~ 𝓔𝓵𝓯 ~

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>> JUNGKOOK <<

Begleitet von der Musik, welche durch meine Kopfhörer in meinen Kopf dringt, spaziere ich den verlassenen Waldweg entlang.
Es ist still um mich herum, genau genommen ist es still hier draußen.
Kaum ein Mensch verirrt sich hierhin, außer meiner Wenigkeit natürlich mal wieder.
Es war ein glücklicher Zufall, dass ich diesen Ort vor einem Jahr entdeckte, seither war ich oft hierher gekommen um meine Ruhe zu finden.
Hier war niemand der mir auf die Nerven ging.
Abgesehen von mir selbst.

Noch eine Weile spaziere ich so durch die Gegend, bis ich wieder die Kraft fasse und den Rest der Strecke jogge.

Sport hat mir immer schon geholfen einen freien Kopf zu bekommen und klare Gedanken zu fassen.

*
Außer Puste komme ich wieder zu Hause an und stütze mich mit meiner Hand an der Hauswand ab.
Ich keuche und lege meine Stirn auf meinem Handgelenk an der kühlen Wand ab. Nach und nach beruhige ich mich wieder, doch vollends entspannen kann ich an Ort und Stelle nicht, da vom Innenhof Geräusche wie Plätschern und Geschrei kommt.
Als ich das Tor aufschiebe und hinter mir wieder schließe, nehme ich aus dem Augenwinkel schon wahr, das wir mehrköpfigen Besuch haben.

Vielleicht sollte ich doch noch eine Runde laufen..

Doch bevor ich dem Gedanken nachgehen kann, kommt mir meine Mutter schon entgegen. Auf ihrem Arm ein Tablet mit Gläsern balancierend, kommt sie auf mich zu und reicht mir die Flasche, damit sie das Holzbrett nun richtig halten kann.
„Gut das du wieder da bist, ich brauche deine Hilfe", spricht sie und ich murre bloß.

Du hattest deine Chance Jungkook

Widerwillig trotte ich ihr hinterher und stelle die Flasche auf den Tisch, welcher die Terrasse einnimmt.

„Auch hier", stellte seine tiefe Stimme etwas unerwartet fest und ich drehe mich zu ihm um, nur um mich anschließend mit einer Hand vor den Augen, wieder wegzudrehen. „Gott Taehyung", stoße ich aus und angesprochener lacht.
Da stand er doch tatsächlich nackt vor mir.
Alles was er trug, war ein Handtuch, das er um seine Schultern gelegt hatte. Er musste schwimmen gewesen sein, denn auf dem Wäscheständer neben ihm, hängt eine tropfende Bodehose.
„Ich habe nichts, was du nicht auch hast", ist seine Verteidigung und wieder lacht er. „Aber ich präsentiere mich nicht" - „Zu schade aber auch". Er spricht seine Worte so ernst, das sie mich beschämt erröten lassen.
Als er sich mir dann auch noch nähert, um schließlich vor mir stehen zu bleiben und mir eine Haarsträhne von der verschwitzen Stirn zu streichen, brennen bei mir beinahe die Sicherungen durch. Meine Gedanken schießen zu dem Traum, den ich vor wenigen Stunden im Bus gehabt hatte.
Taehyung streicht währenddessen von meiner Stirn über meine Schläfe, bis zu meiner Wange und von da zu meinen Lippen, welche leicht offen stehen.
Sein Blick scheint verloren in dem meinen und ich seufze fast schon wohlig auf.
„Taehy-..", beginne ich, doch er unterbricht mich sogleich. „Tae", meint er und sieht mich starr an.
„Ich möchte das du mich Tae nennst", spricht er weiter und ich lege unter seiner Berührung den Kopf leicht schief. Hätte mal wieder nur zu gerne seine so weich aussehenden Lippen, auf den meinen gespürt und wimmere deswegen leise auf.
Doch so schnell wie dieser Moment kam, so schnell verschwand er auch wieder, denn Taehyung fasste sich wieder und schüttelte den Kopf.
„Tut mir leid"
Seine Worte haben etwas unerklärliches in sich.
War es Schmerz? Reue? Vielleicht war es aber auch bloß die Vernunft die ihn wieder zu Verstand wies.

Mal wieder lässt er mich verzweifelt zurück und ich könnte weinen, schreien... ich wollte toben wie ein kleines, wütendes Kind und alle einfach bloß hassen, doch mit meinen fast 17 Jahren, war ich dafür nunmal leider bereits zu alt.

———
🥺

𝕄𝕪 𝔹𝕠𝕪𝕗𝕣𝕚𝕖𝕟𝕕𝕤 𝕃𝕠𝕧𝕖𝕣  {taekook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt