Auf der Flucht

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Mittlerweile waren mehrere Wochen vergangen und die Tour hatte uns nach Südafrika geführt, wo wir jetzt gerade in Kapstadt waren. Es war Anfang April, nach diesem Konzert ging es für uns noch auf einen Abstecher nach Dubai, bevor es erstmal für eine ca. acht-wöchige Pause nach Hause nach England gehen sollte. Ich freute mich schon sehr darauf und hatte mit Dylan verabredet, dass er mich besuchen sollte. 

Heute Abend war das Konzert wieder ausverkauft, was, bis auf wenige Ausnahmen, bei der ganzen Tour der Fall war. Ich saß mit den Jungs gerade beim Frühstück und wir unterhielten uns lachend. Mittlerweile waren wir eng zusammen gewachsen, ich kriegte einen Einblick in deren Gefühlsleben. Ich fühlte mich immer mehr zu Harry hingezogen, was mir eigentlich gar nicht gefiel. Meine Arbeit durfte einfach nichts behindern, Gefühle störten in meinem Job nur. Aber ich konnte nichts dagegen tun. Aber manches Mal hatte mich schon die Eifersucht gepackt, wenn ich sah wie er mit seinen weiblichen Fans umging. Aber ich konnte dieses Gefühl immer weg schieben. Aber Louis hatte mich schon bei meiner Art ertappt, Harry anzusehen. Eines Abends fragte er mich. "Easy hast du eigentlich einen Freund?" Ich lachte und wollte erst sagen: Das geht dich gar nichts an, überlegte es mir dann aber anders, er hatte höflich gefragt, sollte also eine höfliche Antwort erhalten. "Nein" sagte ich dann. "Dann ist ja gut" gab mir Louis zur Antwort und ich fragte ihn lachend zurück: "Wieso?" Da beugte er sich verschwörerisch an mein Ohr und flüsterte. "Weil ich gesehen habe wie du Harry ansiehst". Meine Bemühungen zu protestieren und alles zu leugnen sagte er noch leiser :"Easy, es hat keinen Zweck, ich hab's gemerkt und keine Angst: Dein Geheimnis ist bei mir sicher". 

Wir mußten jetzt los, und ich schnappte gerade meine Tasche, da klingelte mein Handy. Ich lief, mit den anderen nach draussen, wobei ich nebenbei das Telefon holte. "Ja?" "Hey du süßeste aller Süßen Kröten" hörte ich Dylan's Stimme. Dylan...oh mein Gott...wie konnte man sich zu zwei Männern gleichzeitig hingezogen fühlen? "Na du süßeste Versuchung aller süßen Versuchungen?" fragte ich zurück und hörte Dylan lachen. "Wo seid ihr?" fragte er mich. "Kapstadt und Du?" gab ich zur Antwort. Ich hörte ihn fast grinsen da sagte er. "Bei dir zu Hause Easy. Ich hab gerade deinen Dildo gefunden". Ich mußte schallend lachend. Es konnte gut sein dass er bei mir war, er hatte schließlichen einen Schlüssel. "Okay, erstens: iss blos nicht meine ganzen Gummibärchen weg und zweitens ich hab keinen Dildo" lachte ich jetzt und ich sah die Köpfe der Jungs rumfliegen. "Oh mein Gott" sagte ich leise zu Dylan. "Hab ich das gerade laut gesagt?" Er gackerte mir grade förmlich ins Ohr "Ja, hast du. Ich wollte dich nur Testen" Ich mußte vor mich hin kichern, die Jungs sahen mich jetzt interessierter denn je an. Laut sagte ich "Dylan das war's mit unserem Telefonat. Ich werde jetzt abgehört. Ich seh dich in ein paar Tagen und freue mich sehr auf dich. Und hey....das mit den Gummibärchen war mein Ernst". Er lachte wieder und wir verabschiedeten uns. 

Im Wagen sah mich Zayn grinsend an. "Soso,.... du hast also keinen Dildo". Ich mußte einfach lachen. "Ja ...alter Witz zwischen uns" und er nickte grinsend zurück. "Klar!!!!" Harry sah mich interessiert und, soweit ich das beurteilen konnte, mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht an. "Wer war das?" Ich sagte es ihm. "Dylan O'Brien ? Der Schauspieler?" runzelte er die Stirn. Ich nickte. "Ja, erst war's ein Job, jetzt sind wir sehr gute Freunde". "Nur gute Freunde?" fragte er jetzt und ich gab zur Antwort: "Bist du bei der CIA?" Die anderen lachten aber er sah mich nur an. "Ich wollte nur fragen - mehr nicht". Ja - wer's glaubt dachte ich. 

Das Konzert lief prima und wir fuhren dann zurück ins Hotel und vergnügten uns noch ein wenig in der Hotelbar. Alle gingen wir ins Bett und es war eigentlich wie immer. Mitten in der Nacht wurde ich vom Handy-Klingeln wach. Verschlafen hob ich ab "Jaaa?" "Isi? Ich bin's" es war Harry und ich war schlagartig wach. "Harry?? Wo bist du?" Ich hörte ihn Murmeln. "Keine Ahnung. Isi libsuin?" Ich hatte ihn nicht verstanden und fragte "Was?" "Libsuin?" fragte er mich nochmal und ich dachte was soll das denn heißen? "Harry bist du etwa betrunken?!" fragte ich ihn jetzt schockiert. Ich hatte ihn noch nie betrunken gesehen. Mal ein Bier ja, aber ...bis zur Verlust der Muttersprache?! Fast mußte ich lachen. Scheiße wir waren in Kapstadt - diese Stadt war nicht so ungefährlich. "Harry" fragte ich ihn jetzt nochmal: "Wo bist du?" "Inner Kneibe" sagte er jetzt. Oh ja....er war definitiv betrunken. "Gib mir den Kellner Harry und bleib wo du bist". Ich hörte am Telefon Geraschel und dann eine klare Stimme. "Ja?" Ich gab gleich zur Antwort. "Hey..kannst du mir sagen wo der besoffene Typ vor dir grade ist?" Die Stimme lachte schallend. "Wir sind im La Med, da können Sie ihn abholen". Ich bat ihn, ja darauf zu achten dass er nicht abhaute und er versprach es mir. Dann hatte ich Harry wieder an der Strippe: "Du bleibst jetzt da, ich hole dich ab" sagte ich und er sagte noch "igut" und schon war das Gespräch unterbrochen. Ich zog mich rasch an, ging zu Louis Zimmer und klopfte ein paar mal. "Was is denn los?" fragte er verschlafen und ich sagte kichernd: "Sorry Louis, jetzt brauche ich Verstärkung, Harry ist abgehauen, wir müssen ihn abholen." Als er mich mit großen Augen ansah lachte ich: "Louis mach schon ich hab keine Zeit für Erklärungen" und er sagte schnell "Oh ja, komm rein ich zieh mir was über". Nachdem er schnell in seine Klamotten gehüpft war erzählte ich ihm was passiert war. "War abzusehen" sagte er auf dem Weg nach unten. Ich sah ihn fragend an. "Easy...du bist verblüffend. So intelligent, hübsch und echt süß - und doch so unempfänglich für Schwingungen." Schwingungen ? Das ließ ich jetzt erst mal unkommentiert und wir sprangen vor der Hoteltür ins Taxi. "la Med" sagte ich zum Fahrer, der uns groß ansah und wir fuhren eilig los.

Als wir da ankamen sah ich ihn schon an der Bar sitzen. Der Barkeeper lächelte mich an. "Es geht ihm gut, keine Sorge" sagte er. Harry nahm mich in seine Arme und ich stiess ein "Uuuh" aus, worauf Louis lachte. "Isi, du richtsogut" sagte Harry jetzt in mein Ohr und ich war total perplex und überrascht. Was sollte das?? "Harry was machst du denn hier?" fragte ich. "Dyl.....Dylan...." sagte er jetzt. Ich schüttelte den Kopf und fragte den Barkeeper. "Was schuldet er dir?" Er sah auf einen Zettel und sagte: "1.400 Rand" Ich pfiff leise durch die Zähne, was hatte er nur alles getrunken? Ich gab dem Kellner 150 US-Dollar. "Der Rest ist Trinkgeld" und er bedankte sich. als wir rauskamen war unser Taxi weg. "Fuck!" sagte ich "Dieser Wixer sollte warten verdammt." Harry schwankte neben uns und sagte: "Imus pissen". Louis hob ihn fest, lief mit ihm ein wenig die Straße runter und ließ ihn am Straßenrand in die Büsche pinkeln. Ich hörte ihn kichern "Harry, was treibst du nur?" und Harry im Anschluss "lus....sie hat keinen Dildo" . Ich schaute ungläubig in deren Richtung und hörte Louis halb lachend, halb erschrocken: "Schhhhhhht! Spinnst du?" Gegen meinen Willen mußte ich echt lachen. Dylan was hast du nur angerichtet ? 

Wir liefen ein wenig die Straße entlang, mit Harry in unserer Mitte, der nicht mehr grade laufen konnte. "Isi,....imadi .....dumiau?" Ich mußte einfach lachen, ich fand ihn total süß. "Ja Harry, ich mag dich auch". "UnDyl?" "Den mag ich auch" sagte ich immer noch lächelnd. Er nickte, sagte aber nichts mehr. Wo kriege ich denn jetzt nur ein Taxi her? fragte ich mich. Diese scheiß Stadt war nicht zu unterschätzen, wir mußten zusehen dass wir im Hellen blieben. Ich hörte auf einmal würgende Geräusche neben mir und ließ Harry erschrocken los. Dieser kotzte sich grade die Seele aus dem Leib. Louis rief angewidert: "Oh man Harry...muß das sein?" Von vorne kam ein Typ auf uns zu: "Braucht ihr Hilfe?" "Nein Danke, wir schaffen das schon" erwiderte ich. "Bist du sicher Süße?" Der Ton in dieser Stimme gefiel mir gar nicht. Zu Louis gewandt sagte ich, "Klingel irgendeinen aus dem Bett, die sollen uns sofort einen Wagen schicken". Er nickte nur, auch er hatte bemerkt, das die Situation grade nicht zum Lachen war. Ich hörte ihn nervös telefonieren und stellte mich breitbeinig, um einen sicheren Stand zu haben, hin. "Ist schon gut, wir kommen klar Danke" sagte ich und der Typ zog plötzlich eine Waffe. "Easy" sagte Louis leise und ich hob die Hand - Ruhe jetzt. "Hey...sagte ich zu dem jungen Mann. Wir werden gleich abgeholt und du ziehst einfach ab okay? Er lachte jetzt hämisch. "Süße geb mir euer Geld und den Schmuck...alles klar?" Blitzschnell trat ich ihm jetzt die Waffe aus der Hand und mitten rein in seine Kronjuwelen. Zum Glück konnte er im ersten Moment vor Schmerzen nicht sprechen. Ich nutzte die Pause und schlug ihn mit einem Haken K.O.. Die Waffe nahm ich, wischte sie ab und schmiss sie, mit dem Ärmel anfassend, sehr weit von uns weg. "Kommt jemand?" fragte ich Louis. Er nickte erschrocken. "Los wir müssen hier weg, bevor uns jemand sieht" sagte ich gepresst und wir liefen zur Hauptstraße. In nicht mal fünf Minuten hielt ein Wagen vom Fahrdienst und Zayn sprang raus: "Verdammt Harry was treibst du denn?!" herrschte er ihn an, während wir alle schnell ins Auto sprangen. "Los schnell, ins Hotel" sagte ich zum Fahrer.

Erst mal atmeten wir alle durch. Harry war fast eingeschlafen und Louis und ich erzählten Zayn was passiert war. "Man, Easy" sagte jetzt Louis zu mir. "Mit dir möchte ich mich aber auch nicht anlegen" worauf ich einfach lachen mußte. Zayn wandte sich ärgerlich an Harry: "Du hast alle zwei in Gefahr gebracht weißt du das?" Ich schüttelte den Kopf: "Laß gut sein Zayn, das kapiert der heute sowieso nicht mehr." Als wir Harry endlich auf sein Zimmer gebracht hatten schmissen wir ihn einfach, mitsamt den Klamotten die er anhatte, auf's Bett und ließen ihn in Ruhe. "Geht ins Bett - Gott sei Dank müssen wir morgen nicht so früh raus." sagte ich zu den beiden und sie nickten. Als ich grade mein Zimmer aufschloss sagten die beiden wie aus einem Mund "Easy?" Ich schaute sie lächelnd an. "Danke." Ich zuckte mit den Schultern: "Hey....das ist mein Job". Dann gingen wir alle schlafen. 

The BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt