Am nächsten Morgen wachte ich alleine auf. Vorsichtig setzte ich mich auf, wartete ein wenig - okay mir war nicht schwindlig - ich tastete an meine Schläfe und zuckte vor Schmerzen zusammen. "Scheiße, tut das weh." Ich stand auf, ging in das kleine Duschabteil und besah mein Gesicht. Ich zog scharf die Luft ein: "Oh Toll - wie ein Preisboxer!" Ich hatte ein blutunterlaufenes Auge und außenrum war auch alles blau. Außerdem tat es höllisch weh wenn ich es betastete. Ich ging Duschen, richtete mich so weit her wie es mir mögich war, saß grade auf dem Bett und wollte meine Schuhe anziehen, als es an der Tür klopfte: "Easy, bist du wach?" Ich erkannte die leise Stimme von Zayn und rief "Komm rein, Zayn". Er kam die Treppen hoch, schloss die Tür und sah mich an. "Oh scheiße" entfuhr es ihm und er legte erschrocken die Hand auf den Mund. Ich lächelte: "Bin ich nicht hübsch?" Ich wollte mich nach unten beugen aber der Schmerz kam sofort in den Kopf und ich setzte mich wieder grade hin, wobei ich jetzt anfing zu weinen: "Toll! Ich kann mir nicht mal die Schuhe binden" schimpfte ich wütend, worüber Zayn jetzt lachte und sagte: "Komm ich helf dir". Er kniete sich vor mich hin und band mir die Schnürsenkel, dann fragte er mich. "Du hast das Frühstück verschlafen, aber es ist trotzdem noch jede Menge da, willst du was essen gehen?" Und ich nickte. Ich zog meine Sonnenbrille an und wir gingen nach draussen. Meine Augen waren trotz der Brille sehr Lichtempfindlich und ich kniff sie zusammen. Zayn legte den Arm um meine Hüfte und half mir halbwegs grade zu laufen. Als wir in das Catering-Zelt kamen waren nur Louis, Liam und Niall anwesend. Kein Dylan, kein Harry.
Alle sahen mich an und erschraken, keiner wußte so recht was er sagen sollte. Louis nahm nur meine Hand und drückte sie leicht. Liam hatte mir derweil einen Teller mit Frühstück gerichtet und unter den wachsamen Augen aller, fing ich jetzt an langsam zu Essen. "Wo sind sie?" fragte ich jetzt und alle sagten "Dylan ist beim Dreh". Ich wartete aber es kam nichts mehr, also fragte ich nochmal: "Harry?". Sie sahen sich jetzt an und ich sagte scherzhaft: "Hey ich wurde gestern abend schon verprügelt, schlimmer kann's nicht kommen". Louis sagte jetzt. "Harry ist schon abgereist, er sagt er wartet in Minneapolis auf uns." Irgendwie fehlte mir für Wut die Kraft also sagte ich jetzt enttäuscht: "Das ist seine Art damit umzugehen? Er haut ab?" Erst sagte keiner etwas. "Easy, ich bin nicht auf Harry's Seite" sagte Niall jetzt. "Das erst mal klar gestellt. Aber...das ist wirklich so seine Art. Er hat etwas falsch gemacht, auch wenn er dich natürlich nicht treffen wollte, aber anstatt mit dir darüber zu reden, dir zu sagen dass es ihm leid tut, haut er lieber ab. Im Moment ist ihm alles lieber, als dass du sagst: Verschwinde und lass mich ein für alle mal in Ruhe. Er haut einfach ab wenn er Angst vor irgendwas hat." "Warum seid ihr nicht mit?" fragte ich sie jetzt, von einem zum anderen blickend. Sie runzelten die Stirn. "Weil das Harry's Problem ist, nicht unseres. Easy wir lassen dich doch nicht allein. ER hat grade ein Problem. Wir sehen nicht ein, dass wir ihm für seine Feigheit - was es ja letztendlich ist - auch noch folgen und ihm beistehen. Er sollte in Ruhe drüber nachdenken was er jetzt grade schon wieder für eine Scheiß baut." sagte Zayn und Louis meinte leise. "Wenn er dich verliert, ist nur er selbst Schuld dran".
Es war mittlerweile Mittag und das Zelt füllte sich jetzt mit der Crew. "Willst du abhauen?" fragte mich Liam und ich schüttelte den Kopf. "Das lässt sich nicht verbergen, ich hör mir die Sprüche an und zum einen Ohr rein, zum anderen raus." Thomas und Kaya kamen grade an unseren Tisch und die beiden kamen mit großen Augen an unseren Tisch. "Hast du dich mal wieder geprügelt?" sagte Kaya jetzt grinsend und Thomas lachte ebenfalls. Ich gab zur Antwort: "Solltest sehen wie der andere aussieht" worauf auch die Jungs lachten. Unter dem Tisch konnte ich fühlen wie Zayn meine Hand nahm und drückte. "Kuckt ihr uns nachher wieder zu?" fragte Thomas, und ich sagte sofort: Wir haben noch 2 Tage - da will ich doch nichts verpassen". worauf er grinste: "Cool!". "Ich geh mich kurz umziehen" sagte ich und stand vorsichtig auf. Die anderen wollten mitkommen und ich sagte lächelnd. "Nein..ist schon gut, das geht schon. Ich hole mir nur einen Pullover, dann bin ich gleich wieder da", also nahmen sie wieder Platz.
Langsam ging ich den langen Weg ums Studio rum, zu unseren Wägen. Unterwegs traf ich ein paar bekannte Gesichter. "Oh man, das war ne grandiose Party oder?" grinsten sie mich an und ich hob, ebenfalls grinsend den Daumen. Als ich weiterlief mußte ich über mich selbst lachen. Ich hätte sagen sollen. Oh der Mann den ich liebe hat mir einen Schwinger verpasst, aber macht nichts - das wird schon wieder. - Die Gesichter hätte ich dann gerne gesehen. Ich öffnete den Wohnwagen, kramte in meiner Tasche nach einem Pullover und wollte dann wieder raus, da wurde die Tür aufgerissen und es war Dylan: "Oh da bist du ja!" er nahm mich in den Arm und ich ließ mich einfach gegen ihn sinken. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und zog mir vorsichtig die Sonnenbrille ab. "Oh man Kröte" sagte er bedauernd und traurig, aber ich lächelte ihn an und sagte: "Ja...jetzt hab ich was, was eigentlich dir gehört" und er mußte lächeln. "Tut mir leid Easy, warum gehst du aber auch dazwischen! Jetzt hatte ich nicht mal die Chance zurück zu schlagen" sagte er und ich kicherte. "Na GUT - sonst hätte ich von dir vielleicht auf der anderen Seite ein blaues Auge" und jetzt lachte er laut. "DAS ist meine Kröte" sagte er und nahm mich wieder in den Arm.
Ich schon ihn von mir weg und lächelte: "Du bist ganz schmutzig", worauf er entgegnete "Ja aber das ist FIlmdreck und somit GUTER Dreck" und lachte. Er näherte sich mit seinen Lippen vorsichtig meinem Gesicht, und küsste mich auf die Schläfe, auf's Auge und dann auf den Mund und ich ließ ihn. Ich sehnte mich regelrecht nach Zärtlichkeit. So standen wir kurz da und ich sagte: "Ich hab den anderen gesagt ich bin gleich wieder da, die warten bestimmt schon" und er entgegnete: "Ja, und ich muß was Essen, bevor es weiter geht". Somit liefen wir jetzt Hand in Hand zum Essen, was richtig gut tat. Diese Sehnsucht die letzten Tage zu unterdrücken war nicht schön gewesen, irgendwie war ich froh, dass ich mich nicht mehr verstecken mußte.
Im Zelt angekommen setzten wir uns alle an den Tisch und soweit ich beurteilen konnte war zwischen Dylan und den anderen alles in Ordnung. Während des Essens war die Stimmung dann ebenfalls locker, und ich lachte, wenn Sprüche über mein blaues Auge kamen, einfach mit. Irgendwann schallte wieder Wes' Megafon durch das Zelt: "Leute es geht in zehn Minuten weiter und wer's noch nicht gesehen hat. Easy hat mal wieder ein blaues Auge!" Alle im Zelt lachten, inklusive mir und ich zeigte ihm meinen erhobenen Daumen. Zayn sah mich und Dylan lachend, mit hochgezogenen Augenbrauchen an: "Mal wieder?!" und wir mußten lachen. Dylan grinste: "Ihr habt Easy noch nicht erlebt, wenn sie RICHTIG Party macht, dann kann es, sollte irgendeiner so blöd sein, sich mit ihr anzulegen, mal schnell was setzen." Er klopfte auf den Tisch und sagte: "Ja es geht los, wenn ihr zusehen wollt, kommt demnächst vor, ich seh euch später."
Als er weg war fragte ich die anderen: "Ihr habt kein Problem mit Dylan?" Sie alle schüttelten die Köpfe: "Warum sollten wir? Er hat nichts falsch gemacht" und ich war beruhigt und froh darüber, denn das hätte ich jetzt nicht auch noch gebrauchen können. Wir standen jetzt auch auf und liefen den Weg zum Aussenset vor, wo wir uns dann auf die Tribüne setzten und wieder gespannt zusahen. Als der Drehtag fertig war, verliessen wir mit allen anderen das Set und verabredeten uns für später zum Abendessen. Ich ging mir den Staub abduschen wobei ich darauf achtete, dass der Wasserstrahl mir nicht ins Gesicht kam. Dann zog ich mich an und ging rüber zu Dylan um an seine Tür zu klopfen. Er öffnete mir, nur mit einem Handtuch um die Hüften und ich mußte schlucken. Aufgrund seines Grinsen im Gesicht, hatte er das geplant und ich grinste ihn jetzt ebenfalls an. "Kommst du rein, oder hast du Angst?" lachte er jetzt worauf ich nur mit dem Kopf schüttelte und die Treppen raufging. Er ging jetzt an den Schrank und holte ein T-Shirt, Boxershorts und Jeans raus. Ich setzte mich aufs Bett und lehnte mich hinten an das Fenster. Er hatte doch jetzt tatsächlich die Frechheit grinsend das Handtuch weg zu nehmen und auf's Bett zu schmeissen. Ich legte die Hand auf meine Augen und lachte. Dann liess ich eine Lücke zwischen den Fingern entstehen, damit ich ihn ansehen konnte, worauf er nun lachte. "Du bist gemein" sagte ich. "Wieso?" meinte er unschuldig. "Du mußt nur zugreifen" grinste er. Ich stand auf und seufzte. Ganz nah stand ich jetzt vor ihm, küsste ihn, auf den Mund, auf den Hals, auf den Oberkörper, Schultern. Dann drehte ich mich um und grinste: "Los zieh dich an, ich hab Hunger" und ging nach draussen.
Auf dem Weg stehend hörte ich ihn nun scherzhaft schimpfen. "Na warte Kröte das kriegst du zurück, lässt mich einfach stehen, wie soll ich denn jetzt in die Hose kommen?" und ich lachte laut.
DU LIEST GERADE
The Bodyguard
Fanfiction"Bitte tu's für mich" - er war vor mir auf die Knie gegangen und ich musste lachen. "Steh auf Adam" ich tue dir ja den Gefallen. Easy ist 25 und weiblicher Bodyguard. Eigentlich könnte sie sich endlich zur Ruhe setzen, aber Ihr Agent bittet sie um...