinem Schreibtisch und lachte. "Das ist nicht dein  Ernst oder? Du willst mich doch grade verarschen?" Er schaute mich unschuldig an. "Ehrlich Easy, das ist leicht verdientes Geld!" worauf ich nur schnaubte. "Zusehen dass One Direction ihre Weiber wieder loskriegen? Leicht verdientes Geld? Nach allem was ich so höre ist das ein Fulltime-Job". Er seufzte. "Jaaaa...aber doch nur bei einem - nur Styles soll so schlimm sein. Bitte Easy - du bist die Beste für den Job. Bitte tu's für mich" - er war vor mir auf die Knie gegangen und ich musste lachen. "Steh auf Adam, ich tu dir ja den Gefallen". "Ja!" und schon war er wieder aufgesprungen. "Du wirst es nicht bereuen Easy". Ich nickte seufzend. "Oh das werde ich garantiert".

Ich war wieder zu Hause in meiner kleinen Wohnung in Soho und rief meinen besten Freund an, ein ehemaliger Klient Dylan O' Brien, seines Zeichens Schauspieler. "Hey Kröte wie geht's dir?" fragte er gerade. "Gut, und dir Kröterich?" Er lachte: "Ebenfalls Bueno." Ich erzählte ihm wer mein nächster und, hoffentlich endgültig letzter Job sein sollte und mußte augenblicklich das Handy vom Ohr nehmen, so laut lachte er jetzt. "Du bist ein Arsch" lachte ich mit ihm. "Easy, das ist so cool, ich kann's mir richtig vorstellen. Wie du beide Arme und deine Beine benutzt um die Weiber fern zu halten." Ich kicherte noch lauter: "Ja, das wird mit Sicherheit ganz toll. Wo bist du eigentlich grade?" "Ich bin im Trainingscamp Süße - muss mich für Maze Runner wieder fit machen. Hey, da fällt mir grade ein, du kommst doch bestimmt auch mal zu uns rüber oder? Ich würde dich gerne sehen". Ich überlegte kurz: "Keine Ahnung, schon möglich, ich hab' noch keinen Tourplan, aber ich sag dir rechtzeitig Bescheid". "Okay Easy, ich muß weiter machen. Ich wünsch dir viel Spaß und mach einfach das was du mit mir gemacht hast: tritt Ihnen kräftig in den Arsch". und er lachte wieder laut. "Ist gut Dylan...bis bald hoffentlich". Damit legten wir auf. 

Am nächsten Tag sollte ich mich mit Adam und Paul Higgins dem Tourmanager treffen. Wenn wir uns sympathisch waren sollte dem Auftrag nichts entgegen stehen. Also ging ich früh zu Bett und harrte der Dinge die da kommen sollten. Ich war einfach in T-Shirt und Jeans gekleidet, als ich in Adam's Büro eintraf. Er stellte mich Paul vor und wir unterhielten uns eine Weile. Natürlich wollte er wissen, für wen ich gearbeitet hatte und zeigte sich beeindruckt von meinen Referenzen. "Naja, sie leben alle noch" lachte ich jetzt und er grinste ebenfalls. "Du wirst einen leichten Job haben Isabell" Ich unterbrach ihn. "Nenn mich Easy - keiner nennt mich bei meinem richtigen Namen" sagte ich. "Okay. Easy! Ich will dir nichts vormachen, du wirst die Jungs manchmal verstecken müssen, den einen oder anderen eventuell mal suchen, die Frauen fern halten. Aber alles in allem sollte es dir Spaß machen, wir sind ein lustiger Haufen" Wir grinsten uns an. Zu Adam gewandt sagte er. "Wenn du nichts dagegen hast würde ich sie morgen gerne der Truppe vorstellen" und Adam zuckte mit den Schultern. So verblieben wir also dabei. 

Am nächsten Tag entschied ich mich für ein gelbes Minikleid und fuhr dann an die angegebene Adresse. Paul begrüßte mich gleich fröhlich und führte mich in ein kleines Büro, wo die Band auf mich wartete. "Ich möchte wissen wo sie ihre Waffe versteckt hat" hörte ich Styles flüstern und die anderen lachten leise. Paul stellte mich einem nach dem anderen vor. Alle lächelten mich an und gaben mir förmlich die Hand. Wir unterhielten uns ein wenig und Styles stand auf. Mich angrinsend sagte er zu Paul "Also Paul ehrlich....ich weiß nicht so richtig...ein weiblicher Body...." ich packte ihn blitzschnell, drehte ihm den Arm auf den Rücken und drückte ihn gegen die Wand. Hinter mir johlten die anderen und lachten und ich konnte Harry hören: "Au, Au, Au, Au!" Ihn von der Seite anlächelnd sagte ich zu ihm :"Wolltest du was sagen?" und ließ ihn los. "Also ich mag sie und will sie haben" lachte Zayn jetzt laut. Die anderen nickten beigeistert und Louis meinte. "Wer Styles so schnell in seine Schranken verweist, wird mit allem fertig". Harry schaute ihn an:"hähähähhähä" und rieb sich seinen schmerzenden Arm. Ich kicherte. "Tut mir leid" worauf er mich nur böse ansah. Paul grinste von einem Ohr zum anderen. "Ich glaube auch, wir haben genau die richtige gefunden" und wir waren uns einig. Ich hatte noch zwei Wochen Zeit bis es los gehen solte, die genoss ich mit viel Ruhe, Ausschlafen, Lesen, Musik hören. Stress würde ich dann noch genug haben. 

Die herrlichsten zwei Wochen seit langem nahmen leider ein Ende und ich traf mich zum verabredeten Zeitpunkt mit allen anderen am Flughafen. Seit dem Tag des Kennenlernens hatten wir uns weder gesehen, noch gesprochen, trotzdem fiel die Begrüßung nun recht locker und fröhlich aus. Sie schienen sich sehr auf die Tour zu freuen und langsam begann ich ebenfalls Lust drauf zu kriegen. "Schmeißt du mich heute wieder irgendwo an die Wand?" grinste mich Harry an und ich gab, ebenfalls grinsend, zurück. "Nicht wenn du keinen blöden Spruch bringst". Vor der Flughafenhalle hatten sich ein paar Fans versammelt und sie liefen jetzt langsam darauf zu um Autogramme zu verteilen. Es war schon spät und ich rief laut. "Schluss jetzt mir müssen los". "Uuuuh.... " sagte Louis grinsend und stellte sich hinter mich. "Sorry Leute" und er tat so als wollte er an mir vorbei springen: "Ich....ah....Ich will ja....ah....aber sie lässt mich nicht" und die anderen lachtend schallend. "Oh das ist ganz toll Louis" gab ich zurück. "Mach mich gleich zu Anfang zum Sündenbock". mußte aber auch lachen. 

Als wir endlich alle durch die Kontrolle waren und im Flugzeug Platz genommen hatten, wobei  ich neben Zayn und Louis saß, ließen wir den Start vorbei gehen und ich wurde dann nach Begebenheiten gefragt, die mir schon passiert waren. Ich erzählte ihnen bereitwillig ein paar Stories, sagte aber nie um wen es sich dabei handelte. Diskretion war wichtiger Bestandteil meines Jobs. Niall fragte mich irgendwann. "Sag mal hast du eigentlich eine Waffe dabei?" Ich nickte "Aber im Koffer. Im Flugzeug darf ich keine haben." Die nächste Frage kam von Liam: "Mußtest du die schon mal einsetzen?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, Gott sei Dank wurde noch keiner meiner Klienten von einem irren Fan bedroht" grinste ich. "Und ausserdem, hab ich den Eindruck gekriegt, sie kommt auch ohne klar" sagte Harry jetzt und rieb sich demonstrativ seinen Arm. Ich lachte. "Ich hab mich doch entschuldigt!"

Der Flug nach Japan dauerte lange und wir holten uns unterwegs alle eine Mütze Schlaf.  Als wir dann gelandet waren, schaute Harry aus dem Fenster. "Ach du scheiße - seht euch das an" lachte er. Die Aussichtsterrasse am Flughafen war dicht gedrängt voll mit ihren Fans, die Spruchbänder, Plakate und ähnliches in die Luft hoben. "Na toll" sagte ich stöhnend und an die Jungs gewandt. "Bitte bleibt zusammen, das macht mir meinen job einfacher." "Ja Mami" rief Zayn und die anderen lachten. Ich schüttelte den Kopf und grinste. "Na dann...auf ins Gefecht" sagte ich und wir stiegen alle aus der Maschine. 

The BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt