Kapitel 22-Verletzt

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Mel POV 10.12.

"Das ist doch alles scheiße" sagte ich, während ich das Blatt Papier zerknüllte und weg warf.

"Mädels ich hab keine Ahnung, wie man sowas überhaupt macht"

Die Jungs waren nämlich am überlegen, was wir machen können, damit Roman wenigstens mit mir redet.

Ann hatte dann die Idee eine Art Liebesbrief zu schreiben.

Aber wie macht man das bitte?

Wie fängt man überhaupt an?

Hallo Roman?

Lieber Roman?

Hilfe ey.

"Mel schreib einfach das auf, was du ihm auch sagen würdest, wenn er dir gegenüber steht" meinte Sarah.

"Du kriegst das schon hin, wir lassen dich mal alleine" sagte Ann und die drei gingen aus der Küche.

Das aufschreiben, was ich ihm auch sagen würde, wenn er mir gegenüber steht.

Okay Mel du schaffst das.

Irgendwann öffnete sich vorsichtig die Küchentür und mein Blick ging zu Marco.

"Läuft's?"

"Ich glaube ja"

Marco stellte sich hinter mich und überflog den Text.

"Läuft super, ich wollte nur gucken, ob alles gut ist"

"Was ist, wenn Roman trotzdem nicht mit mir reden will?"

"Wird er schon, ich glaube er hat immer noch Gefühle für dich und wenn du jetzt einen Schritt auf ihn zu machst, wird das schon"

"Okay"

"Bringst du ihm den nachher?"

"Ja, ich möchte einfach mit ihm reden"

"Ihr kriegt das schon hin, ich warte auf euer erstes Pärchenfoto"

Marco umarmte mich nochmal, bevor er ging und ich weiter schrieb.

*

"Du schaffst das Mel, wir warten hier" sprach Ann mir Mut zu.

Mit Balou an der Leine ging ich zu Roman's Wohnung und wollte gerade den Brief in den Briefkasten schmeißen, als sich plötzlich die Tür öffnete.

Roman stand mir gegenüber, der mich einmal mussterte.

"Was willst du hier?"

Ich hielt ihm den Brief hin und bekam einen verwirrten Blick.

"Ließ ihn einfach, ist deine Entscheidung, was du dann machst"

Roman nahm den Brief, ich drehte mich um und ging mit Balou zu den andern.

"Und?" fragte Jule.

"Er stand eben vor der Tür, ich hab ihm dann den Brief gegeben und gesagt, dass er ihn lesen soll und dann soll er entscheiden, was er macht"

"Dann gehen wir jetzt Kuchen essen" meinte Marco.

Roman POV

Ich schaute Mel noch kurz hinterher, bevor ich wieder in meine Wohnung ging.

Eigentlich wollte ich gerade joggen gehen, aber etwas neugierig bin ich schon.

Mit dem Brief in der Hand ging ich ins Wohnzimmer und setzt mich auf die Couch.

Ich öffnete vorsichtig den Brief und faltete ihn auseinander.

Hey Roman,

wahrscheinlich bin ich gerade der letzte Mensch von dem du was hören willst, aber gib mir diese Chance dir das zu erklären. Seit meinem letzten Freund fällt es mir schwer mich zu verlieben, natürlich hast du Recht und Liebe hat auch schöne Seiten. Ich hätte unglaublich gerne wieder dieses Gefühl von Glück, doch ich sehe in jedem Typen der mir zu nahe kommt den Teufel, der mich verletzen wir. Und dann kamst du in mein Leben. Du warst da für mich, als ich meine Panikattacken hatte und hast es akzeptiert, wenn ich dir nicht alles erzählt habe. Als du dich verletzt hattest und da auf dem Boden lagst blieb mein Herz für einen kurzen Moment stehen und ich bin zu dir gerannt um nach dir zu sehen. Ich hatte unglaubliche Angst um dich, weil ich dachte, dass ich dich verliere. Ich bin jetzt in Therapie, vielleicht hat einer der Jungs dir das schon erzählt, falls nicht weißt dus jetzt. Die Therapie mache ich zum einen für mich, weil ich es einfach brauche und zum andern wegen dir. Du bist anders als die meisten Typen. Du warst immer für mich da, hast meine Geheimnisse akzeptiert und warst seit langen der erste Mann, dem ich wieder richtig vertraut habe. Doch ich habe dich verletzt, war zu sehr in mich gekehrt und habe dich damit vertrieben. Während du dich zurückgezogen hast, konnte ich nicht einfach nichts tun und habe mit der Therapie angefangen. Ich habe meinen Fehler eingesehen, aber ich muss noch einige Stunden bei der Therapie sein, damit ich wirklich vollständig "geheilt" bin. Ich hoffe du liest diesen Brief und rufst mich danach an und wir können uns treffen, können reden. Dank dir habe ich wieder Hoffnung an die Liebe und du bist der einzige, der mir helfen kann die Wunden von damals zu heilen. Ich hasse es, dass wir so voneinander entfernt sind, dass du mich behandelst als wäre ich eine Schwerverbrächerin. Roman ich will nicht mehr weglaufen. Ich stelle mich meinen Problemen und deshalb bin ich in Therapie, deshalb schreibe ich dir diesen Brief, weil ich um dich kämpfen will. Ich möchte dich nicht mit einer anderen Frau an deiner Seite sehen, weil ich das Gefühl habe, dass ich sie sein möchte. Ich gebe zu, ich brauche noch einige Therapiestunden, bis ich meine Gefühle vollständig zulassen kann, aber das was ich dir schreibe meine ich Ernst. Ich wünsche mir, dass wir wieder mehr Kontakt haben, wir uns so verhalten wie früher. Keine Ahnung, ob du überhaupt noch was von mir wissen willst oder ob du den Brief überhaupt bis zum Ende gelesen hast, aber ich vermisse dich Roman. Dich bei den spielen und im Stadion zu sehen, hat mir nicht gereicht. Bis hoffentlich bald mein Lieblingskeeper.

Nur ein Tanz (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt