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Jimin brannte.
Und es gab keine Macht, die diesen Schmerz und diese Wärme hätten lindern können.
Es begann, als er in einer Dunkelheit erwachte, welche so schwarz war, dass er weder seine Hände noch Füße sehen konnte. Diese Schwärze war allumfassend. Sie erdrückte ihn, nahm ihm jedweden Freiraum, den er normalerweise besaß. Um diesem Schicksal zu entfliehen, ging Jimin einfach los, watete durch die Finsternis, während ein kleiner Teil in ihm selbst sie wie einen alten Freund begrüßte. Es gab Zeiten, über die sprach er nicht, über die dachte er nicht einmal nach. Und jetzt gerade in diesem Vakuum der Isolation fühlte er sich in seine Kindheit versetzt. Als wäre sie greifbar, als wäre sie in der Nähe, als wäre sie nur da, um ihn zu verspotten, ihn zu verhöhnen.
"Hallo, Jimin."
Der Pinkhaarige zuckte zusammen, nachdem die Stimme aus dem Nichts ertönte. Er kannte sie, konnte sie niemals vergessen, denn sie hatte sich in seine Erinnerungen gebrannt.
"Hallo, Dad", flüsterte er und blickte durch die Nacht, obgleich das Wort Nacht nicht zu traf. Seine Haare stellten sich auf, wärhrend er einen Luftzug hinter sich wahrnahm. Jimin wirbelte herum, versuchte sein klopfendes Herz zu beruhigen.
Das war alles nur ein Traum.
Etwas Bedeutungsloses.
Etwas Verganges.
"Es ist lang her. Du bist einfach so gegangen. Warum?", murmelte die Stimme vorwurfsvoll.
Jimin ahnte, was gleich geschehen würde, denn sein Vater hegte dieses Verhalten erst ruhig und gemessen zu sprechen, bis er dann ausholte, um einem mit seinen Worten und  einer Schelle zu zeigen, wer die Autoritätserson war.
Der Pinkhaarige zuckte innerlich zusammen. Der Schweiß begann auf seiner Stirn zu tanzen. Er hatte das Gefühl zu verglühen. Und das Einzige, was ihm in den Sinn kam, war, zu rennen. Also nahm er die Beine in de Hand und rannte um sein Leben, weg von der Stimme, raus aus dem Nichts.
Das Schluchzen, welches aus ihm herausbrach, hallte durch diesen unendlichen Flur des Grauens. Auch wenn niemand hier war und er rational denken müsste, so konnte er nicht anders als das Gefühl zu haben eine Meute seiner schlimmsten Albräume verfolgte ihn, allen voran sein Vater, dessen Hexenwerk daraus bestand ihn zu brechen und in ein Werkzeug zu verwandeln.
"Du kannst mir nicht entkommen! Du kannst mir niemals entkommen!", schrie sein Vater, und das Brüllen erinnerte Jimin an einen Drachen, dessen Feuer ihn bei lebendigen Leib verbrannte, ihn aushöhlte und nichts von seinem bisherigen Ich übrigließ.

Jimins Schrei hallte durch das ganze Lagerhaus, echote durch jedes Zimmer und jede noch so kleine Ecke. Das Pochen seines Herzens glich einer Walze und er hatte Mühe seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Er schlug die schwarze Decke beiseite und bemerkte das Zittern an seinem Körper. Nicht durch Kälte, sondern vor Angst, welche ihm gerade noch von diesem Traum innewohnte. Ein Blick durch den Raum versicherte ihm, dass er in Jungkooks Zimmer war. Das dekorative Schwarze spiegelte seine Art wider, obschon es das komplette Gegenteil seiner Persönlichkeit war. Jimin dachte an ihre erste Begegnung zurück. Er konnte noch immer nicht verstehen, wie ein solcher Mann, dessen Hauptaufgabe es war die Kriminalität in Seoul zu koordinieren, eine beinahe alternative Persönlichkeit besaß. Durch die Gedanken entspannte sich der Pinkhaarige ein wenig und schwang derweil die Beine aus dem großen angenehmen, warmen Bett. Jimin horchte einmal in sich hinein. Die Nervosität herrschte noch immer, doch er fühlte sich um einiges sicherer, was nicht zuletzt an der Tatsache lag, dass er bei Jeon Jungkook zuhause war. Jimin konnte sich vorstellen, dass es keinen sicheren Ort in ganz Seoul gab, als dieses unscheinbare Gebäude. Und das beruhigte ihn ungemein.
Er seufzte und stemmte sich auf seine Beine, bis ein stechender Schmerz durch seinen Fuß schoss und ihn dazubrachte wieder auf das Bett zu fallen. Was zum-?
Da fiel ihm der Angriff im Schwimmbad wieder ein. Zwar nur sehr brüchig, aber das wutverzerrte Gesicht des Mannes würde er auf Lebzeiten nicht vergessen. Darin steckte so viel Hass, wie Jimin niemals aufbringen könnte. Er schluckte und schüttelte anschließend den Kopf, um der Erinnerung zu entfliehen. Es war vorbei. Jungkook hatte ihn gerettet, wohl eher Yoongi, bei dem er sich unbedingt bedanken musste. Aber vorher würde er überlegen, wie er nach unten kam, ohne das sein Fuß in flammenden Schmerz unterging. Jimin räusperte sich und nachdem er einbeinig aufgestanden war, was sich übrigens als kein Zuckerschlecken herausstellte, traf ihn das Schwindelgefühl mit voller Kraft, sodass er ins Staucheln kam und vorne über kippte. Der Boden kam ihm gefährlich Nahe, da hörte er von unten Zischlaute und murmelnde Geräusche. Doch das änderte nichts an seinem Fall und mit einem dumpfen Aufprall landete er auf dem Teppich von Jungkook. Im nächsten Moment vernahm Jimin das laute Poltern einer Person, die zwei Stufen auf einmal die Treppe hinauf kam.
"Oh, hallo Jungkook! Auch hier? Wie schön!", versuchte sich der Pinkhaarige diese peinliche Situation nicht anmerken zu lassen, dass er wie eine hilflose Schildkröte, die auf dem Rücken lag, positioniert war, machte diese Konstellation nicht besser.
"Du solltest im Bett sein. Dein Fieber ist noch immer nicht gesunken", sagte Jungkook voller Argwohn und erbarmte sich ihn wie eine Braut hochzuheben, damit er nicht weiterhin auf dem Boden verweilte.
"Mir geht es schon viel besser, ehrlich."
Das dies gelogen war, merkte Jungkook natürlich sofort, doch er schüttelte nur schmunzelnd den Kopf, ehe sie gemeinsam nach unten gingen. Der Rest erwartete sie bereits und Jimin kam nicht umhin,  Taehyungs grinsendes Gesicht zu ignorieren. Jin musterte ihn besorgt, was nicht zuletzt an seinem Auftreten lag. Natürlich konnte sich der Pinkhaarige denken, er sähe scheußlich aus. So wie man eben aussah, wenn man dabei war eine Infektion zu überstehen. Jungkook setzte ihn an den Tisch, wobei er sofort von Yoongi begutachtet wurde. Mit einer schmalen Lampen, leuchtete er ihm in seine unausgeschlafenen Augen, mittels eines Stethoskops horchte er seinen mittlerweile beruhigten Herzrhythmus ab. Das seine Stirn vor Schweiß nur so triefte und mittlerweile seine Haare verklebten, war allen bewusst.
"Ich verschreibe dir ein paar Antibiotika und strengste Bettruhe! Deinen Fuß sehe ich mir nachher an, sobald wir zurück sind."
Jimins Kopf schnellte in Jungkooks Richtung. Sie würden ihn allein lassen? Was war überhaupt los? Wer war der Typ aus dem Schwimmbad? Ging es Bambam gut?
"Keine Sorge. Jungkook bleibt hier und kümmert sich um dein Wohlergehen", beruhigte ihn Jin und strich über seinen Arm. Diese Geste half tatsächlich und Jimins Anspannung verflüchtigte sich.
Der Pinkhaarige beobachtete, wie Jungkook sich den anderen zu wandte.
"Ihr versprecht mir vorsichtig zu sein, verstanden? Keine Alleingänge, vor allem nicht du Tae!", begann der Schwarzhaarige und Jimin verfolgte ihm mit seinen Augen. Er wirkte souverän, wie ein Chef der seine Herde hütete. Und das fand Jimin auf wundersame Weise faszinierend und anziehend. Jeon Jungkook besaß diese Macht jemanden unterschwellig zu sich zu ziehen.
"Haltet mich auf dem Laufenden. Yugyeom wird mit seinem Team dabei sein, also habt ihr noch Rückendeckung", erklärte er, während der Rest stillschweigend zuhörte. Zustimmung von allen Seiten. Danach verabschiedeten sie sich und verschwanden zu Jimins Überraschung in der Kücheninsel.
Anscheinend war sein Blick leicht zu lesen, denn Jungkook setzte schnellstmöglich zu einer Erklärung an.
"Das ist unser Spielfeld da unten. Vielleicht zeige ich es dir irgendwann mal", grinste Jungkook und umrundete den Esstisch. Er klatschte einmal in die Hände und fragte:
"Wer hat Hunger?"

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Guten Abend, meine lieben Leser und Leserinnen! Endlich mal ein bisschen Fluff, was haltet ihr von Jimins Traum? Ist er wichtig oder unwichtig? Xd

Eine kleine Randnotiz: ich bin umgezogen Heureka!

Ich habe im letzten Kapitel nach einem kleinen Q and A gefragt und bin erstaunt über die Beteiligung aller gewesen! Deswegen erstmal herzlichen Dank! Natürlich steht es jedem frei mir gern auch seine persönlichen Antworten zu den einzelnen Fragen in den Kommentaren zu hinterlassen, darüber wäre ich sehr erfreut! Also los geht's!

Wenn du eine Kpop Gruppe treffen könntest, welche wäre das?
BTS und dahinter gleich Stray Kids

Hot oder Iced Coffee?
Tee

Wie lange schreibst du schon?
Seit 2013, da habe ich meine erste Fanfiktion mit Jungkook veröffentlicht. Danach folgte bis 2020 nichts mehr. Jetzt schreibe ich wieder aktiv.

Lieblingsfarbe:
Grün

Versuchst du gerade etwas Neues zu erlernen? Wenn ja, was?
Ich bin gerade etwas im Umzugsstress, weswegen gerade freizeittechnisch gar nichts läuft. Aber allgegenwärtig versuche ich meine Beziehung gegenüber dem Essen neu aufzubauen/ zu erlernen, aufgrund meiner Magersucht.

Was ist dein Lieblingszitat?
Im tiefsten Winter fand ich heraus, dass ich einen immerwährenden Sommer in mir trug.
~Albert Camus~

In welcher deiner Stories würdest du gern einen Tag verbringen?
Das ist eine richtig fiese Frage. Nach den ersten Gedanken könnte ich mich nicht entscheiden. Aber es würde wahrscheinlich Moon Child sein, da es persönlich meine erste Boy x Boy Fanfiktion war, in die ich sehr viel Liebe gesteckt habe! Danach kommt Coffee Love xd
Wie steht es mit euch? Das würde mich blendend interessieren!

Dein absoluter ult Bias in der Kpop Industrie?
Ganz klar: Jeon Jungkook.

Welche von deinen Geschichten würdest du weiter empfehlen, wenn du nur EINE wählen könntest?
Die Frage ist auch gemein xd. Ich mag alle sehr, aber es wäre bei mir Cordolium, da ich dort viele Elemente von mir und meiner Verhaltensweise aufgrund meiner Krankheit verbaut habe.
Welche würdet Ihr nehmen?

Plants du schon ein neues Schreibprojekt?
Ja.
Zwei Hinweise: Es wird eine Fantasy Fanfiktion und handelt wieder um zwei Kpop Idols!

Feel free to comment!

Erin🌸

Canary [JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt