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Die Tage flogen nur so dahin und ehe sich Jimin versah, brach auch schon der Freitag an. Es war spät, als er aus dem Bigbang den letzten Bus des Abends genommen hatte, um nach mehreren Stunden puren singens und tanzens Todmüde ins Bett zu fallen. Seine trägen Schritte hallten durch die Nacht und er fragte sich, warum er zu dieser späten Stunde keine Angst verspürte. Er war Mutterseelenallein. Zwar sah er sein Heim schon von weitem, doch es konnte ihn immer noch jemand überfallen, angreifen, töten. Jimin schmunzelte über sich selbst. In all den Jahren seiner Tätigkeit sollte das sein kleinstes Problem darstellen. Er überlegte gerade, ob er sich noch ein Eis gönnte, da viel ihm etwas an seiner Haustür auf. Er blickte sich mehrfach um, als könne er dadurch den Schuldigen ausfindig machen. Er seufzte. Das war nicht fair.
Sein Blick schwang zum Haus nebenan. Jimin war schon an seinem Einzug aufgefallen, dass Jungkook Kameras überall hat installieren lassen. Ein irrwitziger Gedanke stahl sich in seinen Kopf. Vielleicht hatte die Kamera etwas aufgezeichnet. Der Lilahaarige kramte sein Handy hervor, um nach der Uhrzeit zu schauen. Dreiviertel Zwölf. Unschlüssig begann er auf seiner Wangeninnnseite zu kauen. Sollte er hinüber gehen, oder konnte es noch bis Morgen warten? Ein klitzekleiner Teil in sich selbst, wollte nicht warten. Und ein anderer, viel komischer Teil, wollte Jungkook sehen. Das war der perfekte Zeitpunkt ihm sein Jacket, welches Jimin sogar in die Reinigung gebracht hatte, da er wusste, wenn er es wusch, könne man einen Hund verkleiden, zurückgeben. Mit neu gewonnenen Mut schloss der Lilahaarige sein Lagerhaus auf und trat in die Stille. Schnell suchte er Jungkooks Jacket, welches ordentlich in einem Kleidersack über einer Stuhllehne hing. Seine Beine führten ihn wieder nach draußen. Die Jacke, die er trug, schlang sich um seinen Körper und wärmte ihn zum Glück. Wenn er etwas aus seinem Zuspätkommen gelernt hatte, dann, dass er bei dem wechselhaften Aprilwetter nicht mit einer Strickjacke rausging. Die Tatsache, dass Jeon Jungkook, dessen Beruf dem Lilahaarigen noch immer unbekannt war, ihm sein Jacket gegeben hat, trotzdessen, dass er wahrscheinlich einen wichtigen Termin hatte, ließ ihn die Röte in seine Wangen schießen. Bisher war er dieses Verhalten nur von einer bestimmten Person gewohnt gewesen. Er verdrehte die Augen. Nicht daran denken.
Seine Hand hob sich zum Klopfen. Und dann fiel Jimin ein, dass die Idee eigentlich völlig bescheuert war. Mitten in der Nacht seine Nachbarn zu fragen, ob sie seine Pflanze gesehen hatten. Er fühlte sich gerade wie der letzte Depp auf Erden. Was, wenn sie schliefen und er sie wegen dieser Lappalie weckte. Mit der flachen Hand schlug er sich gegen die Stirn. Wieso kam ihm diese Idee auch jetzt? Er sollte ins Bett gehen.
Vor lauter Vorwürfen die er sich innerlich machte, bemerkte er gar nicht, wie die Tür aufging.
"Jimin? Alles okay? Was suchst du hier?", fragte ihn Jin sogleich. Seine Miene wechselte von überrascht zu besorgt. Er trat zur Seite und ließ ihn eintreten. Der Lilahaarige biss sich auf die Unterlippe. Ein lautes Quieken schallte durch den Raum und im nächsten Moment fand sich Jimin in Taehyungs Umarmung wieder und nahm seinen Duft auf. Er roch nach Arzneimitteln aund Schokolade. Eine komische Mischung, dachte er.
"Tut mir unglaublich leid, dass ich euch zu so später Stunde noch störe. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe", fing er an und wippte unter der Umarmung Taes auf und ab. Der Blauhaarige ließ derweil von ihm ab. Sein Arm war nicht mehr geschient, stattdessen zierte den Größeren ein kleiner Verband, der kaum zu sehen war.
"Habt ihr im Laufe des Tages oder Abends jemanden hier gesehen?"
Jin und Taehyung tauschten Blicke untereinander. Ein Grummeln ertönte von der Couch, weswegen Jimin an den beiden Größeren vorbeischielte. Hoseok lag in einer verknoteten Position auf dem Sofa, dass der Lilahaarige sich automatisch fragen musste, ob das gesund war. Jungkook, Yoongi und Namjoon waren nirgends zu sehen. Ein bisschen enttäuscht war er dadurch schon.
"Nein, wieso?", fragte Jin und bugsierte ihn aus seiner Trance.
"Irgendwer hat meinen Farn geklaut."
Wo er so darüber nachdachte, klang es bescheuert. Aber er mochte den Farn. Er hatte sogar einen Namen! Das bedeutete doch etwas.
Jin begann als Erster zu grinsen. Taehyung folgte seinem Beispiel, bis sich alle drei, Hoseok eingeschlossen, auf dem Boden kugelten. Jimin fühlte sich nicht ernst genommen. Dabei ging es um Diebstahl!
"Ich sehe schon, ihr wollt mir nicht helfen", seufzte er.
"Tut mir nochmal leid für die Störung, ich habe mir eingebildet, eure Kameras hätten etwas aufgezeichnet."
Schlagartig wurde es Still im Raum. Der Lilahaarige wollte sich schon umdrehen und wieder rüber gehen, da stellte sich ihm Jin in den Weg.
"Woher weißt du von den Kameras?", verlangte er zu wissen. Jimin war sich nicht sicher, ob dieses Verhalten seitens des Größeren ihn einschüchtern sollte, doch es klappte nur minimal. Der Kleinere straffte die Schultern. Jin sah, aufgrund seiner breiten Schultern wirklich so aus, als könne und würde er ihn zermalmen. Innerlich machte er sich eine Notiz.
Jin niemals verärgern.
"Das sieht doch jeder Blinde! Zwei an der Tür. An jeder Ecke nach Osten und Westen sind jeweils zwei angeordnet. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ihr verheimlicht etwas. Dieses Haus gleicht Fort Knox!"
Taehyung versuchte ihn zu beruhigen. Aber irgendwie war Jimin gerade unglaublich wütend.
"Was ist denn hier los?", ertönte Jungkooks Stimme, die ihn zusammenzucken ließ. Er wirbelte herum, und erblickte den Schwarzhaarigen mit Yoongi und Namjoon in der Küche. Wie sie hier rein gekommen waren, erklärte sich ihm nicht. Das spielte auch keine Rolle. Er stampfte auf den Anzugträger zu und schmiss ihm regelrecht den Kleidersack ins Gesicht.
"Das Einzige, was ich hier wollte, war vielleicht etwas Hilfe, ich hätte sogar ein Nein akzeptiert, aber mich dann anknurren zu lassen, warum ich denn weiß, wo die Kameras sind-"
Der Lilahaarige bemerkte, dass Jungkook die Augen zusammenkniff, ob es wegen den Kameras oder Jimins Art war, ging ihm am Arsch vorbei. Er holte nochmal tief Luft.
"-das muss ich mir nicht bieten."
Ohne auch nur jemanden die Chance zugeben, sich zu erklären, drehte er sich um und stolzierte erhobenen Hauptes an allen vorbei. Jin sprang beinahe zur Seite als er angelaufen kam. Nachdem er in die Kühle der Nacht eingetaucht war, verrauchte seine Wut wie Nebel. Innerhalb kürzester Zeit brach die Scham in ihm aus und er warf die Arme in die Höhe. Was stimmte nicht mit ihm? Wieso konnte er nicht einmal die Klappe halten? Herr im Universum, ich bitte dich, lass sich ein Loch auftun, dass ihn im Ganzen verschluckte.
Seufzend schloss er seine Tür auf und trat ein.
Nach dieser Aufregung brauchte er erstmal ein Eis.

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Guten Abend, meine lieben Leser und Leserinnen!
Was haltet ihr von Jimins kleinen Ausbruch? Habt ihr manchmal auch diese unerklärliche Wut in eurem Bauch? Ich ja, um ehrlich zu sein, frage ich mich oft, wo die herkommt xd

Feel free to comment!

Erin🌸

Canary [JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt