Wildkatzen

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Ich blieb lange in der Dusche, in meinen Gedanken versunken. Warum machte er so ein Drama draus? Das war nur ein Lied! Nein war es nicht Easy und du weißt es Oh halt die Klappe. Ich traute mich fast nicht raus, ich war bestimmt noch nie einer Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen, sei es körperlich oder sprachlich, aber das war mir jetzt zu viel. Gleichzeitig fragte ich mich aber, warum? Ich mußte nur sagen: Dylan ich liebe dich, das war nur ein Lied, es bedeutet gar nichts. Was war denn daran schwer? Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich nicht entscheiden WOLLTE. Quatsch - du hattest dich bereits entschieden, schon vergessen? Ich holte tief Luft und drehte das Wasser ab. Fast wünschte ich ich wäre einfach ganz weit von hier weg, kein Dylan UND kein Harry. Das wäre überhaupt die beste Idee - einfach raus hier, bis ich beide vergessen hatte. Aber das würde nie funktionieren, das wußte ich. 

Ich zog meinen Badenmantel an und ging ins Schlafzimmer um mich anzuziehen. Als ich rauskam sah ich Dylan am Tisch sitzen - ich hätte es wissen müssen, Es war Harry's Art vor Schwierigkeiten weg zu rennen, nicht seine. Ich setzte mich also zu ihm, goss mir einen Kaffee ein und er schob mir einen Teller zu, auf dem er mir schon was zum Essen gerichtet hatte. Wir sprachen beide nicht. Im Hintergrund lief das Radio und mein Handy klingelte plötzlich: Ein Blick auf's Display verriet mir, dass es Harry war. Verdammter Mist. Mein Blick hatte Dylan schon alles gesagt, was er wissen mußte: "Geh ran" sagte er, was ich auch tat. Ich hatte nicht vor, aufgrund seiner schlechten Laune, meine, sowieso angeknackste Freundschaft zu Harry aufs Spiel zu setzen. "Hey" sagte ich. "Hallo Süße, hast du die Zeitung gesehen?" Ich lachte "Ja, hab ich, wie's aussieht sind wir in eisigem Schweigen auseinander gegangen". Er lachte ebenfalls, was sich gut anfühlte. "Mach dir nichts draus Easy. Wir wissen, dass es so nicht war oder?" Ich bejahte. "Hey..ich hab Liam's Foto gesehen". "Liam's Foto? Achso du meinst im Park" lachte ich. "Ja, ich habe gerade mit ihm telefoniert und er meinte ich solle dich anrufen." Jetzt war ich ein wenig sprachlos Liam was versucht du hier? dachte ich. "Weswegen?" fragte ich Harry. "Sag du's mir. Easy ist alles in Ordnung bei Euch?" Aha - er mußte ihm auch erzählt haben dass Dylan bei mir war. "Derzeit? Nein - ist es nicht." Harry wartete einen Moment mit seiner Antwort: "Oh ...du kannst nicht reden oder? Dann sag auch nichts - ich will nicht noch mehr Ärger stiften als ohnehin schon. Willst du dich treffen?" Oh man....bitte nicht. "Nein, ich glaube das ist keine so gute Idee. Ich habe heute übrigens schon einem Reporter eine scheiß Angst eingejagt". Harry lachte und ich erzählte ihm was passiert war. "Easy, ich treffe mich heute abend mit den Jungs - wenn du mitkommen willst, wir sind bei Louis so ab acht, ich bin sicher sie würden sich alle freuen, dich zu sehen". "Ist gut Harry - aber ich glaube eher nicht." Wir verabschiedeten uns und ich sah mich Dylan's Blick ausgesetzt. 

"Was wollte er?" Ich erzählte ihm, dass ich Liam im Park getroffen hatte und er ein Foto von uns bei Instagramm gepostet hatte. Sofort zückte er sein Handy. Er lächelte, das war sicher ein gutes Zeichen. "Schönes Bild, was wollte er noch?" Ich lachte leise: "Dylan muß das sein? Ich frage dich doch auch nicht bei allem was du so machst, warum und weshalb." Er antwortete nicht, also sagte ich seufzend: "Er hat gefragt, ob ich mich heute abend mit den Jungs bei Louis treffen möchte". "Und, möchtest du?" kam sofort die Frage. Das kam eine Spur zu ärgerlich, und ich hatte leider die Angewohnheit auf Kampfansagen mit deren Annahme zu reagieren. So sagte ich wage: "Vielleicht". "Ich kann dich nicht hingehen lassen" Was war das gerade? Ich war so perplex, dass ich im ersten Moment nichts sagen konnte. Er wollte mir verbieten die Jungs zu sehen? Das war lächerlich. Ich stand langsam auf:"Dylan, nicht mal mein Vater kann mir etwas verbieten, also versuch's erst gar nicht." Mein Ton mußte ihn zutiefst erschreckt haben, ich sah dass es ihm leid tat. "Easy...." Ohne eine Antwort lief ich ins Schlafzimmer und zog mich an. "Du gehst weg?" fragte er leise. Er stand im Türrahmen. "Ich muß hier raus". sagte ich gepresst. Ich zog meine Jacke an und nahm meim Handy. "Kommst du wieder heim?" Ich schaute ihn nicht mal an "wenn ich soweit bin! Ich gehe und komme wenn es mir passt, das war schon immer so, und so wird es auch bleiben. Gewöhn dich dran oder lass es Dylan." Jetzt schaute ich ihm in die Augen "Ich kann nicht im Käfig leben."  Ich nahm meinen  schlüssel und verliess tieftrauig die Wohnung.

The BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt