Die Yakuza-Tochter

1.8K 87 0
                                    

Als ich morgens zum Frühstück runter kam, amüsierten sich die Jungs gerade über vergangene Nacht. Ich hörte sie laut lachen und Louis sagte zu Harry gewandt. "Alter, du solltest dich bei Easy entschuldigen für diesen Mist." Als ich an den Tisch trat schaltete ich mich sofort in das Gespräch ein. "Nein mußt du nicht" sagte ich an Harry gewandt, und grinsend fuhr ich fort. "Heb dir das für eine Gelegenheit auf, an der du Mitschuld hast" und er grinste zurück. Heute war die letzte Show in Japan, dann hatten wir 10 Tage frei. Das nächste Konzert fand dann in Singapur statt. Ich setzte mich zu den Jungs und nahm mein Frühstück zu mir. Heute stand noch ein Besuch des Harajuku Viertels, welches die Jungs unbedingt ansehen wollten auf dem Plan. Mir graute es davor schon, deshalb hatte ich bei der Polizei um Verstärkung gebeten, die mir gerne gewährt wurde. 

Als wir endlich draussen vor dem Hotel standen waren schon wieder jede Menge Fans vertreten. Diesmal stiegen wir alle zusammen, ohne die übliche Autogramm-Schreiberei, in den Mini-Van und ließen uns zum anvisierten Ausflugsziel bringen. Es war hier bunt, laut, lustig und echt interessant. Jede Menge junge Menschen, gekleidet wie ihre Lieblings-Manga-Comics, waren hier zu bestaunen. Diesmal beruhten die Selfie-Wünsche auf Gegenseitigkeit und es gab jede Menge lustiger Situationen. Die Jungs wurden natürlich vielfach erkannt und mußten auch Autogramme schreiben, aber die Kostüme waren teilweise atemberaubend, so dass uns ebenfalls mehr als einmal der Mund offen stand. Immer wieder hörte ich: "Hast du DAS gesehen?" Es war klasse. Das war natürlich ebenfalls ein riesen Plus-Punkt an meinem Job, verschiedene Leute erweiterten meinen Horizont. Gut möglich, dass ich ohne die Jungs hier nie hergefunden hätte. Mittags ließen wir uns dann dort in einem Restaurant unser Mittagessen schmecken, wobei uns diesmal die Polizei die Fans vom Leib hielt. 

Nachdem wir uns im Hotel für die letzte Show fertig machten klingelte mein Handy. "Ja?" "Hey Kröte" hörte ich Dylan's Stimme - und freute mich augenblicklich dass er angerufen hatte. "Oh perfektes Timing Kröterich." sagte ich liebevoll. Ich hörte ihn lachen. "Gehn dir die Jungs schon auf die Nerven?" "Nein Quatsch, die sind alle sehr nett" sagte ich jetzt : "Aber du fehlst mir Dylan". Er gab leise zur Antwort: "Du mir auch Isabell. Es ist echt mies, dass wir uns so selten sehen". Wir unterhielten uns ein Weilchen und natürlich erzählte ich ihm. was sich in der Nacht zugetragen hatte, worauf er schallend lachte. "Du machst das perfekt Easy, Ich weiß du wirst diese lange Zeit mit Bravour meistern". Ebenfalls lachend sagte ich: "Ich bin mir da nicht so sicher".  Als wir auflegten lächelte ich vor mich hin. Mit Dylan verband mich sehr viel und manchmal gab es wirklich Zeiten, da dachte ich daran ob ich diese Beziehung nicht vertiefen sollte. Aber momentan hatte das ganze sowieso keinen Sinn. Er war viel zu weit weg und beide waren wir immer unterwegs. Aber diese Sehnsucht nach ihm, seinem Lachen, seiner Witze die blieb einfach immer Bestandteil meines Lebens. 

Ich kam eben aus dem Zimmer und machte mich auf den Weg zu den anderen, da kamen sie bereits alle aus den Türen. Ich lächelte Zayn an: "Bereit?" und er nickte. Als wir unten an der Rezeption ankamen fielen mir zwei düstere Typen auf, die mich ebenfalls musterten und ich rief die Jungs zusammen. "Bleibt bitte hinter mir"  sagte ich jetzt, worauf sie mich fragend ansahen. Einer der Beiden stellte sich mir in den Weg: "Miss Carter?" fragte er mich jetzt und ich dachte: Woher weiß der Typ wie ich heiße ? Ich blieb stehen, antwortete aber nicht. "Mr. Sato möchte sie gerne sprechen." Ich nickte. "Aha, und wer ist Mr. Sato?" fragte ich und bekam zur Anwort: "Jemand, den sie lieber nicht warten lassen sollten". Die Jungs schauten jetzt schon erschreckt aus der Wäsche und Louis fragte mich leise: "Soll ich die Polizei reinholen?" Ich schüttelte den Kopf. "Schon gut, ich komme klar". Ich folgte den Typen in den Gang, von dem ich wußte dass er zum Ballsaal führte und zu meiner Überraschung sagte mir nun der Andere. "Mr. Sato möchte sie ALLE sprechen". Ich drehte mich um und bedeutete den Jungs mir zu folgen, worauf mich Harry leise fragte. "Easy, was sind das für Typen?" Ich zuckte die Schultern und antwortete nur leise. "Yakuza....denke ich". Er riss erschrocken die Augen auf. "Die japanische Mafia" quiekte er und mußte trotz der Anspannung kichern. "Mach dir nicht gleich ins Hemd, die sind sicher nicht hier um One Direction umzulegen" sagte ich. 

Einer der Männer stand jetzt zur Tür gewandt und öffnete sie für uns, damit wir eintreten konnten. Als wir alle drin waren, sah ich, zu meiner totalen Überraschung das Mädchen von letzter Nacht da sitzen. Harry und die anderen erkannten sie ebenfalls, denn ihm entfuhr ein :"Ojeojeoje". Ich mußte mir schon wieder das Lachen verkneifen. Zu den anderen Murmelnd sagte ich leise: "Verhaltet euch genau wie ich." Ich ging auf den Mann zu, der ebenfalls am Tisch saß, verbeugte mich und sagte. "Sato San" Er verbeugte sich jetzt ebenfalls und sagte: "Sensei Carter". Das war eine ausgesprochene Ehre mit gegenüber, bedeutete es doch, dass er meinen beruflichen Stand als Bodyguard, trotz meiner Weiblichkeit, anerkannte. "Sie wollten uns sprechen?" fragte ich ihn jetzt. Und er bedeutete uns hinzusetzen. In der Zeit bis alle saßen, beobachtete ich dieses Mädchen, sie saß die ganze Zeit mit gesenktem Kopf am Tisch, das ließ nichts Gutes ahnen. 

Sato begann zu sprechen: "Ich denke sie kennen meine Tochter." Ich nickte nur. "ich möchte mich bei allen Anwesenden entschuldigen. Was sie letzte Nacht getan hat, ist eigentlich nicht zu Entschuldigen."  "Kein Ding" platzte Harry jetzt raus und ich schaute ihn Böse an mit der unausgesprochenen Bitte. Halt die Klappe, Halt blos die Klappe. 

Ich verbeugte mich tief vor Sato und sagte: "Wir nehmen Ihre Entschuldigung an". Sato verbeugte sich ebenfalls und als ich mich aufrichtete,tat er es mir nach."Ich möchte Ihnen zur Weiterreise meinen Privatjet ausleihen" sagte er jetzt und die Jungs kriegten große Augen. Ich nahm dieses Angebot dankend an, damit war die Sache erledigt und sie entliessen uns wieder aus dem Ballsaal. Ich haute Harry lachend auf den Hinterkopf: "Kein Ding? KEIN DING??, es hätte nur das 'Alter' gefehlt. In Japan muß man die Form waren man, die sind absolut auf Ehre und son Mist!" Die anderen lachten jetzt und die Anspannung wich jetzt von Ihnen. "Was wäre denn passiert, wenn ICH sie mitgenommen hätte?" fragte Harry jetzt und ich mußte schon wieder lachen. "Dann hätte er dich bestimmt einzementiert".

Nach dem Konzert waren die Jungs so müde vom Tag, sie wollten nur noch ein wenig in der Hotelbar abhängen. Bereits morgen sollten wir weiterfliegen nach Singapur. Dann waren 10 Tage Zeit um sich die Stadt anzusehen, bis zum einzigen Konzert was die Jungs dort geben würden. Nach ein, zwei Drinks machten wir uns in unsere Zimmer und ich ging scherzhaft in Harry's Räume und schaute in Schränke und unters Bett und lachte dann: "Kannst ins Bett, alles Sauber". worauf er ebenfalls lachte. Als ich grade rauswollte nahm er meine Hand: "Easy....Danke." sagte er jetzt. Ich zuckte lächelnd mit den Schultern: "Das ist mein Job". "Ich meine nichts nur das eben...wir haben mit dir wirklich einen Profi engagiert, das habe ich heute gesehen....also....Danke" und er küsste mich auf die Wange.

Als ich in meinem Zimmer war und endlich im Bett lag kam mir ein seltsamer Gedanke. Ich glaube die Jungs haben recht, der ist gar nicht so wie er sich gerne in der Öffentlichkeit präsentiert. Klar die Frauen standen auf ihn, was bei dem Aussehen ja auch kein Wunder war. Aber ich hatte so das Gefühl, dass er nicht den Frauenverschleiss hatte, dem man ihm nachsagte. Ich schlief bald darauf ein und wurde am nächsten Morgen vom Klopfen an der Tür geweckt. Blinzelnd öffnete ich die Tür. "Hey Schlafmütze" sagte Louis lächelnd. "In 20 Minuten ist Abfahrt, wir haben verpennt". Oh Scheiße. "Ist gut, ich beeil mich". Ich sprang in Windeseile unter die Dusche, putzte mir die Zähne, schmiss meine Klamotten in den Koffer und beeilte mich nach unten zu kommen, wo die anderen schon alle warteten. "Auf nach Singapur" rief ich und lief an Ihnen vorbei zum Wagen. 

The BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt