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Die Mohnblüten auf seiner Staffelei hatten noch immer nicht den passenden Rotton und das ärgerte ihn maßlos. Er mischte seit zwanzig Minuten dutzende kleine Farbkleckse zusammen und doch befand sich nicht ein Ton dabei, der ihm zusagte. Knurrend lehnte er sich in seinem Hocker zurück. Das war doch nicht normal.
Während er so vor sich hin murmelte, hörte er, wie die Wohnungstür aufgezogen wurde.
"Yaaah! Park Jimin! Wieso räumst du deine Kartons nicht aus!", grollte es, weswegen er sich von seinem Bild abwandte. Das widerspenstige, silbergefärbte Haar stach ihm als Erstes in die Augen und sein Blick wanderte unmittelbar zu dem Gesicht des Gastes. Er tapte genervt mit den Füßen auf dem Boden und würde er keine Segelohren besitzen, hätte Jimin auch irgendwie Angst vor ihm. Doch das war nicht der Fall.
Park Chanyeol war alles andere als angsteinflößend. Seine Art konnte der eines Hundes gleich kommen. Loyal, liebenswürdig und unendlich freundlich. Natürlich besaß der Riese auch eine andere Seite, die er ihm bisher jedoch nicht gezeigt hatte. Und sie kannten einander schon eine lange Zeit. Bis der Größere nach Seoul ging, um zu studieren. Die Jahre vergingen, in denen sie sich nur per elektronischer Nachrichten verständigten, da Jimin selbst bei sich zu Hause eingespannt war.
Dies hatte sich nun geändert.
"Baekhyun und Kyungsoo kommen gleich und wollen mithelfen, aber anstatt zu arbeiten, zeichnest du schon wieder!", eschauffierte sich der Silberhaarige und trat in sein Wohnzimmer, was auch gleichzeitig Esszimmer und Küche war. Jimin kam überhaupt nicht dazu sich zu erklären. Natürlich hatte er schon angefangen einige Sachen aus- und neu einzuräumen. Letztendlich wurde er jedoch durch den Karton, wo seine Pinsel und Farben verstaut waren, abgelenkt. Chanyeol seufzte einmal schwer und schüttelte den Kopf.
"Stell das zur Seite. Wir fangen jetzt an Regale aufzubauen!", forderte er und nahm einen Koffer, welcher direkt neben der Tür stand. Darin befanden sich Akkuschrauber, Nägel und alles mögliche, was man zum Bauen brauchte. Widerwillig nickte Jimin und löste sich, mit einem letzten Blick auf die unfertigen Blüten, von dem Bild und begann mit Chanyeol an den Schränken und Kommoden, die wohlgemerkt noch eingepackt waren, zu arbeiten.
"Warum hast du dich nochmal dazu entschieden an den Hafen von Seoul in ein Lagerhaus zu ziehen? Zentraler wäre es doch besser, oder nicht?", fragte Chanyeol und bemühte sich eine Schrauben in das vorgesehene Loch zu bohren. Jimin merkte an seiner Stimme, dass ihm seine Wahl nicht gefiel. Er zuckte die Achseln. Das zweietagige Gebäude bot viel Platz, kostete im Monat kaum was und zur U- und S-Bahn war es kein weiter Weg. Doch der ausschlaggebende Punkt war, dass Jimin hier seine Ruhe hatte. Er liebte es zwar unter Menschen zu gehen, mit ihnen zu plaudern und neue Bekanntschaften zu machen, aber seit einiger Zeit, was von einem Unfall herrührte, plagten ihn Alpträume, ruhelose Nächte, kurze Momente der Angst, wo er das Haus nicht verließ. Chanyeol hatte er davon erzählt.
"Die Gegend ist schön", lächelte er und widmete sich seiner Arbeit. Chanyeol schien sein Unbehagen zu merkten und lenkte das Thema in eine andere Richtung, da klopfte aus auch schon an der Tür. Bevor einer der beiden aufstehen konnte, wurde sie schon aufgerissen und ein aufgeregter Baekhyun kam hineingestürmt. Zwei große Eimer Farbe in der Hand, welche er beinahe schon hinschleuderte.
"Ihr wisst gar nicht, was gerade passiert ist", fing er und wartete nicht auf Kyungsoo, der sogar noch mehr Farbeimer trug, dass es so aussah, als würde er gleich zusammenbrechen.
"Du wirst es uns bestimmt gleich erzählen", sagte Chanyeol Augenverdrehend, um sich anschließend wieder seiner Tätigkeit zu widmen. Jimin half währenddessen Kyungsoo und nahm ihm etwas ab. Baekhyun stattdessen sandte dem Silberhaarigen einen Todesblick zu.
"Was soll nur aus den beiden mal werden?", murmelte ihm Kyungsoo leise zu. Jimin schüttelte grinsend den Kopf. Zwischen den beiden herrschte schon seit er damals mit Baekhyun nach Seoul kam eine innige Hassliebe.
"Also, deine Nachbarn sind richtig heiß. Sie müssen scheinbar in einer Wohngemeinschaft leben, oder so. Jedenfalls waren es drei schnuckelige Typen, nicht wahr D.O?"
Der Schwarzhaarige neben Jimin zuckte bloß mit den Achseln. Natürlich konnte man von Do Kyungsoo nicht verlangen Partei zu ergreifen, wenn er vergeben war. Das war es die Mühe nicht wert und normalerweise wusste das Baek auch, diesmal schien es dem Rothaarigen nicht aufzufallen.
"Ich werde sie bestimmt früh genug kennenlernen. Und jetzt lasst uns meine Wand streichen."
Chanyeol mied Baekhyun so gut es ging und arbeitete währenddessen weiter an den Schränken. Jimin und die anderen beiden wandten sich der leeren Mauer zu, welche als nächstes Farbe abbekommen würde.
"Bevor wir loslegen, brauche ich noch Musik!", hörte Jimin den Rothaarigen sagen und er verdrehte kichernd die Augen. Heute würden sie sicherlich nicht fertig werden.
"Holt dich Jongin nachher?", wollte er wissen und tauchte seine Farbrolle in den mintgrünen Eimer. Er liebte diesen Farbton. Allgemein mochte er alle Pasteltöne, weshalb sein halber Kleiderschrank nur aus diesen bestand. Der Ältere schenkte ihm ein Lächeln. Seine Augen begannen zu Strahlen und das war für ihn Antwort genug.
"Ich wollte nachher Pizza bestellen, vielleicht möchte er ja bleiben."
Kyungsoo verzog das Gesicht zu einer nachdenklichen Miene. Baekhyun stand plötzlich neben ihnen und schien das Gesagte mitbekommen zu haben.
"Pizza klingt großartig! Bin dabei!", sagte er und schnappte sich eine Farbrolle. Ohne auf die anderen beiden zu warten, begann er zu streichen.
"Ich schreibe ihm schnell, aber ich denke, er wird dieses Angebot nicht ausschlagen."
Zufrieden nickte Jimin und startete ebenfalls mit dem Streichen. Die Musik düdelte im Hintergrund, Baekhyun pfiff leise vor sich hin, während man nur das Rollern der Pinsel und den Akkuschrauber vernahm. Gedanklich schweifte er zu dem Haus nebenan. Der Vermieter der Wohnung hatte gemeint, jemand wohne bereits nebenan, doch aufgrund ihrer  Arbeitstätigkeiten würde Jimin sie nicht allzu oft zu sehen bekommen. Er zuckte mit den Schultern. Und wenn schon, er hatte hier sein eigenes Reich und seine Freunde. Obwohl es ihn in den Finger juckte zu wissen, ob sie wirklich so attraktiv waren, wie Baekhyun es beschrieben hatte. Er würde vielleicht mal hinüber spähen, wenn die Zeit es erlaubte. Darüber hinaus vertraute er dem Rothaarigen in Sachen Männergeschmack, meistens jedenfalls.
"Jimin! Hallo?", er schüttelte den Kopf und schenkte Chanyeol, der plötzlich neben ihm stand, seine Aufmerksamkeit. Fragend sah er ihn an.
"Ich habe gefragt, ob du hier irgendwo etwas zu trinken hast."
Er überlegte kurz und entsannte sich darauf, dass in seinem Bad noch eine Kiste Wasser stand.
"Bin gleich zurück! Such schon mal in einem Karton nach Gläser!"
Sein Weg führte ihn über Kisten und Kartons, über seine Couch, die noch in ihrer Folientüte steckte, ehe er durch eine kleine Unterführung im Bad landete. Ein Blick zum Spiegel verriet ihm, dass er langsam mehr als vier Stunden Schlaf brauchte. Seine dunkelblauen Augenringe zogen sich schon beinahe bis zu seinen Wangen. Die blasse, cremeweiße Haut verlieh ihm dabei noch einen fast kränklichen Eindruck.
Ich sehe aus, wie eine Leiche.
Außerdem, fiel ihm auf, dass er seine lila Strähnen an seinem Pony nachfärben musste. Darüber würde er mit Suho sprechen, sobald er ihn das nächste Mal sah.
Er seufzte schwer.
Dann schüttelte er den Kopf und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen.
Alles war gut...

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Guten Abend, meine lieben Leser und Leserinnen!
Die ersten Einblicke in Jimins Dasein!
Was haltet ihr von seinem Auftreten? Wie wirken die Beziehungen auf euch?

Guten Abend, meine lieben Leser und Leserinnen! Die ersten Einblicke in Jimins Dasein! Was haltet ihr von seinem Auftreten? Wie wirken die Beziehungen auf euch?

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Chanyeol

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Chanyeol

Kyungsoo

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Kyungsoo

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Erin🌸

Canary [JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt